[Debatte-Grundeinkommen] Dankbarkeit

Pius Lischer via Debatte-Grundeinkommen debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
Di Jun 16 12:30:00 CEST 2015


Am 15.06.2015 um 21:11 schrieb Ernst Ullrich Schultz via 
Debatte-Grundeinkommen:

Grüezi

Alle Steuern und alle andern Zwangsabgaben durch lenkungsabgaben 
ersetzen und damit des BGE zahlen.

Gruss                              Pius
>
> Liebe MitstreiterInnen,
>
> in der Steuerdebatte zum Grundeinkmmen fällt mir auf, dass man sich 
> zwar um die Methode der Finanzierung des bGE streitet. Man übersieht 
> dabei, dass die Bürger durch die höheren Abgaben überfordert fühlen. 
> Ich halte die überbürokratische Steuerpolitik auch nicht mehr für 
> zeitgemäß.
>
> Deshalb möchte ich hier einen völlig neuen Ansatz zur Finanzierung des 
> Gemeinwesens und des bGE vorstellen:
>
> *Die Steuern abschaffen! *
>
> Wir brauchen ein neues System zur Finanzierung des Staates
>
> Eine Vorstellung scheint inzwischen gänzlich widerlegt, die jetzige 
> Steuergesetzgebung könne zu „Steuergerechtigkeit“ führen. Im 
> Gegenteil, die ausufernden und unüberschaubaren Gesetze und 
> Verordnungen führen zu massiven Ungerechtigkeiten und sozialen 
> Verwerfungen. Es gehört zu den fundamentalen Irrtümern, der Staat 
> könne die Menschen mittels Steuern „erziehen“ oder soziale 
> Gerechtigkeit schaffen.
>
> Steuern steuern nichts, so kann man es auf den Punkt bringen.
>
> Hier soll eine praktikable Idee zur besseren Finanzierung der 
> öffentlichen Haushalte vorgestellt werden, vereinfacht Zentralbudget 
> genannt. Insbesondere die persönliche Steuerschuld führt zu großen 
> Frustrationen bei den Bürgern. Die Politik kann die Steuerschraube 
> drehen wie sie will, die Gesetzgebung ist völlig undurchschaubar. 
> Außerdem hat die Schuldenaufnahme am Kapitalmarkt durch den Staat zu 
> politischen Unruhen und zur Abhängigkeit von privaten Investoren 
> geführt. Den Schaden haben die Steuerzahler, denn die Gewinne privater 
> Anleger werden zu Verlusten der öffentlichen Hand.
>
> Um klare Verhältnisse zu schaffen und die Einnahmen des Staates nach 
> demokratisch kontrollierten Regeln transparent zu gestalten, wird ein 
> Zentralbudget vorgeschlagen. Unter dem Begriff Zentralbudget versteht 
> man die Finanzierung der öffentlichen Ausgaben, die so genannte 
> Staatsquote, durch eine Zentralbank. Sie wird vom demokratisch 
> legitimierten Gesetzgeber beauftragt, eine bestimmte Summe als 
> Staatsanteil bereit zu halten, um sie der öffentlichen Hand für die 
> Gemeinschaftsaufgaben zur Verfügung zu stellen. Das setzt jedoch 
> voraus, dass durch eine Vollgeldreform allein die Zentralbank für die 
> Geldversorgung zuständig ist und damit Wucherungen des Finanzsystems 
> verhindert werden.
>
> Bei der schrittweisen Einführung des Zentralbudgets werden zunächst 
> die Steuern gesenkt, beginnend mit der Einkommenssteuer. Durch die 
> Senkung der Steuern erhöht sich die umlaufende Geldmenge. Deshalb 
> schöpft die Zentralbank im fortlaufenden Prozess Liquidität aus dem 
> Geldkreislauf ab, um sie der dem Staatshaushalt zu zuführen. Damit 
> werden die sinkenden Steuereinnahmen dauerhaft ausgeglichen und 
> allmählich ersetzt die Zentralbudgetierung den Großteil des 
> Steueraufkommens.
>
> Das Zentralbudget ist nicht als eine Art Quellensteuer aufzufassen, 
> die Kontobewegungen der Bürger und der Wirtschaft bleiben in diesem 
> neuen System unberührt und man wird persönlich nichts von der 
> Abführung  des  Staatsanteils mitbekommen.
>
> Mit dem Zentralbudget wird die Einnahmeseite der staatlichen Budgets 
> drastisch vereinfacht, weil die meisten Steuerarten wegfallen und 
> gleichzeitig wird der Staat von privaten Geldgebern vollständig 
