[Gen-Streitfall] Presseschau 13.4. bis 18.4.04

Sabine altmann.tent at t-online.de
So Apr 18 20:21:07 CEST 2004


Die Lebensmittelhersteller halten die Verwendung gentechnisch
veränderter Pflanzen auf lange Sicht für unvermeidbar.
Peter Traumann, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Deutschen
Ernährungsindustrie


Hi, seit heute ist die EU-Genfood-Kennzeichnungs- und
Rückverfolgungsverordnung in Kraft. In Argentinien dreht sich aufgrund
immer mehr Glyphosat-Resistenzen die Giftspirale, in Australien kreieren
sie gerade einen synthetischen Hühnervirus und in den USA haben sie
Roundup Ready Golfrasen erfunden. Wahrscheinlich auch das nur, um den
Hunger in der Welt zu stillen. Gruß, Sabine

Einspruch - Hände weg von unserer Nahrung
http://www.genug-wto.de/einspruch.html. 

1. EU 

WEEKLY WATCH 68; 15.4.04
EU INTRODUCES STRICTER GM FOOD LABELLING
Sales of food in the EU containing more than minute traces of GM
ingredients will soon be illegal unless indicated on content labels. A
new law stipulates that any food containing 0.9 percent or more of GM
substances must display details of the amount on packaging. From Sunday
18th April the tougher GM labelling rules will:
*	Cover 'derivatives' from GM crops including oils and lecithin,
both mainly found in processed food; 
*	Tighten the labelling threshold from one per cent to 0.9 per
cent; 
*	Include 'feed' fed to animals.
…

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Ddp, Sonntag 18. April 2004, 10:23 Uhr
Weizenbier mit Kennzeichnung
Gentechnisch veränderte Lebensmittel und Zutaten müssen künftig
kenntlich sein

Berlin (ddp). Gentechnisch veränderte Lebensmittel und Futtermittel
müssen seit Sonntag in allen EU-Mitgliedsstaaten gekennzeichnet werden.
...
In den Zutatenlisten von Verpackungen sowie auf Speisekarten werden die
Produkte mit den Hinweisen «gentechnisch verändert» oder «mit
gentechnisch veränderten (...) hergestellt» versehen.
Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) verspricht sich durch
die neue Regelung mehr Transparenz und Wahlfreiheit. Die Bürger könnten
nun «mit dem Einkaufskorb» über die Gentechnik abstimmen.

Die Kontrolle der Kennzeichnung obliegt den Bundesländern. Die von der
Regierung vorgesehenen Strafmaßnahmen sind wegen des Widerstands des
Unions-dominierten Bundesrats aber bisher noch nicht in Kraft. Ein
Überblick über die neue Regelung:

1.) Gekennzeichnet werden müssen Lebensmittel, die gentechnisch
veränderte Organismen enthalten. Zum Beispiel: Weizenbier mit
veränderter Hefe, Jogurt mit veränderten Bakterien, Dauerwurst mit
manipulierten Kulturen oder Müsli mit vermehrungsfähigen Samenkörnern.

2.) Auch solche Lebensmittel müssen gekennzeichnet werden, die Zutaten,
Zusatz- oder Hilfsstoffe enthalten, die wiederum von gentechnisch
veränderten Organismen erzeugt worden sind. Wie etwa: Stärke aus
Gen-Mais und aus manipulierter Stärke hergestellter Glucose- und
Fructosesirup, Öle aus veränderten Sojabohnen bzw. Raps, Aromen aus
verändertem Sojaeiweiß und Zucker aus Gen-Zuckerrüben. Dies betrifft
etwa Schokolade, Pudding und Weißbrot. Der Anbau von gentechnisch
verändertem Soja und Mais ist gerade in Nord- und Südamerika weit
verbreitet.

3.) Lebensmittel, die direkt gentechnisch verändert wurden, sind in
Europa bisher nicht zugelassen. Dies kann sich aber demnächst ändern.
Die Produkte würden dann ausnahmslos ebenfalls der Kennzeichnungspflicht
unterliegen. Dies beträfe etwa: Tomaten, Maiskolben, Kartoffeln, Reis,
Kernorbst oder Backhefe. Sie müssen auch dann gekennzeichnet werden,
wenn es sich um lose Ware im Supermarkt oder auf Wochenmärkten handelt.

4.) Nicht (!) gekennzeichnet werden müssen nach der neuen EU-Regelung
Fleisch, Fisch, Milch, Eier und andere tierische Erzeugnisse, selbst
wenn die Tiere mit gentechnisch veränderten Futtermitteln gefüttert
wurden. Der Grund: Die Kennzeichnungspflicht bezieht sich nur auf die
direkte Anwendung der Gentechnik am Lebensmittel. Ministerin Künast will
aber darauf dringen, die Kennzeichnungspflicht auch auf die genannten
Produkte auszuweiten. Auch Honig, der Pollen und Nektar gentechnisch
veränderter Pflanzen enthält, ist nicht kennzeichnungspflichtig.

(Quellen: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
(BVL); Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und
Landwirtschaft) 
http://de.news.yahoo.com/040418/336/3zmb4.html

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Ors, Sonntag 18. April 2004, 04:34 Uhr
SPR1605 Das Etikett, mit dem sich keiner schmücken will
Kennzeichnungspflicht für Gen-Food

Stuttgart (ors) - Moderation:Seit heute/Sonntag [18. April 2004] gilt in
Deutschland eine„Ausweispflicht“ für Gen-Food. Ab sofort müssen alle
Lebensmittel
gekennzeichnet werden, die gentechnisch veränderte Zutaten enthalten
oder mit Hilfe von Gentechnik hergestellt worden sind. Am Telefon habe
ich jetzt Britta Klein vom Infodienst für Verbraucherschutz, Ernährung
und Landwirtschaft aid [sprich: a-i-d]. Frau Klein, woran erkennt man
denn künftig gentechnisch veränderte Lebensmittel?

