[Debatte-Grundeinkommen] Götz Werner und die Naivität der BGE-Fans

Stefan Meinert info at stefan-meinert.de
Mi Jan 10 22:57:06 CET 2007


Manfred Bartl schrieb:
> ... Skepsis ist im Falle Götz Werner allemal angebracht!!! Sein
> Finanzierungsmodell kann rundherum abgelehnt werden, weil es alle
> staatlichen direktwirtschaftsbezogenen Steuerungsmöglichkeiten über
> das Wirtschaften der Unternehmen abschafft....
>   
Hier stellt sich mir aber die Frage, warum denn "der Staat" überhaupt so 
anmaßend ist, ein Unternehmen (be-)steuern zu wollen ?!?  Traut er einem 
Unternehmer, der sich u.U. um mehrere tausend Mitarbeiter kümmert, nicht 
zu, mit dem erwirtschafteten Geld  sinnvoll, verantwortungsbewußt und 
sozial umzugehen ?

Wäre es denn nicht möglich, daß ohne dieses Instrument z.B. 
Speditionsunternehmen den Straßenbau finanzieren (weil sie 
Haupt-Nutznießer sind), Bahnfahrer mehr für's Bahnfahren ausgeben, und 
Subventionen wegfallen, damit das Endprodukt dann wenigstens "ehrlich" ist ?
> ... Götz Werner mag nicht der RETTER der Erwerbslosen und
> Heilsbringer der neuen Verteilungsgerechtigkeit sein - definitiv aber
> ihr PROPHET! :-)
>   
Vor Allem aber jemand, der weiter denkt, als bis zu seiner eigenen 
Haustüre.

Ob Herrn Werners Modell das Patentrezept zur Lösung aller Probleme ist, 
mag dahingestellt sein.
Nicht aber, ob es so weitergehen kann, wie es jetzt läuft.

Viele Grüßle & Gute N8,
Stefan

> Gruß
> Manfred
>
>
>
> On 1/10/07, MartinBetzwieser at aol.com <MartinBetzwieser at aol.com> wrote:
>   
>> Das Götz Werner - Finanzierungskonzept hat neben den bekannten Kritiken,
>> siehe Rätz S. 19 im Reader ein weiteres Problem, s. S. 6 im Reader:
>>
>> Es wird unterstellt, dass ein mensch, der bisher 1.500 ? Lohn bekam,
>> also grob 10 ? Stundenlohn (wenn Vollzeit), nach Einführung des GE dann mit
>> 1.000 ? Lohn zufrieden wäre.
>> Das GE (500 ?) ist ja ohne Erwerbsarbeitsvoraussetzung, also extra.
>> Wieso geht dann der mensch nicht nur noch 100 statt 150 Stunden arbeiten -
>> und zwar ohne Lohneinkommensverlust? Also nicht wie in folgenden Absatz auf
>> S. 6 unterstellt wird, mit Einkommensverlust?
>>
>> Oder stellt Götz Werner (und damit auch "Freiheit statt
>> Volbeschäftigung", die dieses Konzept übernommen haben) drauf ab,
>> dass bei einer GE-Einführung nach dem Wernerschen Modell die Stundenlöhne
>> (ob nun tarifliche oder Mindestlöhne) gekürzt werden - in dem Falle um ein
>> Drittel??
>>
>> Ronald Blaschke
>>
>>
>>
>> Selbstverständlich will Götz Werner die Löhne senken. In keiner seiner
>> Publikationen und in keinem Interview, welches ich kenne, nimmt er dazu
>> unter dem Bezug Stellung, die Arbeitszeit könne analog zum Verdienst gesenkt
>> werden.
>>
>> s.
>> http://www.unternimm-die-zukunft.de/Daten/FlyerGrundeinkommenMB.pdf
>>
>> s. http://www.unternimm-die-zukunft.de/index.php?id=54
>> (Punkt "Auswirkungen")
>>
>> Herr Werner und ähnliche Unternehmer möchten
>> - Löhne sparen
>> - Sozialversicherung sparen
>> - eigene Steuern sparen
>> - Unternehmenssteuern sparen
>> - Vermögenssteuern gibt es ja praktischerweise nicht
>>
>> Tut mir leid, aber wer Götz Werner als Retter der Erwerbslosen und
>> Heilsbringer der neuen Verteilungsgerechtigkeit sieht, ist meiner Meinung
>> nach ein bischen naiv.
>>
>> Gute Nacht
>> Martin Betzwieser
>> Frankfurt am Main
>>
>>     
>
>
>
>   

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