[Debatte-Grundeinkommen] Warum das Bedingungslose Grundeinkommen und Negative Einkommensteuer unfinanzierbar sind

Peter Scharl Netzwerk_BGE at gmx.net
So Dez 12 10:55:07 CET 2010


Hallo Jörg, hallo Mitlesende,

Danke für das Zitat von Prof. Pelzer aus früheren Publikationen, *von mir
jetzt unten fett und größer gemacht.* Ich kenne Prof. Pelzer seit über 7
Jahren und bin SEHR froh, dass er KEINE "Wolkenkuckucksheime" in Sachen BGE
von sich gibt, sondern SEHR vorsichtig seit Jahrzehnten  mit der ganzen
Bürgergeld- und BGE-Materie umgeht.

Genau UMGEKEHRT gehen ja sehr viele "BGE-Phantasten" damit um - die es sind,
wissen es auch wer damit gemeint ist.

Prof. Pelzer hat vollkommen recht, wenn er äußert, dass NIEMAND genau wissen
kann, was passieren wird, wenn ein BGE eingeführt wird.

... Und genau deswegen ist es von so großer Wichtigkeit,
    mal mit einer sehr "vorsichtigen Einstiegs-Stufe" anzufangen.

... Und genau deswegen ist es von so großer Wichtigkeit,
    ein System anzuwenden,
    das mindestens so viele "Stellschrauben" hat wie das
Transfer-Grenzen-Modell.

... Und genau deswegen ist es von so großer Wichtigkeit,
    dass es für das BGE einen "komplett eigenen Finanzstock" geben MUSS,
    ähnlich wie das mit der Schweizer AHV (Alters- und
Hinterbliebenen-Versorgung)
    seit über 60 Jahren hervorragend funktioniert.

Dieses Mail sende ich in Bcc auch an Prof. Pelzer z.K.

Ciao Peter Scharl



Am 10. Dezember 2010 14:41 schrieb Joerg Drescher <iovialis at gmx.de>:

>  Hallo Peter,
> Hallo Mitlesende,
>
> muß man ein Buch schreiben und einen Professorentitel haben, um etwas
> beweisen/widerlegen zu können/dürfen? Aber lassen wir das mal
> dahingestellt...
>
> Meines Kentnissstands nach war es der gleiche Prof. Pelzer, der folgende
> Aussage zu seinem Modell von sich gab (ob er das in seinem Buch wohl
> wiederholt hat?):
> **
> *Unser Modell zeigt somit die prinzipielle Finanzierbarkeit eines BGE auf
> Basis des Status quo, es erlaubt aber keine genaue Prognose für die Zukunft
> nach seiner Einführung.*
> * *
> *Eine andere Frage ist die Unsicherheit für die Zukunft nach Einführung
> des BGE, die auch dann bleibt, wenn noch so genaue Daten aus der Zeit vor
> dessen Einführung vorliegen. Denn die Einführung eines BGE wird die Basis
> der Berechnungen verändern und Einfluss haben sowohl auf die Verteilung der
> Einkommen als auch auf das Gehalts- und Preisniveau.*
> (Quelle:
> http://www.uni-ulm.de/uni/fak/zawiw/content/forschendes_lernen/gruppen/fl/buergergeld/buergergeld4.pdf
> )
>
> Sofort einführbar und finanzierbar heißt leider nicht, daß es auch morgen
> noch funktionieren wird (keine Kausalität!). Noch weniger läßt sich aufgrund
> eines "ersten Schritts" sagen (und sei er noch so groß), ob man den Weg nach
> oben oder unten weitergehen will oder gar promt und auf immer und ewig
> stehen bleibt.
>
> Was spricht eigentlich gegen ein Modell, das "selbstregulierend"
> entscheidet, wie es bei der Auszahlung wirkt? Schließlich war das beim
> sogenannten Urey-Effekt und der dadurch entstehenden Sauerstoffkonzentration
> in der Atmosphäre auch mal so... (vgl. http://tinyurl.com/Urey-Effekt und
> http://www.martin-neukamm.de/leben2.html).
>
> Übrigens ist das TGM nicht die "erste Idee" für einen Schritt hin zu einem
> Grundeinkommen, wie es hier leicht mißverständlich proklamiert wird.
> Vielmehr gibt es seit 1980 einen 4-Stufenplan, wie man das Grundeinkommen
> einführen könnte/sollte. Leider ist in den seither vergangenen 30 Jahren
> nichts in diese Richtung passiert, außer, daß sich das grundsätzliche
> Problem weiter verstärkt hat. Daher frage ich mich manchmal, ob es nicht
> doch möglich wäre, die eine oder andere Stufe zu überspringen (vgl. Punkt 4
> auf
> http://smi2le.org/cms/de/journal/economy/11-on-the-way-to-get-rich?start=1).
> Offensichtlich wird ja einiges dafür getan (bewußt oder unbewußt), daß der
> Euro, bzw. US-Dollar "abraucht", um dann auf den Ruinen etwas Neues
> entstehen zu lassen...
>
> Viele Grüße aus Kiew,
>
> Jörg (Drescher)
> Projekt Jovialismus
>
>
>
> ----- Original Message -----
> *From:* Peter Scharl <Netzwerk_BGE at gmx.net>
> *To:* debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> *Cc:* Patrick Urbanke <blacklabel29 at web.de>
> *Sent:* Tuesday, December 07, 2010 8:40 AM
> *Subject:* Re: [Debatte-Grundeinkommen] Warum das Bedingungslose
> Grundeinkommen und Negative Einkommensteuer unfinanzierbar sind
>
> Hallo Leute,
>
> ... und immer wieder Hinweis auf das TGM Transfergrenzenmodell von Prof.
> Pelzer, der dazu ein neues Buch geschrieben hat, siehe Anlage. *Er weist
> nach*, dass ein BGE SOFORT einführbar und finanzierbar wäre.
>
> Meine Meinung ist bekannt. Eine Einstiegsstufe in´s BGE wird in etwa in der
> Höhe von HARTZ IV sein und HARTZ IV ersetzen oder es wird NIE kommen. Allein
> schon diese "Bedingungslosigkeit" mit Wegfall aller "geharzten"
> menschenunwürdigen Sanktionsmöglichkeiten wäre ein Riesen-Schritt. Nach dem
> Dilthey-Raster 2/c
>
> *"Prinzipiell es gibt 9 theoretisch mögliche BGE-Varianten:
>
> Bei der Auszahlung:
> 1. Arbeitszwang auslösende BGE-Höhe
> 2. BGE als Sozialhilfe-Ersatz
> 3. Emanzipatorische BGE-Höhe
>
> Bei der Finanzierung:
> a. Umverteilung von Unten nach Oben
> b. Horizontale Umverteilung
> c. Umverteilung von Oben nach Unten"*
> *
> *
> Es stimmt, alle Phantastereien mit komplett anderen SteuerSystemen sind auf
> lange Sicht undurchführbar und verhindern einen Einstieg in ein BGE.
>
> Nix füa unguat - auf Bayrisch
>
> Peter Scharl - Allgäu
>
> per Bcc auch an Prof. Pelzer
>
>
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