O-Ton:Gentechnisch veränderte Lebensmittel können Verbraucher demnächst
an der Verpackung erkennen. Es wird Hinweise geben, die könnten zum
Beispiel heißen: "Genetisch verändert".
...http://de.news.yahoo.com/040418/27/3zm56.html

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AP, Freitag 16. April 2004, 16:36 Uhr
Kennzeichnungspflicht für Gen-Food begrüßt

Berlin (AP) Die ab Sonntag geltende Kennzeichnungspflicht für
gentechnisch veränderte Lebensmittel ist aus Sicht von Agrarministerin
Renate Künast ein entscheidender Schritt voran. Nun hätten Verbraucher
endlich Wahlfreiheit, erklärte die Grünen-Politikerin am Freitag. Sie
räumte allerdings ein, dass bei tierischen Produkten eine Lücke bei der
Kennzeichnung klafft.

Nach den am 18. April in Kraft tretenden EU-Vorschriften muss bei Eiern,
Fleisch oder Milch nicht ausgewiesen werden, ob die Tiere mit
gentechnisch veränderten Futterstoffen ernährt wurden. Künast sagte in
mehreren Interviews, sie werde hier bei der EU-Kommission weiter auf
Nachbesserungen dringen. Diese lehne die Kennzeichnung tierischer
Produkte bisher ab, weil das gen-veränderte Futter in den Lebensmitteln
nicht nachweisbar sei….
http://de.news.yahoo.com/040416/12/3zi1s.html

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AFP, Samstag 17. April 2004, 10:42 Uhr
Höhn kritisiert Einschränkungen bei Gen-Kennzeichnungspflicht

Berlin (AFP) - Nach Bundesverbraucherministerin Renate Künast hat auch
Nordrhein-Westfalens Verbraucherministerin Bärbel Höhn (beide Grüne)
kritisiert, dass Eier, Fleisch und Milchprodukte von der am Sonntag in
Kraft tretenden Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte
Lebensmittel ausgenommen sind. "Das ist ein großes Defizit", sagte Höhn
am Samstag im DeutschlandRadio Berlin. Die EU stelle sich auf den
Standpunkt, dass noch nicht erwiesen sei, dass diese Erzeugnisse
verändert werden, wenn die Tiere Futtermittel aus gentechnisch
veränderten Pflanzen bekommen. Die Ministerin plädierte gleichwohl für
eine Kennzeichnung solcher Lebensmittel: "Ich finde es fairer und
offener, wenn es getan würde."
http://de.news.yahoo.com/040417/286/3zlf5.html

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AFP, Freitag 16. April 2004, 15:37 Uhr
Künast fordert bessere Gen-Kennzeichnungspflicht

Berlin (AFP) - Verbraucherministerin Renate Künast (Grüne) will die am
Sonntag in Kraft tretende Kennzeichnungspflicht für gentechnisch
veränderte Lebensmittel auch auf Eier, Fleisch und Milchprodukte
ausweiten. Dies sei bislang am Widerstand der EU-Kommission gescheitert,
kritisierte Künast. Die Union betonte, auch Produkte mit dem neuen
Gen-Hinweis seien für die Verbraucher "absolut unbedenklich".

Eine Kennzeichnungspflicht für Produkte von Tieren, die mit gentechnisch
veränderten Futtermitteln gefüttert wurden, lehnt
EU-Verbraucherkommissar David Byrne nach den Worten Künasts bislang ab,
weil die Genspuren im fertigen Produkt nach derzeitigem Forschungsstand
nicht nachweisbar seien. Sollte die Wissenschaft hier zu neuen
Erkenntnissen gelangen, werde Deutschland in Brüssel erneut auf eine
Ausweitung der Kennzeichnungspflicht dringen, sagte Künast im infoRadio
des RBB. 

...Die neue Kennzeichnung habe "nichts mit Sicherheitsmängeln zu tun",
erklärte der Gentechnikexperte der Unionsfraktion, Helmut Heiderich
(CDU). Alle genveränderten Produkte würden im Gegenteil "nur dann
zugelassen, wenn sie gesundheitlich absolut unbedenklich" seien. Die
neue Kennzeichnung diene damit ausschließlich der Information der
Verbraucher. Die Bundesregierung forderte Heiderich auf, ihren
Widerstand gegen den Anbau von Genpflanzen in der Landwirtschaft
aufzugeben. Die Aufhebung des EU-weiten Moratoriums für die Zulassung
neuer Genprodukte werde von Rot-Grün blockiert.

Wegen des Widerstands der Union im Bundesrat können die von der
Bundesregierung vorgesehenen Sanktionen bei einem Verstoß gegen die
Kennzeichnungspflicht vermutlich erst im Sommer in Kraft treten.
http://de.news.yahoo.com/040416/286/3zgd8.html

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DDP, Samstag 17. April 2004, 06:35 Uhr
Ernährungsindustrie erwartet langfristig gekennzeichnete Gen-Produkte

Berlin (ddp). Die Lebensmittelhersteller halten die Verwendung
gentechnisch veränderter Pflanzen auf lange Sicht für unvermeidbar. «Wir
werden uns in Deutschland nicht abkoppeln können, wenn wir nicht
verhungern wollen», sagte der Vorsitzende der Bundesvereinigung der
Deutschen Ernährungsindustrie, Peter Traumann, der «Berliner Zeitung»
(Samstagausgabe). Gentechnikfreie Produkte würden mit großer
Wahrscheinlichkeit teurer werden und die Akzeptanz von Genfood werde
zunehmen. Seiner Ansicht nach werden langfristig auch gekennzeichnete
Produkte auf den Markt kommen.

