[Trennmuster] Ligaturaufbruchmuster
Stephan Hennig
sh-list at posteo.net
Fr Sep 25 19:22:23 CEST 2020
Am 24.09.20 um 19:38 schrieb Guenter Milde:
> On 23.09.20, Stephan Hennig wrote:
>
>> Momentan betrifft das nur Wörter
>> mit a wie a<·symmetrisch oder A<·version. Aber man weiß ja nie, welche
>> Ligaturen in einer (gebrochenen) Schrift vorliegen.
>
> Eigentlich schon:
>
> Im Deutschen verwendete Ligaturen betreffen die Buchstabenverbindungen
> ch, ck, ff, fi, ffi, fl, ffl, ft und tz, in gebrochen Schriften zusätzlich
> ll, fch, ſi, ſſ, ſt, tt und tz.
>
> -- Duden 71 Hinweise zum Schriftsatz
Digitale Schriften sind darin aber noch nicht berücksichtigt. :-) Die
sind ja nicht für den Textsatz in einer bestimmten Sprache entworfen.
Die Linux Libertine hat als Antiqua zum Beispiel eine runde st-Ligatur,
zu aktivieren per
\setmainfont[Ligatures=Historic]{Linux Libertine O}
Und ij- sowie fj- Ligaturen sind auch nicht selten.
Von einer bekannten Menge zur Verfügung stehender Ligaturen auszugehen,
halte ich nicht für sinnvoll.
> Wir können davon ausgehen, dass es
>
> a) keine andere einbuchstabige Vorsilbe gibt als a-
> b) keine Ligatur mit "a" + "irgendwas" im Deutschen auftritt.
Solange ein Textsatzsystem Ligaturen bedingungslos einsetzt, sofern sie
in der Schrift vorhanden sind, entscheidet nicht die Sprache allein, was
auftritt und was nicht. Die Schrift ist heute eine viel größere
Unbekannte als zu Zeiten von Bleilettern.
>> An allen angezeigten Stellen wird pauschal ein ZWNJ (zero width
>> non-joiner, 0x200c) eingefügt, womit beliebige Ligaturen verhindert
>> werden sollten.
>
> Ich fände es besser, nur zwischen "ligierfähigen" Buchstabenkombinationen
> einen ZWNJ einzufügen um Nebeneffekte klein zu halten.
Welche Nebeneffekte schweben dir denn vor? Mir fallen auf die Schnelle ein
* Dass ein ZWNJ als Wortgrenze betrachtet wird und Wörter deshalb
fehlerhaft getrennt werden.
* Dass der ZWNJ neben der Ligatur auch stattdessen angemessenes Kerning
verhindert.
* ...
Das wäre in der Tat alles gewissenhaft auszutesten.
> Das kann entweder vor dem Generieren der Muster passieren
>
> + kleinere Muster, weniger Aufwand bei der Musteranwendung,
> - nicht "live" konfigurierbar.
>
> oder bei der Anwendung
>
> + es können in der Anwendung die kritischen Buchstabenkombinationen
> angegeben werden (weniger Nebeneffekte falls eine Schrift nur wenige
> Ligaturen hat).
> + Mehr Aufwand bei Anwendung des Ligaturaufbruchprogramms auf einen Text.
Das wäre machbar.
> Einen pseudo-"Trennstil", der aus den Morphemtrennstellen die kritischen
> aussucht plane ich noch zu schreiben.
-vv bitte!
Viele Grüße,
Stephan Hennig
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