[Debatte-Grundeinkommen] Debatte-grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 36, Eintrag 23

Dimitri Schachmann d.schachmann at googlemail.com
So Mär 23 12:36:35 CET 2008


Hallo allerseits,


ich dachte mir, ich schreibe auch mal was. Dabei möchte ich auf die
Argumentation von Eckhard Rülke eingehen.

Du, Eckhard, schreibst zu recht, dass nach dem Modell von Götz Werner auch
alle bisherigen Transferleistungen, das Kindergeld z.B., von der
Mehrwertsteuererhöhung finanziert werden müssten. Das wäre aber noch keine
Mehrbelastung. Das wäre nur eine UMSCHICHTUNG der Steuerlast, denn jetzt
wird das ja auch bezahlt, dann aber an die Endpreise weitergegeben. Die
Mehrbelastung wäre dann nur die Differenz zwischen den aktuellen
Transferleistungen und dem Grundeinkommen. Allzu viel wäre das nicht, denn
selbst die, die heute vermeintlich wenig bis keine Leistungen erhalten,
haben immernoch ihren Steurefreibetrag, der oft größer als ein
vorgeschlagenes Grundeinkommen ist. Es ist nicht so, dass dann zu den
heutigen Ausgaben 82 Millionen mal das Grundeinkommen dazu kommen würde,
denn jetzt schon erhalten alle den größten Teil dieses Grundeinkommens. Es
fehlt also nicht mehr viel, plus die Abschaffung des idiotischen Zwangs zur
Arbeit.

An anderer Stelle hast du geschrieben, dass eine Mehrwertsteuer von 100%
nötig wäre. Wenn sich aber diese Zahl durch Umschichtung aller bisherigen
Steuerabgaben ergeben würde, dann würde ich da auch kein Problem sehen. Man
zahlt ja trotzdem nicht mehr. Ich persönlich halte 60% MWS für realistisch.

mfg aus Nürnberg

Dimitri Schachmann



---------- Weitergeleitete Nachricht ----------
> From: "Eckhard Rülke" <ERuelke at gmx.de>
> To: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> Date: Sat, 22 Mar 2008 11:00:06 +0100
> Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen] BGE-Konzept von Götz Werner
>
> Hallo an alle,
>
>
>
> als erstes eine Entschuldigung: Ich habe z.Zt. leider nur nur ab und zu
> für kurze Zeit Internetzugriff und kann deshalb nicht zeitnah antworten.
>
>
>
> Mit der Argumentation von Gisela Brunken ist eben gerade gar nichts
> entkräftet.
>
>
>
> Begründung:
>
> Alles Steuergeld, dass derzeit erhoben und bezahlt wird, steckt sich nicht
> ein ominöser Herr namens Staat in seine Tasche, sondern es dient zur
> Finanzierung der vom Staat übernommenen Ausgaben: Rente, Militär, Schulen,
> Straßenbau ….Wenn man auch nicht genau beziffern kann, welcher SteuerEuro
> genau in welche Aufgabe fließt.
>
>
>
> Wenn man eine Steuer streicht, muß entweder eine gleichwertige
> Staatsaufgabe wegfallen oder es muß dafür eine andere Steuereinnahme her.
> Bei Götz Werner eben die Mehrwertsteuer. Und die muß dann gleichzeitig mit
> dem Steuerwegfall und damit praktisch BEVOR man BGE-Einführung angehen kann
> um soviel erhöht werden, dass sie die gestrichene Steuer ersetzt.
>
>
>
> Also auch die 154,-€ Kindergeld und die anderen bereits heute gezahlten
> Transferleistungen müssen dann aus weiteren Mehrwertsteuererhöhungen bezahlt
> werden. Und wenn Frau Brunken ‚andere Steuern, die heute in den Preisen
> enthalten sind' wegfallen lassen will, muß eben auch dafür die
> Mehrwertsteuer erhöht werden.
>
>
>
> Und danach muß die Mehrwertsteuer noch mal zusätzlich soviel erhöht
> werden, dass für jeden Arbeitnehmer und dessen Familienangehörige die 800,-€
> oder bei Götz Werner 1500,-€ pro Monat bezahlt werden können. - und die
> weitaus meisten Bundesbürger leben nunmal in Arbeitnehmerhaushalten, die
> bisher sogut wie keine Transferleistungen erhalten.
>
>
>
> Fazit: Wenn man die üblichen Gegenargumente zu Ende denkt, neigen sie
> dazu, sich aufzulösen.
>
>
>
> Mit vielen Grüßen
>
> Eckhard
>
>
-------------- nächster Teil --------------
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