Die Produzenten haben jedoch angekündigt, vorerst auf genmanipulierte
Zutaten zu verzichten. «Es wird sich erstmal gar nichts ändern», sagte
Traumann mit Blick auf die neue Kennzeichnungspflicht für gentechnisch
veränderte Lebensmittel, die am Sonntag in Kraft tritt. Jetzt ein
gekennzeichnetes Produkt auf den Markt zu bringen, sei zu riskant. «Die
Hersteller haben vorgesorgt und verwenden nur gentechnikfreie Zutaten.»
Diese Produkte seien derzeit günstig zu kaufen.
http://de.news.yahoo.com/040417/336/3zl9n.html

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Dpa, Samstag 17. April 2004, 04:30 Uhr
Trotz Kennzeichnungspflicht keine Gentechnik-Hinweise im Supermarkt

Schwerin (dpa) - Hinweise auf genmanipulierte Lebensmittel wird der
Kunde in deutschen Supermärkten vorerst vergeblich suchen - trotz der
von morgen an geltenden Kennzeichnungspflicht. «Es sind zur Zeit keine
gentechnisch veränderten Produkte auf dem Markt», sagte der
BUND-Agrarexperte Burkhard Roloff der dpa. Als erstes Gen-Food seien
Cornflakes und Popcorn aus Gen-Mais zu erwarten. Auch mit Öl aus
manipuliertem Raps und Soja sowie Ketchup aus Tomaten sei zu rechnen.
http://de.news.yahoo.com/040417/3/3zl8n.html

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Freitag 16. April 2004, 20:01 Uhr
Greenpeace: "Gentechnik - Augen auf, Hände weg" 
Gen-Detektive bei Edeka informieren über neue Lebensmittel-Kennzeichnung

Hamburg (ots) - 15 Gen-Detektive von Greenpeace informieren heute in
Begleitung eines als Sherlock Holmes kostümierten Aktivisten in einem
der größten deutschen EDEKA-Märkte über die neue Kennzeichnung von
genmanipulierten Lebensmitteln. Unter dem Motto "Gentechnik - Augen auf,
Hände weg", erläutert Greenpeace Verbrauchern und Journalisten die neue
Kennzeichnungsverordnung und ihre größte Lücke: Tierische Produkte
müssen auch zukünftig nicht gekennzeichnet werden, selbst wenn
genmanipuliertes Futter verwendet wurde.

"Über 80 Prozent der nach Europa importierten Gen-Pflanzen landen im
Futtertrog und werden dem Verbraucher wieder als Milchdrink, Joghurt, Ei
oder Wurstbrot unter geschoben. Die neue Kennzeichnung vertuscht, dass
bei diesen Produkten ganz massiv Gentechnik eingesetzt wird", sagt
Stephanie Töwe, Gentechnik-Expertin von Greenpeace. "Die Mehrheit der
Verbraucher lehnt Gentechnik im Essen ab. Denn die langfristigen
Auswirkungen der Gen-Saaten für Umwelt und Verbraucher lassen sich nicht
kontrollieren."

Unternehmen wie Müllermilch, Herta Fleischwaren oder Deutsches
Frühstücksei ignorieren den Verbraucherwunsch nach gentechnikfreier
Nahrung. "Diesen Firmen ist es egal, ob Kuh, Schwein oder Huhn mit
Gen-Pflanzen voll gepumpt werden. Sie können sich auf der Lücke in der
Kennzeichnungs-verordnung ausruhen", kritisiert Töwe.

Handelsketten wie EDEKA und tegut gehen mit gutem Beispiel voran. Sie
vermeiden nicht nur Gen-Zutaten in ihren eigenen Fleisch- und
Wurstmarken, sondern haben Gen-Pflanzen zudem aus den Futtermitteln
dafür verbannt. Auch Firmen wie Wiesenhof oder Unilever mit der Marke
"Du darfst" zeigen, dass es ohne Gen-Soja im Tierfutter geht.

Die neuen Kennzeichnungsvorschriften bringen aber auch Vorteile für die
Verbraucher. Erstmals muss beispielsweise gentechnisch verändertes
Sojaöl gekennzeichnet werden. Viele Lebensmittelunternehmen haben
inzwischen Zutaten aus ihren Produkten genommen, die ab Sonntag
kennzeichnungs-pflichtig sind. Nur bei der Verfütterung von Gen-Pflanzen
an Nutztiere bleiben die meisten Unternehmen untätig.

Das EinkaufsNetz, die Verbraucherorganisation von Greenpeace, hat über
450 Lebensmittelhersteller zur Verwendung von Gentechnik befragt und in
der mittlerweile 3. Auflage des Einkaufsratgebers veröffentlicht. Zudem
untersuchen seit Anfang April Gen-Detektive bundesweit das Sortiment der
Supermärkte. Schon in vierzig Städten fahnden Verbraucher und
ehrenamtliche Greenpeace-Mitarbeiter nach genmanipulierten Produkten und
zeigen, wie man gentechnikfrei einkaufen kann.
www.greenpeace.de/gen-detektive
http://de.news.yahoo.com/040416/27/3zijc.html

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Reuters, 16.4.04
Lebensmittelhandel will "Genfood" weitgehend vermeiden 
Von Michael Knauer -

Düsseldorf, 16. Apr (Reuters) - Angesichts des geringen Zuspruchs für
gentechnisch veränderte Lebensmittel will der Handel solche Produkte
möglichst aus seinen Sortimenten fern halten. Einen endgültigen Verzicht
auf "Genfood" wollen die meisten Unternehmen aber nicht garantieren.
Künftig werde man wohl kaum an kennzeichnungspflichtigen Stoffen
vorbeikommen, heißt es im Handel.

Am Sonntag tritt die EU-weite Kennzeichnungspflicht für gentechnisch
veränderte Lebensmittel in Kraft. Die meisten Verbraucher werden aber
wohl kaum auf den Packungshinweis "gentechnisch verändert" stoßen. Zum
einen dürfen die Handelsfirmen ihre alten Bestände aufbrauchen. Vor
allem aber gibt es nach Auskunft der größten deutschen
Lebensmittelkonzerne derzeit ohnehin keinen einzigen Artikel in deren
Sortimenten, der unter die neue Kennzeichnungspflicht fallen würde.

