[Trennmuster] Integral
Keno Wehr
wehr at abgol.de
Sa Okt 10 19:45:05 CEST 2020
Am 06.10.20 um 13:51 schrieb Guenter Milde:
>> Meine erste Wahl wäre „in<te-ger“/„In-te-gral“/„in-te-grie-ren“ (so aktuell
>> in der Liste), die zweite Wahl „in<“ für alle.
> Meine erste Wahl wäre die einfache Auszeichnung für alle betroffenen Wörter
> (In-te-gral, in-te-ger, in-te-grie-ren, In-te-gra-ti.ons=be<auf<trag-te, ...):
>
> * Die Vorsilbe "in-" (=un) in in<ak-tiv etc. sowie "in-" (=in) in
> In<door, In<be<sitz=nah-me oder in<ein<an-der sind deutlich stärker als
> eigenständige Morpheme wahrnehmbar als im "integer"-Wortfeld.
>
> * Es liegt keine Ausnahme gegenüber der Sprechsilbentrennung vor.
>
> Andererseits gibt es hinreichend viele weitere "schwach indizierte" mit
> "in<" wie In<dex, In<di-ka-tiv, in<ert, In<fant(erie), In<fekt, In<for-ma-tik,
> ... und humanistisch gebildete Leser mögen dies für ebenso deutlich
> zusammengesetzt halten wie ich die obgenannten Beispiele.
> Insofern habe ich auch nichts gegen eine konsistente Präfixmarkierung für
> "in-teger" und Verwandte.
Bei „integer“ bin ich zögerlich mit einfacher Auszeichnung.
„Integral“ und „integrieren“ kommen von lat. „integrare“
(wiederherstellen), dessen Bezug zu „integer“ schon im Lateinischen
verblasst war.
„integer“ kommt vom gleichlautenden lateinischen Adjektiv (in-teger <
in- + tangere = unberührt). Im Deutschen hat es die Bedeutungen
„unbescholten“/„unbestechlich“/„unversehrt“, das zugehörige Substantiv
„Integrität“ bedeutet neben „Unbescholtenheit“ und „Unbestechlichkeit“
auch die „Unverletzlichkeit“ (eines Staatsgebiets). Hier ist der Bezug
zur Bedeutung der Wortbestandteile, insbesondere zum verneinenden „in“,
deutlich stärker als bei „integrieren“.
Keno
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