[Debatte-Grundeinkommen] BGE und die "Blaue Blume"

Joerg Drescher iovialis at gmx.de
Mo Sep 10 14:08:10 CEST 2007


Hallo zusammen,

Ein sehr schöner Artikel über das Grundeinkommen aus dem "grünen Lager":
http://wirnennenesarbeit.de/index.html?nr=20070907224104

In dem Artikel heißt von Holm Friebe:
"Das grosse Problem beim Grundeinkommen, das ich sehe, ist, dass es so etwas wie die "Blaue Blume" emanzipatorischer Politik ist. Alle sind sich einig, dass es erstrebenswert wäre, dass es aber unter derzeitigen politischen Bedingungen nicht durchsetzbar ist. Die drängendere Frage ist also: was machen wir bis dahin?"

Mir geht es dabei um die "Blaue Blume", worüber man bei WikiPedia folgenden "Schlachtruf" lesen kann, den Studenten in den 1968ern erfanden (ob sich das nur auf die Germanistik bezog?): "Schlagt die Germanistik tot, färbt die blaue Blume rot!"
http://de.wikipedia.org/wiki/Blaue_Blume#Studentenbewegung

Dabei geht die "Blaue Blume" auf Novalis zurück. Wieder findet man bei WikiPedia, daß sich verschiedene Geistesgrößen damit auseinandersetzten:
"Heinrich Heine erarbeitete sich einen eigenen Zugang zu Novalis, freilich ohne ihn ausreichend zu würdigen. Auch Joseph Freiherr von Eichendorff fand in seiner Literaturgeschichte Platz für den Frühromantiker. Weiterhin arbeiteten sich Philosophen - unter ihnen Georg Wilhelm Friedrich Hegel - und Kulturtheoretiker, zum Beispiel Wilhelm Dilthey und Rudolf Haym, an dem umfangreichen Werk des Novalis ab."
http://de.wikipedia.org/wiki/Novalis#Rezeption

Bei WikiPedia heißt es zur "Blauen Blume" weiter:
"Literarische Bedeutung erlangte im 19. Jahrhundert das Motiv der blauen Blume, das in Novalis' Roman Heinrich von Ofterdingen auftaucht und zum sprichwörtlichen Sinnbild der romantischen Suche nach Erfüllung wurde."
http://de.wikipedia.org/wiki/Blau#Blau_in_Kunst_und_Kultur

Meine Frage in Bezug auf das Grundeinkommen hängt nicht mehr damit zusammen, ob es finanzierbar oder politisch beherrschbar ist, sondern: Sind wir bereit, eine solche "Blaue Blume" zu finden und ihre Farbe zu akzeptieren, statt sie rot zu färben? Sind wir reif und haben wir die Möglichkeit, die Notwendigkeit einzusehen, zu arbeiten, zu wählen, zu entscheiden ... und zu leben? Wir haben nicht nur die Freiheit, "Nein" zu sagen, sondern auch die Freiheit, ein "Ja" auszusprechen.

Viele Grüße aus Kiew,

Jörg (Drescher)
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