Selbst die nordrhein-westfälische Umweltministerin Bärbel Höhn (Grüne)
zeigt sich zufrieden mit dem Angebot im Handel: "In Deutschland sind
nahezu 100 Prozent der Lebensmittel, die angeboten werden, auch
gentechnikfrei", sagte sie am Freitag in Düsseldorf. Bei Futtermitteln
sehe es indes anders aus. So seien bei Soja zum Teil 50 bis 70 Prozent
gentechnisch veränderte Bestandteile nachgewiesen worden.

Die Hamburger Edeka-Gruppe will auf kennzeichnungspflichtige Artikel
möglichst verzichten. "Wir wollen uns an die Spitze derer setzen, die
dafür eintreten, gentechnisch veränderte Lebensmittel so lange wie
irgend möglich aus dem Angebot herauszuhalten," sagt Sprecherin Marliese
Kalthoff. Garantieren könne dies Edeka zur Zeit zwar nur für die rund
1600 Eigenmarken-Artikel im Sortiment. Doch auch in den übrigen rund
16.000 Markenartikeln im Sortiment befänden sich nach Angaben der
Hersteller keine kennzeichnungspflichtigen Stoffe.

"Wir können aber keine ausdrückliche Garantie dafür geben, dass auch in
Zukunft keine kennzeichnungspflichtigen Produkte Eingang in unser
Sortiment finden", schränkt Kalthoff ein. Dies gelte vor allem für den
Bereich der Fleisch-, Wurst- und Eierwaren, die auch beim Einsatz
gentechnisch veränderter Futtermittel nicht gekennzeichnet werden
müssen.

Auch in den Märkten des Düsseldorfer Metro-Konzerns (Metro, Real ,
Extra, Kaufhof) werden sich von Montag an zunächst keine
kennzeichnungs-pflichtigen Lebensmittel befinden. Damit sei aber keine
Garantie für die Zukunft gegeben, schränkt auch ein Metro-Sprecher ein.
"Wenn man die Entwicklung der Weltmärkte anschaut, dann wird es in
Zukunft nicht einfacher werden, für eine Reihe von gentechnisch
beeinflussten Produkten nicht veränderte Ersatzstoffe zu finden." Die
Nummer zwei im deutschen Lebensmittelhandel, der Kölner Rewe-Konzern
(HL, MiniMal, Penny) hat mit den Lieferanten seiner Eigenmarken
vertraglich den Verzicht auf gentechnisch veränderte Inhaltsstoffe
vereinbart. Die Hersteller von Markenartikeln müssen Rewe rechtzeitig
mitteilen, wenn sie auf kennzeichnungspflichtige Stoffe umstellen.
Bisher sei aber keine einzige solche Meldung eingegangen, sagt eine
Sprecherin.

Selbst die skeptischen Verbraucherschützer von Greenpeace sehen derzeit
keinen Grund, Alarm zu schlagen. Seit Anfang April schicken die
Hamburger Umwelt-Aktivisten so genannte "Gen-Detektive" durch
Supermärkte, um genmanipulierte Lebensmittel aufzustöbern. "Bis jetzt
haben wir noch nichts entdeckt", räumt Sprecherin Corinna Hölzel ein.
Sie sieht darin auch einen Erfolg des kostenlos verteilten
Einkaufsratgebers "Essen ohne Gentechnik", der ihren Angaben zufolge
schon mehr als 800.000 Mal bestellt wurde.

Letzten Endes haben es die Verbraucher in der Hand, ob sich die
Gentechnik durchsetzt oder nicht. "Es wird maßgeblich von den
Verbrauchern abhängen, ob sie sich den neuen Produkten öffnen oder ihre
Skepsis beibehalten", sagt Christian Mieles vom Bundesverband des
Deutschen Lebensmittelhandel. "Der Handel wird den Verbrauchern
jedenfalls nichts anbieten, was sie nicht wollen." Möglicherweise werde
einmal mehr der Preis entscheidend sein, sagt Mieles. "In den letzten
Jahren hat sich immer wieder gezeigt, wie preisfixiert die deutschen
Verbraucher sind."

Ein Test der ARD-Sendung Plusminus bestärkt diese Prognose: In einem
Supermarkt setzten die Fernsehleute unlängst ohne Probleme angeblich
genmanipuliertes Brot zum Billigpreis von 29 Cent ab. Auch in
"Genpommes" zum Sonderpreis von einem Euro bissen viele Verbraucher mit
Genuss. http://de.biz.yahoo.com/040416/71/3zh26.html

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Junge Welt, 15.04.2004 
Manipulierte Schokoriegel
Gen-Food-Kennzeichnung suggeriert Sicherheit, die nicht gegeben ist -
von Klaus Schramm

Am 18. April treten die Vorschriften der Europaeischen Union ueber
genetisch veraenderte Lebensmittel und Futtermittel (EU-Verordnung Nr.
1829/ 2003) und ueber die Rueckverfolgbarkeit und Kennzeichnung von GVO
(EU-Verordnung Nr. 1830/ 2003) in Kraft. Selbst aus den Reihen der SPD
wird "mit Sorge gesehen", dass es hierzu in Deutschland noch keine
Durchfuehrungsvorschriften und kein zentrales Register gibt. Dabei war
das Gentechnikgesetz von Landwirtschafts- und Verbraucherministerin
Renate Kuenast bereits fuer September 2003 angekuendigt.

