[Trennmuster] Bitte um teuren Rat: =gen, -gen, <gen,, ->gen

Gisbert W. Selke gwselke at gmx.net
Mi Jun 25 19:57:56 CEST 2025


Vielen Dank für eure wie stets hilfreichen Kommentare und z.T. auch 
schon Aktivitäten!

Am 24.06.25 um 15:26 schrieb Keno Wehr:

> Mir scheint es sinnvoll, in solchen Fällen überall die schwächere
> Trennung zu markieren, also hier ?Mi-ne-ra-lo-gen? mit Kommentar
> ?Minera<logen/Mineralo<gen?. Entsprechend habe ich es bei
> ?schlaf-fes-ten? (Superlativ von schlaff/Plural von Schlaf-Fest) gemacht.

Das wäre eine Möglichkeit. Wie Günter mittlerweile anmerkte, dürften die 
Mineralo-gene deutlich seltener auftreten als die Minera-logen, und 
insofern kann man auch alles lassen, wie es ist, weil es in der 
deutlichen Mehrzahl der Fälle wohl das Gemeinte ist und im 
Minderheitsfall nicht zu ungültigen Trennungen führt.

Am 24.06.25 um 15:44 schrieb Keno Wehr:

>> Das gibt die Semantik von ?<? und ?>? in unserer Liste nicht her.
>> Ich sehe zwar den inhaltlichen Unterschied zwischen den von dir
>> genannten Beispielen, meine aber, dass die Wörter aus linguistischer
>> Sicht gleich strukturiert sind und daher gleich markiert werden sollten.

Wahrscheinlich denke ich zu semantisch. (Nur zur Erläuterung: Meine 
Motivation war sozusagen aristotelisch: Es gibt zumindest beim 
substantivischen Gebrauch eine Gattung der "Erzeugenden" = "...gene", 
und die differentia specifica ist z.B., dass die eine Untergattung 
Monster erzeugt, eine andere aber Leidenschaft, und demzufolge wären 
"Terato-" und "Östro-" nähere Bestimmungen bzw. Modifikationen des 
zunächst allgemeinen Begriff des "...gens" -- also von der Funktion her 
ähnlich der einer bedeutungsmodifizierenden Vorsilbe. -- Dieses 
Verständnis ist allerdings alles andere als zwingend, und rein von der 
Form her gibt es keinen Unterschied.) Mir ist auch eine einheitliche 
Auszeichnung recht oder eine, die sich an Häufigkeiten orientiert.

Am 24.06.25 um 14:01 schrieb Werner Lemberg:

> Genau.  Wenn die Häufigkeit des ersten Wortteils groß genug ist, um
> als 'Präfix' klassifiziert zu werden (und wir das in unseren
> Zusatzlisten auch so eingetragen haben), dann plädiere ich für »<«,
> anderenfalls für »>«.

Das heißt also: "Terato>gen", "Kanzero>gen", "Angiotensino>gen", 
"Histamino>gen", aber "Hydro<gen", "Halo<gen", "Östro<gen" (und 
vermutlich "Estro<gen"), "psycho<gen", OK? Das setze ich dann im 
Arzneimittelteil so um, ""psycho<gen" müsste in der Wortliste noch 
geändert werden.

Am 25.06.2025 um 14:04 schrieb Guenter Milde:

    Die Frage gabs schon und alle bisherigen Vorschläge haben auch Nachteile:

       ha-lo<>gen     # zwei Zeichen ergeben allgemein eine geringere Bindungskraft
       		 # bzw. "höherwertige" Trennung.
    		 # (Ausnahme Ungünstigkeitsmarker -.)
    		 # → Wie soll dann Halogenstrahler ausgezeichnet werden?
       ha-lo◇gen      # nicht-ASCII Zeichen, schwer zu tippen
       ha-lo<gen      # Suffixstatus von -gen ignoriert
       ha-lo>gen      # Präfixstatus von halo- ignoriert

    Für den eigentlichen Zweck der Liste (automatische Silbentrennung) sind
    die beiden letzten Varianten gleich.

Ich persönlich würde die Komplexität der Auszeichnungen nicht weiter 
erhöhen wollen. Ich glaube, das würde die Unsicherheiten (und die daraus 
resultierenden Inkonsistenzen) durch persönliche Bewertungen eher 
erhöhen, und es würde aus meiner Sicht wenig praktischen Zugewinn bringen.

Mit getrennten Grü-ßen --

-- 
\Gisbert
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