[Trennmuster] Asbest

Keno Wehr keno.wehr at abgol.de
Do Mai 31 15:36:23 CEST 2018


Am 31.05.2018 um 13:00 schrieb Guenter Milde:

>
>> Sollen denn jetzt Trennstellen wie As-pekt und As-best auch für die NR
>> verboten werden?
> Nach meinem Verständnis eines morphologisch/etymologisch orientierten
> Trennstils, im Normalfall ja.

Ja, aber was ist mit dem modernen/sprechsilbenorientierten Trennstil?
Ich habe bereits hinreichend deutlich gemacht, dass ich einen solchen 
nicht besonders mag, aber Werner wünscht sich diesen zumindest in Bezug 
auf Gesangstexte. Und wenn man ihn für Gesangstexte implementiert, ist 
es kein großer Zusatzaufwand, diesen Trennstil für normale Fließtexte 
gleich mit zu erstellen.

> Bei "gerechter" Behandlung von A<s-best, A<s-pekt, Ab<i-tur und
> Re<s-tau-rant müssen alle entweder nach Morphologie oder nach
> Sprechsilben getrennt werden.

Ganz richtig. Ich dachte, das hätten deine Skripte bereits im Griff (vom 
Einzelvokalpräfix jetzt erst mal abgesehen).

> Da die Trennung an der Fuge außer im Notentext verboten ist, bleibt aber
> bei Asbest und Aspekt nichts übrig. (Man kann natürlich auch einen
> Trennstil wählen, der in diesem Fall die aetymologische Trennung erlaubt.)
>
>> Die derzeitige Markierung sieht in beiden Wörtern keinerlei Trennung vor.
> Da ist zur Zeit so, muss aber nicht so bleiben:
>
> Die "moderne" Trennung unter Missachtung der Morphologie (oder bei
> A<-p-ri-ko-es der Etymologie) ist gegenwärtig nicht ausgezeichnet - außer
> im Kommentar. Das ist kein Alleinstellungsmerkmal, siehe
>    Areo<pag # de-1996 Are-o<pag
> bis
>    Tran<spi-ra-ti-on # de-1996 Tran<s-pi-ra-ti-on, Duden empfiehlt Tran<spi-ra-ti-on
>     

Nun ja, ich dachte, wir wollten das Stück um Stück ändern. Ich hatte 
daher bereits »Are-o<pag« ausgezeichnet.
Und »Anwohner=in<.i-tiative« etc. sind immer noch in der Liste.

> Allerdings müssen brauchen wir noch eine Eingung über die günstigste Wahl
> der Auszeichnung von Alternativtrennungen am Wortrand:

Ja, die brauchen wir.

>
> Ohne die Kennzeichnung der Alternative (As-best, Aspekt) kann kein Skript
> diese Fälle von alternativlosen Trennstellen (Ab-be, As-ket) unterscheiden.
> → Ungünstig.

Richtig, das kommt so nicht in Frage.

> Mit der vorgeschlagenen "Notentrennstelle" (A·s-best, A·s-pekt) ist die
> Unterscheidung von etymologischen Alternativtrennungen (A·p-ri-ko-se)
> unmöglich.
> → Evt. verschmerzbar.

Ich kann das Problem noch nicht ganz nachvollziehen. Könnte man dem 
Skript nicht einfach die Regel »Ein Flatterkonsonant nach einer 
Notentexttrennstelle kommt im etymologischen Stil zur folgenden Silbe, 
im modernen zur vorangehenden« beibringen?

> Ich sehe folgende Alternativen:
>
> a) Normale Auszeichung und Filtern beim Export:
>
>       A<spekt, A-p-ri-ko-se, Edel=a-p-ri-ko-se
>     
>     + einfache Auszeichnung
>     + Unterscheidung von Fremdwortsilbentrennung vs. Fugentrennung möglich
>     
>     - evt. verwirrend weil die "Notentext-Trennung" in der Quelle
>       genauso aussieht wie eine normale Trennung.
>     
>     - Unterscheidung von Trennalternativen vs. zusätzliche
>       Notentext-Trennungen problematisch:
>       
>         Edel=a-p-ri-ko-se  vs. As-the-n=o-pie
>         

Hier schreckt mich vor allem der erste Minuspunkt ab.

>         
> b) Kategorisierung + „·“ (analog zu „-.“, …):
>
>       A<·spekt, A-·p-ri-ko-se, Edel=a-·p-ri-ko-se
>
>     + einfacher Filter ("[<-]*·")
>     + explizit und mit Anlehnung an bekannte Syntax.
>     + Unterscheidung von Fremdwortsilbentrennung vs. Fugentrennung möglich
>     + Unterscheidung von "normalen" Notentext-Trennunge leicht möglich
>       Edel=a-·p-ri-ko-se vs. Fei-er=a·bend
>
>        
>     - unschön und evt. verwirrend durch komplexes Trennzeichen für
>       normalerweise nichtexistente "Notentext-Trennung" in der Quelle.
>

Das könnte ich mir vorstellen, falls sich eine Präfixauszeichnung in 
solchen Fällen als nötig erweisen sollte. Das sehe ich aber im Moment 
noch nicht (siehe oben).

> c) Ein neues Trennzeichen, z.B. „·“:
>
>       A·spekt, A·p-ri-ko-se, Edel=a·p-ri-ko-se
>
>     + „unaufdringliches“ Trennzeichen für normalerweise nichtexistente
>       "Notentext-Trennung" in der Quelle.
>     
>     - keine Unterscheidung von Fremdwortsilbentrennung vs. Fugentrennung
>     
>     - komplexer Filter zur Unterscheidung von "reinen" Notentrennungen und
>       Alternativtrennungen (Edel=a·p-ri-ko-se vs. Fei-er=a·bend)
>     

Das wäre das Verfahren meiner Wahl.

> d) Zwei neue Trennzeichen (z.B. „·“ und „¦“):
>
>       A¦spekt, A·p-ri-ko-se, Edel=a·p-ri-ko-se
>
>     + „unaufdringliche“ Trennzeichen
>     + Unterscheidung von Fremdwortsilbentrennung vs. Fugentrennung möglich
>
>     - noch mehr Sonderzeichen
>     - komplexer Filter zur Unterscheidung von "reinen" Notentrennungen und
>       Alternativtrennungen (Edel=a·p-ri-ko-se vs. Hof=opern==a·i-da)
>

Für mich genauso gut wie b, aber lieber mit »|« als »¦« (wegen 
Tastatureingabe).

>       
> e) drei neue Trennzeichen (z.B. „·“, „|“ und „¦“)
>
>       A|spekt, A·p-ri-ko-se, A¦ida
>       
>     - noch mehr Sonderzeichen
>

Das ist dann doch unnötig komplex.

> Dann wären noch
>
> f) keine Auszeichung der "aetymologischen" Trennstellen.

Dann kann der Trennstil »modern« entweder gar nicht oder nur halbherzig 
implementiert werden.

> g) Zulassung der "aetymologischen" Trennstellen bei fehlender Alternative.

Auch das wäre inkonsequent.

> Ich kann mir b) und f) gut vorstellen. Bei b) ist ja eine spätere Änderung
> nicht ausgeschlossen.
>
>
> Bis wir und darüber einig sind, würde ich die entsprechenden Fälle einfach
> nur kommentieren.
>

Ja, aber bereits ausgezeichnete Sprechsilbentrennungen sollten vorerst 
stehen bleiben, bis sie evtl. endgültig verworfen werden.

Viele Grüße
Keno



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