Was haben die EU-Verordnungen mit dem Gentechnikgesetz zu tun? Mit deren
Inkrafttreten sollen die Verbraucher angeblich endlich die Wahl haben
zwischen gentechnikfreien Nahrungsmitteln und Gen-Food – das sie
mehrheitlich gar nicht wollen. Gen-Food muss gekennzeichnet werden, und
diese Kennzeichnung soll durch die Rueckverfolgbarkeit "vom
Supermarktregal bis zurueck zum Acker" nachvollziehbar sein. Zweck
dieses Manoevers ist allerdings nicht die Beglueckung der Verbraucher,
sondern der Fall des noch zu Zeiten der Kohl-Regierung auf EU-Ebene
beschlossenen Genmoratoriums, eines Anbaustopps fuer gentechnisch
manipulierte Pflanzen.

Es wird damit argumentiert, muendige Buerger koennten nunmehr per
"Abstimmung mit dem Einkaufskorb" selbst entscheiden, was nachgefragt –
ergo: was auf dem Acker angebaut – wird. Damit koenne nun also das seit
sechs Jahren bestehende Genmoratorium fallen und den Gentech-Konzernen
Bayer, Monsanto oder Syngenta die Zulassungen fuer den kommerziellen
Anbau ihrer Genpflanzen erteilt werden. Mit dem Gentechnikgesetz soll
dabei gewaehrleistet werden, dass ein Nebeneinander von Genpflanzen auf
dem einen Feld und konventionell oder biologisch angebauten Pflanzen auf
dem anderen Feld, die sogenannte Koexistenz, auch in der Praxis
funktioniert. 

Nun hat sich jedoch immer mehr herumgesprochen, dass diese "Koexistenz"
wegen Pollenfluges und unvermeidlicher Vermischung in Erntemaschinen und
bei der Lagerung nicht funktionieren kann. Wie die Beispiele  USA und
Kanada zeigen, sind die gentechnischen Veraenderungen der Gen-Pflanzen
in kurzer Zeit ueberall zu finden. Damit ist es dann auch nach wenigen
Jahren mit der Wahlfreiheit im Supermarkt zu Ende, denn nach und nach
muessten alle Nahrungsmittel mit dem Label "Enthaelt genveraenderte
Bestandteile" verziert werden.

Tatsaechlich jedoch faellt das Genmoratorium am 18. April noch nicht. Da
es sich bei dem Moratorium de facto um einen Anbaustop handelt, wird es
erst mit der Zulassung einer Genpflanze fuer den kommerziellen Anbau
aufgehoben. Worum es den Gegnern der Gentechnik also wirklich gehen
muss, ist nicht die mehr oder weniger strenge Ausgestaltung des
Gentechnikgesetzes, sondern der Erhalt des Genmoratoriums. 

Ebenso irrig wie die Annahme mit einem wie auch immer gearteten
Gentechnikgesetz koenne eine "Koexistenz" auf den Aeckern gewaehrleistet
werden, ist ein Hoffen auf positive Wirkungen der Kennzeichnung. "Das
Kleingedruckte koennte den Alptraum der Gentech-Industrie wahr machen
und dafuer sorgen, dass der Anbau von Gentech-Pflanzen deutlich
zurueckgeht", meint Doris Tropper, stellvertretende Vorsitzende des BUND
(Bund fuer Umwelt- und Naturschutz Deutschland). Tatsaechlich aber
werden kuenstlich niedrig gehaltene Preise die knapp 30 Prozent der
Verbraucher, denen genmanipulierte Bestandteile in ihrer Nahrung
gleichgueltig sind, zum Kauf von Gen-Food verlocken. Ein heute in Europa
nicht vorhandener Anbau von Genpflanzen wird also nicht "deutlich
zurueckgehen", sondern im Gegenteil: Er wird beginnen und so seinen
Absatzmarkt finden. 

Zudem gibt es bereits heute einen Absatzmarkt beispielsweise fuer
Gensoja aus Brasilien, das in Europa als Tierfutter eingesetzt werden
darf. Zu Recht weist der BUND darauf hin, dass bestimmte
Gentech-Lebensmittel nicht gekennzeichnet werden muessen: Fleisch,
Milch, Kaese, Joghurt, Eier und andere Produkte von Tieren, die mit
genmanipulierten Futtermitteln gemaestet wurden. Faellt das
Genmoratorium, koennen diese Futtermittel in Europa angebaut werden,
gleichgueltig welche Schokoriegel in die Einkaufskoerbe wandern. 80 bis
90 Prozent aller weltweit angebauten Gen-Pflanzen werden als Tierfutter
eingesetzt. Entsprechend gering ist der Einfluss einer "Abstimmung mit
dem Einkaufskorb".

Aber es waechst der Widerstand. Und wenngleich sich die grossen
Umweltverbaende wie BUND, Greenpeace, NABU oder WWF noch immer auf das
Gentechnik-Gesetz konzentrieren, statt sich fuer den Erhalt des
Genmoratoriums einzusetzen, haben sich eine ganze Reihe kleinerer
Verbaende zusammengeschlossen, um am Sonntag, 18. April, in Stuttgart
eine Grossdemonstration auf die Beine zu stellen. Motto: "Wir bleiben
sauber – Keine Gentechnik in der Landwirtschaft und in den
Lebensmitteln". Und im Aufruf ist unmissverstaendlich formuliert:
"Bienen, Insekten und Pollen machen an den Feldgrenzen nicht halt. Ist
die Gentechnik erst einmal auf unseren Feldern, ist dieser Weg nicht
mehr umkehrbar. Ein Nebeneinander in Koexistenz ist nicht moeglich!"
http://www.jungewelt.de/2004/04-15/010.php

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WEEKLY WATCH 68; 15.4.04
UK: HIGHLANDS DECLARED FREE OF GM CROPS
Councillors voted on 15 April to make the Highlands the first area in
Scotland to be declared free of GM crops. The decision by the Highland
Council means the region will join Wales, Tuscany, the Basque Country
and Upper Austria in the European network of GM free areas, which aim to
protect the future of traditional and organic farming. Expect lots more
parts of the UK, which have already voted in favour of staying GM free,
joining this pan-European allian

3. Deutschland 


geNOfood Presseerklärung, 15. April 2004
17. April, bundesweiter Aktionstag gegen Genfood

*	Am 18. April tritt die EU-Kennzeichnungsverordnung für
gentechnisch veränderte Lebens- und Futtermittel in Kraft 
*	Fleisch, Milch und Eier müssen nicht gekennzeichnet werden
*	zahlreiche Aktionen vor Supermärkten

Am 18. April tritt die EU-Kennzeichnungsverordnung für Genfood in Kraft.
Alle Lebensmittel, in denen mehr als 0,9 Prozent gentechnisch
manipulierte 
Inhaltsstoffe enthalten sind, müssen entsprechend gekennzeichnet werden.
Davon ausgenommen sind jedoch alle Fleisch-, Milchprodukte sowie Eier
von 
Tieren, die mit genmanipulierten Pflanzen gefüttert wurden. 

