[Trennmuster] Assimilierte Präfixe

Guenter Milde milde at users.sf.net
Mi Jul 15 17:48:01 CEST 2020


On  7.07.20, Keno Wehr wrote:
> Am 06.07.20 um 18:38 schrieb Guenter Milde:

> Das Dokument „Praefixassimilation.txt“ hat jetzt eine deutlich
> konservativere Fassung bekommen.

> > Gibt es jetzt noch irgendwo Handlungsbedarf?

> Vielleicht schon.

Also eigentlich so wie am Anfang... (nur das wir jetzt schlauer sind,
hoffentlich).

> Hier einige Anmerkungen, wobei ich das Problem der Ligaturfugen ausklammere:

> ak-
> Das „Akkordeon“ sollte wie der „Akkord“ behandelt werden, da es sich hiervon
> ableitet.
> Ich hab jetzt für beides wieder „<“, finde aber auch „-“ vertretbar.

Ruhig bei < lassen. Ak-
kordeon ist nicht so viel schlechter als Akkor-
deon.

> Wie sollten überlegen, ob wir „Ac-cessoire“ neben „ak<zessorisch“ ertragen
> können (gleiche Wortherkunft, aber unterschiedliche Orthographie).

Ertragen tu ich das. Aber vielleicht ist Acces-
soire wegen der gleichnamigen Microsoft-Anwendung doch ungünstiger als Ac-
cessoire.

Bei Account ist das "counting" relativ gut zu erkennen, insofern habe ich
nichts gegen Ac<count, ... 

> an-
> Hier steht jetzt „an-non-cie-ren“ isoliert neben Fällen mit „an<“.

Das kann m.E. auch so bleiben, denn an-
noncieren ist nicht so gut wie annon-
cieren aber Annul-
lieren schlechter als An-
nullieren.

> com-/kom-
> Ich finde „Com-mander“ nicht besser als „Comman-der“. 

Ich finde es allerdings auch nicht schlechter. Aber das ist auch
unerheblich, weil nach 3 Buchstaben nach alter Buchdruckerregel
auch im Wortstamm getrennt werden darf.

> Für „Com<man-der“ spricht lediglich die Analogie zu „kom<mandieren“
> (wiederum bei unterschiedlicher Orthographie).

Ja, ein Fall von Unentschieden. Wie immer es sich besser einpasst.

> Hier bleiben jetzt doch einige Fälle, bei denen sich eine Rückstufung auf
> gewöhnliche Auszeichnung als sinnvoll herausstellt: Komfort, Kommis,
> Kompanie, Kompass, Komplott, Kompost, Kompott (alle hiervon oder nur
> einige?).

Ich würde diese alle als verblasst einstufen aber in keinem Fall gegen
eine andere Entscheidung ein Veto einlegen.

> em-
> Wenn es beim „Sym<bol“ bleiben soll, fände ich „Em<bolie“ besser als
> „Em-bolie“. Dann stünden „Em<pathie“ und „Em<bolie“ gegen „Em-bryo“ und
> „Em-pirie“.

und Em-bargo, Em-blem, Em-manuel, Em-phy-sem, Em-pire, Em-pirie.



> im-
> Hier wurden alle Änderungspläne zurückgenommen. „Impedanz“ hatte bisher kein
> markiertes Präfix. Soll es dabei bleiben?

Geändert.

> ok-
> Für alle Fälle mit „okk“ wird „<“ vorgeschlagen. Übrig bleiben
> „Oc-cupybewegung“ (vgl. ok<kupieren“) und „Ok-zident“ (keine direkte
> Analogie). Sollen die so bleiben?

Analog zu ac-c... / ak-z... behandeln.

> suk-
> Aufgrund der Analogie zu „Prozession“ und „Rezession“ wird die Einführung
> einer Präfixmarkierung vorgeschlagen: „Suk<zession“ (ansonsten keine Wörter
> in dieser Klasse).

Geändert. Da wären nun die Suk-kulenten zu bedenken...

> sup-
> Aufgrund der Analogie zu „Komplement“ schlage ich „Sup<plement“ vor. Dann
> würde „Sup-port“ isoliert stehen.

Geändert. Den Support würde ich dann bei Sup<port lassen, Im<port, Ex<port und
Trans<port haben wir ja auch.

> sur-
> Es gibt eine „Ab<rogation“, eine „De<rogation“ und ein „Prä<rogativ“. Dann
> liegt das „Sur<rogat“ nicht so fern.

Geändert.

> Schließlich gibt es noch die (kleinen) Klassen „ar-“ und „sug-“, bei denen
> bisher einheitlich kein Präfix markiert wurde, was aber möglicherweise nur
> daran liegt, dass diese übersehen wurden.

Die sind meist auch vollständig assimiliert (ar-r... sug-g...) und daher
verblassende Grenzfälle. Ich sperre mich nicht gegen eine Behandlung aber
werde dies nicht forcieren.


Gruß und Dank,

Günter



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