[Trennmuster] -isch bei Zwielautverwechslungsgefahr

Keno Wehr wehr at abgol.de
Di Aug 18 16:14:35 CEST 2020


Am 18.08.20 um 12:46 schrieb Werner LEMBERG:
>> Wie trennt eigentlich der Einheitsduend den "überseei- schem Handel"? 
> Wenn wir das nur wüßten! Bis jetzt habe ich noch nie eine »offizielle« 
> Referenz zu Trennungen mit »ische« am Wortende gesehen.

Im Duden von 1991 gibt's da durchaus eine anwendbare Regel, die ich vor 
einigen Wochen zitiert hatte:

    R 180 Vokalverbindungen dürfen nur getrennt werden, wenn sie keine
    Klangeinheit bilden.

    Befrei-ung, Trau-ung, bö-ig, europä-isch, faschisto-id, Muse-um,
    kre-ieren, sexu-ell, Ritu-al

    Enger zusammengehörende Vokale bleiben, wenn das möglich ist, besser
    ungetrennt.

    Natio-nen, natio-nal, Flui-dum, kolloi-dal, asia-tisch, Idea-list,
    Sexua-lität, poe-tisch, böi-ge, europäi-sche

    Wenn i und i zusammentreffen gilt:

    einei-ige, Unpartei-ische

    [...]


Im Wörterverzeichnis wird „An|droi|de“, „Da|nai|de“, „Ne|rei|de“ und 
„Zy|kloi|de“ getrennt. Daraus kann man schließen, dass der 91er-Duden 
„überseei-sche“ vorsieht.


Zur Frage der Auszeichnung:
Einträge wie

    altaramäische;alt=a·ra-mä>.i-sche
    altfäröische;alt=fä-rö>.i-sche

finde ich grotesk. Das „>“ soll ja generell eine günstige Trennstelle 
markieren, wird aber zugleich für ungünstig erklärt. Da würde ich doch 
lieber „ische“ generell einfach mit „-i-sche“ markieren, wo nötig dann 
„-i-.sche“.
Letzteres betrifft zur Zeit die Wörter „parteiische“ und „unparteiische“ 
sowie evtl. einige weitere, die wir anders als der Duden behandeln wollen.
Entsprechend dann evtl. für „ige“ (was nach Vokal ohnehin selten vorkommt).

Keno
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