„Wir sehen es als ein Erfolg der Verbraucherinnen und Verbraucher, dass
auch ab dem 18. April 04 kaum Lebensmittel in den Supermärkten zu finden
sein 
werden, die als `gentechnisch verändert` gekennzeichnet sind, so Thomas
Janoschka von geNOfood. Damit haben die Supermärkte und alle großen 
Nahrungsmittelproduzenten auf die breite Ablehnung der VerbraucherInnen
gegen Genfood reagiert, indem sie ihr Angebot auf kennzeichnungsfreie
Ware 
umstellen. Die Verzichtserklärungen des Handels und der Produzenten
beziehen sich aber ausdrücklich nur auf kennzeichnungspflichtige
Lebensmittel. 
Fleisch-, Milch- und Eierprodukte werden an die ahnungslosen
VerbraucherInnen gebracht und damit der Gentechnik in der Landwirtschaft
zum Durchbruch 
verholfen. Denn bislang landet der größte Teil der importierten
genmanipulierten Saaten wie Soja in den Futtertrögen. Daran ändert auch
die 
verschärfte Kennzeichnung nichts. 

Obwohl die neue Kennzeichnungsrichtlinie eine deutliche Verbesserung zu
den bisherigen Regelungen darstellt, werden den VerbraucherInnen noch
immer 
wichtige Informationen vorenthalten. Darüber versucht das Netzwerk
“geNOfood” zu informieren und ruft deswegen am 17. April bundesweit zu
Aktionen vor 
Supermärkten auf. Ziel der Aktionen sind Verzichtserklärungen der
Handelsketten und Lebensmittelproduzenten die sich auch auf die
nicht-kennzeichnungspflichtigen Gen-Lebensmittel wie Milch, Wurst und
Eier beziehen. www.geNOfood.de.vu 

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ein Bernauer - 17.04.2004 13:29
Gentech-Aktion in Bernau

Heute am weltweiten Aktionstag für die Rechte der Bauern und Bäuerinnen
gab  es auch Aktionen in Bernau. Das Netzwerk geNOfood hatte zu einem
bundesweiten Aktionstag vor und in Supermärkten aufgerufen. Also ging es
zu Lidl und zu Netto. Bei Lidl konnten wir uns etwa 45 Minuten im
Supermarkt aufhalten. In weißen Schutzanzügen packten wir unsere
Einkaufswagen mit GENfood voll und kennzeichneten sie ausserdem mit
"Vorsicht Gentechnik"-Aufklebern. Das überforderte Personal brauchte
ganz im Gegensatz zu den sehr interessierten Kunden eine lange Zeit bis
sie überhaupt begriffen, was für ein Spiel da gespielt wurde. Nach einem
Anruf beim Chef, ob wir denn so etwas einfach tun dürften, war  dann
auch klar, das wir dazu keine Berechtigung hatten und so wurden wir
dann des Hauses verwiesen und 2 Leute bekamen gar ein Hausverbot. Die
gerufene Polizei beließ es bei ein paar Ermahnungen und ließ uns dann
weiter  zu Netto ziehen, wo wir dann die dortigen Verbraucher über das
GENfood bei  Netto informierten. Mit zehn Leuten eine sehr gelungene
Aktion. Hat viel  Spass gemacht, viele Verbraucher wurden informiert und
mit dem  Greenpeace-Einkaufsratgeber beschenkt.

Fotos folgen. Jetzt geht es erst mal zur nächsten Aktion um 15 Uhr zum
Kaufhof auf dem Berliner Alex.

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WEEKLY WATCH 68; 15.4.04
GERMAN GM WHEAT TRIALS CONTINUE
Syngenta has replanted GM wheat in a test field in Germany that was
recently damaged by environmental activists. Rainer Linneweber,
spokesman for Syngenta's German subsidiary, Syngenta Agro, said the
prime reason for conducting the GM wheat test in Germany was to gather
scientific data. 

But Linneweber added: "Also, it is a possible signal to the rest of the
world: Look, GM trial fields are possible, even in Germany." In March,
Syngenta planted wheat genetically modified to resist fusarium fungus on
two fields in the eastern German state of Saxony-Anhalt. On March 29,
around 130 activists invaded the farm fields and planted nearly 5 metric
tons of organic wheat. 
http://www.gmwatch.org/archive2.asp?arcid=3275

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Donnerstag 15. April 2004, 16:02 Uhr
Entwicklungshelfer fordern Gen-Kennzeichnung auch bei Exporten

Bonn (AFP) - Mit Blick auf die neue Kennzeichnungspflicht für Gentechnik
in der EU hat der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) auch klare
Angaben bei Saatgutexporten in die Entwicklungsländer gefordert.
Andernfalls entstünden "gefährliche Lücken für den unkontrollierten
Export von genetisch verändertem Saatgut in die Entwicklungsländer, das
sich dort unter subtropischen und tropischen Bedingungen dramatisch
schnell ausbreiten kann", warnte der EED-Beauftragte für Welternährung,
Rudolf Buntzel-Cano, am Donnerstag in Bonn. Auch innerhalb der EU seien
"beträchtliche Verschmutzungsgrade" durch genetisch veränderte
Organismen in kennzeichnungsfreiem Saatgut zugelassen, kritisierte der
EED.
http://de.news.yahoo.com/040415/286/3zfk1.html


