[Debatte-Grundeinkommen] Linkspartei und Grundeinkommen /Konzept

1981klaus- 1981klaus- at gmx.net
Di Jun 6 12:42:59 CEST 2006


Hallo Christian und Liste,

Christian Aurich schrieb:
> Gibt es "Beweise" dass Menschen wirklich arbeiten wollen? Gibt es
> bereits eine Umfrage, die es belegen würde?
> Wenn nicht: wäre es nicht sehr dienlich für die Idee Grundeinkommen
> einmal eine representative Umfrage durchzuführen, was die Leute wirklich
> machen würden, wenn sie auf einmal für ein Grundeinkommen nicht mehr
> arbeiten müssten? Damit könnten Zweifler zumindest schon einmal in
> diesem Punkt überzeugt werden.
>   
Siehe mal: http://www.initiative-grundeinkommen.ch/
http://www.initiative-grundeinkommen.ch/content/was/
*da fehlen noch viele Eintragungen (Eure z.B. und auch meine leider).*

Es gibt noch http://www.bmfsfj.de/Kategorien/aktuelles,did=15980.html
Ich weiß nicht, ob es inzwischen noch weitere gibt, in dem 1. 
Freiwilligensurvey 1999 war aber diesem Link des BMFSFJ nach 
*ehrenamtliche Tätigkeit bereits von 1/3 der Bevölkerung getätigt  *worden.

Im Übrigen bekommt der Bürger ja eben nur ein relativ geringes 
Grundeinkommen. Damit wird er keine großen Sprünge machen können. Wenn 
er das doch möchte, kann auch er das nur, in dem er dazu verdient.

Da ja nicht mehr so viel Arbeit da ist (ich schrieb bereits, nur 1/3 der 
Bevölkerung lebt angeblich durch die eigene Erwerbsarbeit) , wird er 
sich Mühe geben müssen, um die angebotene Arbeit zu bekommen. Mühe ist 
nicht gleich Faulheit.

Im Übrigen glaube ich, dass allein "good will Beobachten und 
Vergleichen" zu dem Ergebnis kommen muss, dass ohne menschlichen Druck, 
dafür aber aus dem Druck der Tatsachenlogik heraus die Bereitschaft, zu 
sehen was man aus sich und der Welt machen kann wesentlich höher 
ausfällt. Wenn keiner Lust hat abzuwaschen bleibt das Geschirr eben 
dreckig.  Aus ähnlichem Grund werden im therapeutischen Rahmen gerne 
Segelturns angeboten, da dort die Elementargewalt von Notwendigkeiten - 
auch des gemeinschaftlichen Zusammenarbeitens! - ohne menschlichen Druck 
erfahrbar wird.

Außerdem wird der fehlende Druck dazu führen, dass man mehr Lust am Tun 
hat, weil der ganze Protest- und Widerspruchsgeist, die Diffamierung und 
Demütigung schlicht rausgenommen wird. Auch, weil man nicht verpflichtet 
ist, eine Tätigkeit den ganzen Tag zu machen, sondern weil man 
abwechseln kann. Natürlich muss man verbindlich bleiben. Aber die 
Zeiteinheiten werden sich anders gestalten können. Was man tut wird man 
in Absprache und mit einer gewissen Einsicht tun, nicht aus einem eher  
undurchsichtigen Gesetz heraus.

Zum lustigen Schluss: es heißt, dass auch einige gut betuchte Millionäre 
sich so dermaßen beöden, dass kluge Köpfe das als Marktlücke fanden: sie 
bringen denen als Therapie und Füllung der von Langeweile durchlöcherten 
Seele das Bügeln und Hauswirtschaften u.ä, bei.

Gruß
Christiane
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