> unabhängig. Die persönliche Steuerschuld wird komplett abgeschafft. 
> Bis auf einige Steuerarten, die bestimmte Lenkungsfunktionen haben 
> sollen, wie z.B. die Mineralölsteuer, sind Steuereinahmen überflüssig.
>
> Sicher braucht es nach der Verwirklichung des Zentralbudgets wirksame 
> und transparente Kontrollmechanismen, sowohl bei der Einnahme- als 
> auch der Ausgabenseite durch einen Rechnungshof, der die Einhaltung 
> der demokratisch beschlossenen Vorgaben überwacht und notfalls 
> eingreifen darf.
>
> Die Einführung  des Zentralbudgets kann schrittweise und ohne 
> Verwerfungen des Wirtschaftsgefüges vollzogen werden.
>
> //
>
> Um rege Diskussion wird gebeten.
>
> Herzlichst,
>
> Ullrich
>
> *Von:*Debatte-Grundeinkommen 
> [mailto:debatte-grundeinkommen-bounces at listen.grundeinkommen.de] *Im 
> Auftrag von *via Debatte-Grundeinkommen
> *Gesendet:* Freitag, 12. Juni 2015 12:46
> *An:* ninayagami at web.de
> *Cc:* debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> *Betreff:* Re: [Debatte-Grundeinkommen] Dankbarkeit
>
> Liebe Nina,
>
> wenn Du Freude am Helfen hast, dann ist das zunächst - neuhochdeutsch 
> gesprochen - eine win-win-Situation für Dich und die Leute denen Du 
> hilfst.
>
> Wenn die aber pampig werden, dann widersprich ihnen einfach deftig und 
> gib ihnen Kontra. Auch das macht Freude und kann sie fördern, selbst 
> wenn es nicht immer sofort erfolgreich ist. Die Grundeinkommensidee 
> ist nicht die Dea Ex Machina.
>
> Schöne Grüße aus Franken
>
> Karl-Heinz
>
> *Gesendet:* Donnerstag, 11. Juni 2015 um 14:05 Uhr
> *Von:* "Nina Yagami via Debatte-Grundeinkommen" 
> <debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de 
> <mailto:debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>>
> *An:* debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de 
> <mailto:debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>
> *Betreff:* [Debatte-Grundeinkommen] Dankbarkeit
>
> Liebe Teilnehmer an der Debatte,
>
> in den letzten Wochen haben mich erneute Erfahrungen, die ich machte, 
> fast von der Grundeinkommensidee weggeführt.
>
> Seit Jahren vertrete ich die Idee und halte sie für alternativlos. 
> Jeoch macht mich eine fehlende menschliche Eignschaft unsicher: 
> Dankbarkeit ist dem Menschen nicht angeboren. Noch vor 50 Jahren wurde 
> in fast jeder Famlie vor der Mahlzeit gebetet. Einer fiktiven Größe, 
> auf die man sich fast weltweit geeinigt hatte, wurde Dank 
> ausgesprochen für das Gewähren der Nahrung. Dies erzeugte eine 
> demütige Grundhaltung bis hin in Gesellschaftsschichten, in denen 
> sogar sonst kriminelles Gedankengut den Alltag bestimmte. Nicht nur 
> ich vermute, dass sich grundlegend hinter dieser Demut die Angst 
> verbarg, dass diese fiktive Größe "Gott", einem übel mitspielen 
> konnte, wenn man keine Demut demonstrierte.
>
> Heute kann es einem passieren, dass man sich für einen Mitmenschen 
> total aufopfert, bloß weil man überzeugt davon ist, dass einen das 
> Leben für eine verantwortungsvollere Rolle vorgesehen hat. Von mir aus 
> könnt ihr es auch Helfersyndrom nennen. Und bloß weil man nicht 
> autoritär auftritt, weil man dem anderen nicht "zeigt wo der Hammer 
> hängt", erntet man nicht nur keine Dankbarkeit, sondern u.U. wird man 
> (bitte entschuldigt die Wortwahl, die ich hier für die treffendste 
> halte) noch kräftig gef"..!."t.
>
> Es ist nicht nur die Sorge um das Gleichgewicht in unserem Staat für 
> den Fall, dass wir das BGE durchsetzen. Man verliert auch einfach die 
> Lust für die anderen zu kämpfen, wenn man diese Erfahrungen wiederholt 
> macht.
>
> Oder kann mir einer sagen, was ich falsch mache, oder was ich da nicht 
> begriffen habe.
>
> Gruß an alle
>
> Nina
>
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