4. Welt 

WEEKLY WATCH 68; 15.4.04
ARGENTINA'S BITTER HARVEST 
New Scientist has an excellent article in its current edition,
"Argentina's bitter harvest: Genetically modified soya promised so much
for hard-pressed farmers. Now it has all gone horribly wrong".
...Excerpts from the New Scientist article:

When genetically modified soya came on the scene it seemed like a
heaven-sent solution to Argentina's agricultural problems. Now soya is
being blamed for an environmental crisis that is threatening the
country's tragile economic recovery. Sue Branford discovers how it all
went wrong 

A year ago, Colonia Loma Senes was just another rural backwater in the
north of Argentina. But that was before the toxic cloud arrived. "The
poison got blown onto our plots and into our houses," recalls local
farmer Sandoval Filemon. "Straight away our eyes started smarting. The
children's bare legs came out in rashes." The following morning the
village awoke to a scene of desolation. "Almost all of our crops were
badly damaged. I couldn't believe my eyes," says Sandoval's wife,
Eugenia. Over the next few days and weeks chickens and pigs died, and
sows and nanny goats gave birth to dead or deformed young. Months later
banana trees were deformed and stunted and were still not bearing edible
fruit. 

The villagers quickly pointed the finger at a neighbouring farm whose
tenants were growing genetically modified soya, engineered to be
resistant to the herbicide glyphosate. A month later, agronomists from
the nearby National University of Formosa visited the scene and
confirmed the villagers' suspicions. The researchers concluded that the
neighbouring farmers, like thousands of others growing GM soya in
Argentina, had been forced to take drastic action against resistant
weeds and had carelessly drenched the land - and nearby Colonia Loma
Senes - with a mixture of powerful herbicides. 
...
Over the past eight years, GM soya farmers have taken over a huge
proportion of Argentina's arable land, leading to regular complaints by
peasant families that their crops have been harmed by glyphosate and
other herbicides. 
...
Some years ago, however, a few agronomists started to sound alarm bells,
warning that the wholesale and unmonitored shift into Roundup Ready soya
was causing unforeseen problems. In a study published in 2001 by the
Northwest Science and Environmental Policy Center, a non-profit
organisation in Sandpoint, Idaho, agricultural economics consultant
Charles Benbrook reported that Roundup Ready soya growers in Argentina
were using more than twice as much herbicide as conventional soya
farmers, largely because of unexpected problems with tolerant weeds. He
also found that they were applying glyphosate more frequently than their
US counterparts - 2.3 versus 1.3 applications a year. Saying that
"history shows us that excessive reliance on any single strategy of weed
or insect management will fail in the long run, in the face of
ecological and genetic responses", he advised Argentinian farmers to
reduce their Roundup Ready acreage by as much as half in order to cut
glyphosate usage. If they did not, he warned, they would run the risk of
serious problems. Among his predictions were shifts in the composition
of weed species, the emergence of resistant superweeds, and changes in
soil microbiology. ... The area under Roundup Ready has continued to
grow, and farmers hurt by the collapse of Argentina's currency at the
end of 2001 are increasingly moving into soya monoculture, as other
crops for the domestic market have become unprofitable. Glyphosate use
continues to rise. [Univ of Buenos Aires agro-ecologist Walter] Pengue
estimates consumption reached 150 million litres in 2003, up from just
13.9 million litres in 1997. 

Initially Pengue believed that with careful rotation of crops and
adequate controls over the way the herbicide was applied, the move to
glyphosate would benefit the environment. But he is now concerned that
the unmonitored use of this one herbicide is leading to the problems
predicted by Benbrook. In a study into the impact of Roundup Ready soya
on weeds, Delma Faccini of the National University of Rosario found that
several previously uncommon species of glyphosatetolerant weed had
increased in abundance. In another study, agronomists from INTA's office
in Venado Tuerto, near Rosario, found that farmers were having to use
higher concentrations of glyphosate. For now, the problem appears to be
limited to the proliferation of weeds that are naturally resistant, but
some agronomists are warning that it is only a matter of time before
glyphosate resistance is transferred to other weed species, turning them
into superweeds. 

The third problem that was predicted by Benbrook - changes in soil
microbiology - also appears to be happening. "Because so much herbicide
is being used, soil bacteria are declining and the soil is becoming
inert, which is inhibiting the usual process of decomposition," says
agronomist Adolfo Boy from the Grupo de Reflexion Rural, a group of
agronomists opposed to GM farming. "In some farms the dead vegetation
even has to be brushed off the land." He also believes that slugs,
snails and fungi are moving into the newly available ecological niche. 

Similar problems are occurring to some extent in the US. According to
Joe Cummins, a geneticist from the University of Western Ontario in
Canada, studies of the impact of herbicides, particularly glyphosate, on
soil microbial communities have revealed increasing colonisation of the
roots of Roundup Ready soya with the fungus Fusarium in Midwestern
fields. 

Argentina's farmers are also having to deal with the proliferation of
"volunteer" soya, which sprouts from seeds dropped during harvest and
which cannot be eradicated with normal doses of glyphosate. This has
created marketing opportunities for other agrochemical companies such as
Syngenta, which has been placing adverts with the slogan "Soya is a
weed" advising farmers to use a mixture of paraquat and atrazine to
eradicate volunteer soya. Other companies, including Dow AgroSciences,
are recommending mixing glyphosate with other herbicides, such as
metsulfuron and clopyralid. 
...
Argentina used to be one of the world's major suppliers of food,
particularly wheat and beef. But the "soyarisation" of the economy, as
the Argentinians call it, has changed that. 

About 150,000 small farmers have been driven off the land. Production of
many staples, including milk, rice, maize, potatoes and lentils, has
fallen sharply. 

