[Trennmuster] Nottrennstellen
Keno Wehr
keno.wehr at abgol.de
Sa Sep 22 12:43:02 CEST 2018
Am 21.09.2018 um 23:51 schrieb Guenter Milde:
>>> Insofern würd ich trotz [diokletsi̯'aːn] den Namen Di-o-kle-ti-an
>>> auszeichnen. Ebenso Vik-tu-a-li-en, denn das i ist deutlich zu hören..
>>>
>> Der Grund für die Auszeichnung „Di-o-kle-ti.an“ ist nicht das [i̯],
>> sondern das [ts] (analog zu Ak-ti.en).
>
> Aber bei Akti.en ist der Punkt nicht wegen des "s" gewählt, sonder
wegen der
> Aussprache [ak tsjen]. Ebenso Quo-ti.ent [kwo tzjent] oder [pa tsjent].
>
> Der andere Grund für ti.en ist die Aussprache(variante) mit langem i:
> Ga-ran-ti.en [ga ran ti:n], Par-ti.en [par ti:n],
>
>> Es wäre auch „Di-o-kle-ti-.an“ möglich. Das gleiche gilt für
>> „Nuntien“ und „Inguschetien“ (ich sehe gerade, dass ich da nicht
>> konsequent war).
>
> Die Auszeichnung vor der Einführung von Notentrennungen war aber
> Dio-kle-ti-an, In-gu-sche-ti-en und Nun-ti-en.
> Ebenso Kroa-ti-en, Os-se-ti-en und Ve-ne-ti-en.
>
> Ich sehe da nicht keinen Unterdrückungsbedarf -- die Entscheidung [t]
> (Garantien) oder [ts] (Kroatien) fällt schon im Teil vor dem "en".
In Wörtern mit ti[aäeu] habe ich bereits im Juni/Juli nach Absprache auf der
Liste eine Nottrennstelle markiert, wenn »ti« wie »zi« gesprochen wird.
Das war
nach bisheriger Syntax dann der einfache Punkt. Dies hatte nichts mit
Gesangstexten zu tun, sondern mit der phonetischen Ungünstigkeit der
Trennung.
Die entsprechenden Markierungen in Wörtern mit ti[oö] sind damals
aufgeschoben
worden.
Unabhängig davon ist „Diokletian“ für mich parallel zu „Patient“:
[diokletsjan]. Deshalb habe ich kürzlich wieder den Punkt verwendet.
>> Die „Viktualien“ sind Geschmackssache. Nach meiner Meinung liegt bei
>> „lien“ in „Viktualien“ eine stärkere Tendenz zur Einsilbigkeit vor als
>> bei „rial“ in „Material“. Ich würde eher „Ma-te-ri-a-li.en“ als
>> „Ma-te-ri.a-li-en“ auszeichnen.
>
> Denkst Du dabei an [ma ter i a li:n] oder [ma ter i a ljen]? Für mich ist
> die geläufige Aussprache [ma te ri jali jen] oder [ma ter ja li jen].
Ich kenne die Aussprache [ma te ri jal jen], umgangssprachlich auch [ma
tri jal
jen].
>>> Noch offen ist die Markierung, wenn im Standardstil der
Flattervokal nach
>>> hinten soll:
>>>
>>> Athe-i.sten Athe-i-.sten Athe-i-sten
>>>
>>> ent<kof-fe-.i-.niert ent<kof-fe-.i-.niert ent<kof-fe-i-niert
ent<kof-fe-i-.niert
>>> Was sagen Einheitsduden und Wahrig 80?
>>>
>
>> Den Einheitsduden habe ich gerade nicht mehr hier. Die Variante
>> „Athe-i.sten“ scheint mit der neuen Definition des Punktes aber eher
>> abwegig.
>
> Stimmt. Andererseits ist im Duden 2006 z.B. bei Gymnasiastin das
> Trennzeichen zwischen i und a und bei Egoistin zwischen o und i rot (also
> als als neu zulässige Trennung) gekennzeichnet.
>
> Es scheint als ob Athe-isten, Ego-isten und Gymnasi-asten dann eine dem
> Einheitsduden zuwiderlaufende Trennung waren und es fragt sich, ob wir
> diese Ausnahmen beibehalten wollen oder nicht doch analog zu "Ozea-ne"
> und "Saue-rei" handhaben.
Das kommt darauf an, als wie irreführend man "Athei-sten" etc. empfindet. Es
kann gute Gründe geben, in Einzelfällen von Angaben im Wörterverzeichnis des
Dudens abzuweichen.
Gruß
Keno
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