[Debatte-Grundeinkommen] Götz Werner und die Naivität der BGE-Fans

Manfred Bartl sozial at gmail.com
Mi Jan 10 22:25:45 CET 2007


Oh, Götz Werner sagte sogar schon ganz EXPLIZIT, dass die Löhne nach
Einführung des Grundeinkommens um dessen Betrag gekürzt werden können!
Nicht mitbekommen??

Es ist aber - das sollte fairerweise dazu gesagt werden - nicht
sicher, ob er den Hinweis in dieser Form nicht womöglich nur als
Werbeargument für Unternehmer angeführt hat oder ob er
Wertschöpfungsabgaben der Unternehmen in den Grundeinkommenstopf
vielleicht etwas zu pauschal mit einer Beispiellohntüte verrechnet
hat.

ABER: Skepsis ist im Falle Götz Werner allemal angebracht!!! Sein
Finanzierungsmodell kann rundherum abgelehnt werden, weil es alle
staatlichen direktwirtschaftsbezogenen Steuerungsmöglichkeiten über
das Wirtschaften der Unternehmen abschafft. SO nicht, mein Herr! :-)

Wiederum ABER: Götz Werner mag nicht der RETTER der Erwerbslosen und
Heilsbringer der neuen Verteilungsgerechtigkeit sein - definitiv aber
ihr PROPHET! :-)

Gruß
Manfred



On 1/10/07, MartinBetzwieser at aol.com <MartinBetzwieser at aol.com> wrote:
>
> Das Götz Werner - Finanzierungskonzept hat neben den bekannten Kritiken,
> siehe Rätz S. 19 im Reader ein weiteres Problem, s. S. 6 im Reader:
>
> Es wird unterstellt, dass ein mensch, der bisher 1.500 ? Lohn bekam,
> also grob 10 ? Stundenlohn (wenn Vollzeit), nach Einführung des GE dann mit
> 1.000 ? Lohn zufrieden wäre.
> Das GE (500 ?) ist ja ohne Erwerbsarbeitsvoraussetzung, also extra.
> Wieso geht dann der mensch nicht nur noch 100 statt 150 Stunden arbeiten -
> und zwar ohne Lohneinkommensverlust? Also nicht wie in folgenden Absatz auf
> S. 6 unterstellt wird, mit Einkommensverlust?
>
> Oder stellt Götz Werner (und damit auch "Freiheit statt
> Volbeschäftigung", die dieses Konzept übernommen haben) drauf ab,
> dass bei einer GE-Einführung nach dem Wernerschen Modell die Stundenlöhne
> (ob nun tarifliche oder Mindestlöhne) gekürzt werden - in dem Falle um ein
> Drittel??
>
> Ronald Blaschke
>
>
>
> Selbstverständlich will Götz Werner die Löhne senken. In keiner seiner
> Publikationen und in keinem Interview, welches ich kenne, nimmt er dazu
> unter dem Bezug Stellung, die Arbeitszeit könne analog zum Verdienst gesenkt
> werden.
>
> s.
> http://www.unternimm-die-zukunft.de/Daten/FlyerGrundeinkommenMB.pdf
>
> s. http://www.unternimm-die-zukunft.de/index.php?id=54
> (Punkt "Auswirkungen")
>
> Herr Werner und ähnliche Unternehmer möchten
> - Löhne sparen
> - Sozialversicherung sparen
> - eigene Steuern sparen
> - Unternehmenssteuern sparen
> - Vermögenssteuern gibt es ja praktischerweise nicht
>
> Tut mir leid, aber wer Götz Werner als Retter der Erwerbslosen und
> Heilsbringer der neuen Verteilungsgerechtigkeit sieht, ist meiner Meinung
> nach ein bischen naiv.
>
> Gute Nacht
> Martin Betzwieser
> Frankfurt am Main
>



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