Many see Argentina's experience as a warning of what can happen when
production of a single commodity for the world market takes precedence
over concern for food security. When this commodity is produced in a
system of near monoculture, with the use of a new and relatively
untested technology provided by multinational companies, the
vulnerability of the country is compounded. As yet, few countries have
opted for GM technology: the US and Argentina together account for 84
per cent of the GM crops planted in the world. But as others, including
the UK, seem increasingly prepared to authorise the commercial growing
of GM crops, they may be well advised to look to Argentina to see how it
can go wrong. Complete article at
http://www.gmwatch.org/archive2.asp?arcid=3280

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WEEKLY WATCH 68; 15.4.04
Canada: Greenpeace needs your help in the fight against GE wheat. 
For the past several years, the Canadian government has been
collaborating with Monsanto on the development of Monsanto's GE Roundup
Ready wheat.

This is despite near-unanimous protest from farmers, environmentalists
and wheat buyers around the world. Canada continues to allow open air
field trials that could contaminate farmers fields and also refuses to
reject Monsanto's application for commercial growing of GE wheat. They
need to hear from the world that no one wants GE wheat!

Ask Canadian Prime Minister Paul Martin to Say NO to Monsanto and YES to
the environment.Fax the Canadian Prime Minister TODAY at:
http://www.wildcanada.net/greenpeace/faxengine.asp NOTE: If you are
outside of Canada or the US, please ignore the 'Province' and 'Postal
Code' fields. http://www.gmwatch.org/archive2.asp?arcid=3266

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WEEKLY WATCH 68; 15.4.04
USA: BIOTECH RICE PLANS STALLED
The California Department of Food and Agriculture denied Ventria
Bioscience's application to grow more than 120 acres of GM
pharmaceutical rice engineered with human proteins in Central and
Southern California because federal regulators haven't issued a permit.
The Sacramento-based company said it had not yet applied for federal
regulatory approval. 

State officials also said the public needed more time to comment on an
issue that had roiled California's $500-million rice industry. Many rice
farmers fear the pharma rice will cost them customers in Europe and
Japan if Ventria's permit were granted.  

Ventria has been growing GM rice on 120 acres in Northern California on
an experimental basis since it received U.S. Department of Agricultural
permits in 1997. On 5 April, the USDA refused to renew that permit for
this year, saying the company planned to grow its experimental rice too
close to crops intended for human consumption.
http://www.gmwatch.org/archive2.asp?arcid=3270

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Associated Press / Seattle Times, USA, 8.4.04
USA: Miracle grass' a step closer to being commercially grown
 
MADRAS, Ore. -- Genetically modified turf grass moved a step closer to
being commercially grown as the deadline for public comment passed. The
U.S. Department of Agriculture is poised to issue a decision on Roundup
Ready Creeping Bentgrass, developed by the Ohio-based Scotts Co. and
grown in test plots by Madras-area farmers. The golf-course staple is so
potentially lucrative it has local farmers, hurting for new specialty
crops, almost salivating. Local growers hope to start selling the
product next spring. The grass is immune to glyphosate, the main
ingredient of the popular herbicide Roundup. By allowing golf courses to
blanket, rather than spot spray, greens and fairways, the bioengineered
crop would save groundskeepers time and money. Everything sprayed would
die, except the grass. But environmentalists and rival seed growers say
Scotts' crop poses unprecedented risks for contamination. Unlike most
transgenic crops approved so far, creeping bentgrass breeds easily with
wild relatives -- at least 12 varieties, says a USDA risk assessment. At
least four of those species are weeds in certain environments, the USDA
said. Opponents say that if pollen from genetically modified bentgrass
crosses with that of wild species, "superweeds" will result. Instead of
a miracle grass, it will be a plant pest nearly impossible to control.
Big names are lining up to battle, including the Nature Conservancy and
the Sierra Club, who say more research is needed.
http://seattletimes.nwsource.com/html/localnews/2001874128_grass08m.html


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WEEKLY WATCH 68; 15.4.04
Australia: BIRD FLU FEAR ON GM CHICKEN VIRUS
A plan to infect 5000 chickens with a GM virus has sounded alarm bells
among scientists who fear the designer microbe could become a deadly new
disease like bird flu. Critics say the risk is so high that the trial
should be banned.

"We're so worried about new and emerging diseases like SARS and the West
Nile virus in the US, we have to be absolutely vigilant," Australian
National University viral immunologist Arno Mullbacher said. He and
others argue that the biotech firm behind the project, CSIRO spinoff
Imugene Limited, has failed to provide evidence that the virus won't
mutate or spread with unpredictable results. 

Imugene's goal is a vaccine to boost the immune systems of chickens, now
treated with antibiotics to enhance growth. Scientists warn that overuse
of antibiotics in animals is breeding drug-resistant bugs that infect
people. Imugene scientists have inserted chicken immune cells into the
fowl adenovirus (FAV). Imugene chief scientific officer Mike Sheppard
said laboratory tests and field trials conducted by CSIRO suggested that
the rebuilt FAV boosted chicken growth by 8 per cent and would not
infect other animals. 

GM WATCH comment: It was of course the same group of CSIRO scientists
who in 2001 genetically engineered a strain of the mousepox virus so
lethal that it would have killed all mice exposed to it. This accidental
discovery arose out of trying to develop a GM mouse contraceptive. The
CSIRO scientists then published their research, helpfully highlighting
its potential application to smallpox! 

Although CSIRO is promoted as Australia's pre-eminent public science
organisation, in reality it is one of the most corporate-friendly public
science bodies in the world. According to CSIRO former chief executive,
John Stocker, "Working with the transnationals makes a lot of sense...
Yes, we do find that it is often the best strategy to get into bed with
these companies." CSIRO scientists have consequently been very active in
the promotion of GM. http://www.gmwatch.org/archive2.asp?arcid=3271
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