[Trennmuster] Nottrennung »-ti-on«?
Guenter Milde
milde at users.sf.net
Di Jun 26 15:10:39 CEST 2018
On 25.06.18, Werner LEMBERG wrote:
> >> >> In vielen Fällen wird im Gesangstext nicht getrennt: "Ju-gend
> >> >> al-ler Na-tio-nen". Da soll es auch in der Wortliste Na-tio-nen
> >> >> bleiben, ggf. mit Kommentar Duden Na|ti|o|nen.
> >> >
> >> > Im gleichen Zusammenhang sollte der Umgang mit den Wortendungen
> >> > »-tial«, »-tien«, »-tium« und »-tius« bedacht werden. Hier sollte
> >> > die Trennstelle auch mindestens auf Nottrennstelle herabgestuft oder
> >> > gar ganz entfernt werden.
> >
> >> Ja.
> War mißverständlich: Ich empfehle Herabstufung auf Nottrennstelle.
> > Bei "-tien" sind zur Zeit Wörter wie Akti·e mit -ti-en
> > ausgezeichnet. Diese würde ich auf jeden Fall so lassen.
> Hmm. Ich denke mal, daß generell Buchstaben, die (essentiell) anders
> ausgesprochen als geschrieben werden, nur für Nottrennstellen geeignet
> sind.
Auch bei Stren-ge, Men-ge, Hec-ke?
Ist ein kurzer Vokal essentiell anders als ein langer?
> Also »Ak-ti·en«, meiner Meinung nach.
Ich sehe noch nicht so recht, warum Akti-
en schlechter sein soll als z.B. Besti-
en, zumal die Ausspracheänderung ja nicht den letzten Buchstaben betrifft
und durch das i schon angedeutet ist.
Das in beiden Fällen die Trennung eher ungünstig kann mit der
"Buchdruckerregel" gelöst werden.
Das ist aber kein Veto, wenn es Akti.en werden sollen werd ich mich nicht
sträuben.
> > Bei Wörtern mit langem "ie" (Ga-ran-tie) ist zur Zeit die Mehrzahl
> > Ga-ran-ti.en (nach der alten preußischen Regel »Nottrennstelle bei
> > entfallenem „e“« (Ar-me.en, Se.en, De-mo<kra-ti.en")). Aber selbst
> > da finde ich die Trennung nicht ungünstiger als bei
> > z.B. ab<zu<bau-en. (Und Se-en nicht schlechter als Oze-an.)
> Also ich find das schon ungünstiger. Ich sprech' beispielsweise das
> »ie« in »Demokratien« als langes »i« aus und nicht als zwei Vokale
> (»i« gefolgt von »e«). Eine Trennstelle würde das »e« klingend werden
> lassen, daher empfehle ich eine Nottrennstelle.
Wieder mal ein Beispiel für die Vielfalt der deutschen Sprache. Für mich
ist es selbstverständlich [demokraˈti:ən]. Und, wie auch für den Duden,
[kaloˈriːən|arm], Kategori:əntheorie und Zeremoni:ənmeister. Da würde die
Trennung also die "richtige" Aussprache fördern. Aber auch hier bestehe ich
nicht auf "-".
Viele Grüße
Günter
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