[Trennmuster] Ligaturaufbruchmuster

Stephan Hennig sh-list at posteo.net
Sa Sep 26 18:07:53 CEST 2020


[FQ + CC]

Am 26.09.20 um 11:44 schrieb Guenter Milde:
> On 25.09.20, Stephan Hennig wrote:
>> Am 24.09.20 um 19:38 schrieb Guenter Milde:
>>> On 23.09.20, Stephan Hennig wrote:
>>>
>>>> Momentan betrifft das nur Wörter
>>>> mit a wie a<·symmetrisch oder A<·version.  Aber man weiß ja nie, welche
>>>> Ligaturen in einer (gebrochenen) Schrift vorliegen.
>>>
>>> Eigentlich schon:
>>>
>>>   Im Deutschen verwendete Ligaturen betreffen die
>>>   Buchstabenverbindungen ch, ck, ff, fi, ffi, fl, ffl, ft und tz, in
>>>   gebrochen Schriften zusätzlich ll, fch, ſi, ſſ, ſt, tt und tz.
>>>
>>>   -- Duden 71 Hinweise zum Schriftsatz
> 
>> Digitale Schriften sind darin aber noch nicht berücksichtigt. :-)  Die
>> sind ja nicht für den Textsatz in einer bestimmten Sprache entworfen.
> 
>> Die Linux Libertine hat als Antiqua zum Beispiel eine runde st-Ligatur,
>> zu aktivieren per
> 
>>    \setmainfont[Ligatures=Historic]{Linux Libertine O}
> 
>> Und ij- sowie fj- Ligaturen sind auch nicht selten.
> 
>> Von einer bekannten Menge zur Verfügung stehender Ligaturen auszugehen,
>> halte ich nicht für sinnvoll.
> 
> Das spricht dafür, die zu behandelnden Buchstabenkombinationen
> konfigurierbar zu halten.
> 
> Andererseits ist die Beschränkung auf im Deutschen übliche Ligaturen
> zumindest als Default sinnvoll. Andere Ligaturen sollten dann gar nicht
> erst aktiviert werden.

Die aktiviert LuaTeX doch von ganz allein.


>>> Wir können davon ausgehen, dass es
>>>
>>> a) keine andere einbuchstabige Vorsilbe gibt als a-
>>> b) keine Ligatur mit "a" + "irgendwas" im Deutschen auftritt.
> 
>> Solange ein Textsatzsystem Ligaturen bedingungslos einsetzt, sofern sie
>> in der Schrift vorhanden sind, entscheidet nicht die Sprache allein, was
>> auftritt und was nicht.  Die Schrift ist heute eine viel größere
>> Unbekannte als zu Zeiten von Bleilettern.
> 
> Aber nur für diesen hypothetischen Fall einer global nicht zu desaktivierenden
> "a + irgendwas" Ligatur würde ich die Sache nicht unnötig verkomplizieren.

Noch ein Fall:

(i) Im Wort "ff-Ligatur" könnte die Ligatur vom Nutzer sowohl gewünscht
    als auch unerwünscht sein.

(ii) Im Wort "ck-Trennung" denke ich, dass die Trennung nicht auftreten
     sollte.

Da wir lediglich falsche Ligaturen aufbrechen, müsste die
Anwendungsschnittstelle so gestaltet sein, dass der Nutzer den Aufbruch
bei Bedarf untersagen kann:

(i) \keinAufbruch{ff}-Ligatur

  aber

(ii) ck-Trennung

Für letzteren Fall müsste hyphenmin ebenfalls auf 1 herabgesetzt werden.
 Und ck für die Ligaturbildung als Wort hinzugefügt werden.  Alternativ
können die Muster .c1h., .f1f., .f1f1l> o.ä. auch nachträglich
hinzugefügt werden.


>>>> An allen angezeigten Stellen wird pauschal ein ZWNJ (zero width
>>>> non-joiner, 0x200c) eingefügt, womit beliebige Ligaturen verhindert
>>>> werden sollten.
>>>
>>> Ich fände es besser, nur zwischen "ligierfähigen" Buchstabenkombinationen
>>> einen ZWNJ einzufügen um Nebeneffekte klein zu halten.
> 
>> Welche Nebeneffekte schweben dir denn vor?  Mir fallen auf die Schnelle ein
> 
>> * Dass ein ZWNJ als Wortgrenze betrachtet wird und Wörter deshalb
>>   fehlerhaft getrennt werden.
>> * Dass der ZWNJ neben der Ligatur auch stattdessen angemessenes Kerning
>>   verhindert.
>> * ...
> 
> Suche und drag-and-drop im elektronischen Dokumenten.

Falls die ZWNJ so in der Ausgabe landen sollten, könnte man die ja auch
nach der Ligierung wieder entfernen.


>> Das wäre in der Tat alles gewissenhaft auszutesten.
> 
> Viele Grüße
> 
> Günter
> 



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