[Trennmuster] Randtrennungen (was: Asbest)
Guenter Milde
milde at users.sf.net
Di Jun 5 18:25:38 CEST 2018
Lieber Werner, liebe Trennfreunde,
für die Kennzeichnung der nur im Notentext zulässigen Trennungen am Wortrand
schält sich das Zeichen „·“ als Favorit heraus.
Mein Vorschlag für README.wortliste:
Randtrennungen
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Nach § 107 E1 gilt (vgl. K79 in (Duden 71)):
Einzelne Vokalbuchstaben am Wortanfang oder -ende werden nicht ab-
getrennt, auch nicht bei Komposita.
Eine Ausnahme sind Notentexte: Hier muss jede getrennt gesprochene Silbe
abgeteilt werden. In Zweifelsfällen wird die Trennung in der Wortliste
mit „·“ markiert:
A·i-da # getrennt gesprochen
Ka-sta-ni·e # getrennt gesprochen
A<·s-pekt # Wahltrennung nach §113: Präfix „a-“ oder Sprechsilbe
A·p-ri-ko-se # Wahltrennung nach §112: Herkunfstsprache oder Sprechsilbe
Hinweis: Die Wahltrennung nach §113 wird im Inneren mit „-“ markiert:
Areopag;-2-;A·re·o<pag;A·re-o<pag
Nach den amtlichen Regeln sind „Are-opag“ und „Areo-pag“ regulär zulässige
Trennungen.
Offen bleiben 2 Fragen zum Umfang der expliziten Auszeichnung von
Flatterbuchstaben:
1. Alle Randtrennungen oder nur irreguläre Randtrennungen
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On 1.06.18, Keno Wehr wrote:
> Am 01.06.2018 um 17:15 schrieb Guenter Milde:
> > Für die Kennzeichnung der "Randtrennstellen" schlage ich vor, dies nur
> > explizit vorzunehmen, wenn es Abweichungen von einfachen Regeln gibt:
> >
> > * Alternativtrennungen: A<·s-pekt, Dop-pel=a<·s-pekt
> > A·p-ri-ko-se, Edel=a·p-ri-ko-se
> >
> > * getrennte Diphtonge: A·ida, Kas-ta-ni·e, Obo·e (oder O·bo·e)
> >
> > Nachteil:
> > Uneinheitliche Auszeichnung, manche Trennungen sind nicht in der Liste.
> > Ggf. sollte es in Wörtern einheitlich gehandhabt werden (O·bo·e).
> >
> > Vorteil:
> > Nicht so viele Änderungen, nicht so viele Zeichen für Trennungen die es
> > in Normalfall nicht gibt:
> >
> > ca. 500 Einträge bei ca. 23.000 Wörtern mit Randtrennung.
> Die Uneinheitlichkeit würde mir nicht so gut gefallen. Bisher erschließen
> sich die Bedeutungen der unterschiedlichen Trennzeichen für jemanden, der
> das Readme nicht genau studiert hat, recht schnell. Wenn die
> Notentexttrennung nur manchmal explizit gemacht wird, ist dies schon
> schwieriger zu durchschauen.
> Die automatisiert setzbaren Einbuchstabentrennungen könnte ja ein Skript
> einpflegen.
> Evtl. wäre es eine Überlegung wert, im Kurzformat die automatisiert
> setzbaren Notentexttrennzeichen auszublenden, im Langformat aber vollständig
> anzuzeigen, etwa so:
> Kurzformat:
> Abend
> Obo·e
> Di-a<log
> Are-o<pag
> A·p-ri-ko-se
A<·s-best
> Langformat:
> Abend;A·bend
> Oboe;O·bo·e
> Dialag;-2-;Di·a<log;Di-a<log
> Areopag;-2-;A·re·o<pag;A·re-o<pag
> Aprikose;-2-;A·pri-ko-se;A·p-ri-ko-se
Asbest;-2-;A<·sbest;A<·s-best
Das wäre möglich. Es gibt also die Alternativen:
Langformat Kurzformat
== ========== ==========
a) Ausnahmen Ausnahmen
Abend, A·ida Abend, A·ida
b) alle Ausnahmen
A·bend, A·ida Abend, A·ida
c) alle alle
A·bend, A·ida A·bend, A·ida
2. Alle¹ "modernen" Trennungen oder nur ausgewählte:
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¹*Vollständig* wird der moderne Trennstil wahrscheinlich nie, weil die
Entscheidung über "nicht mehr als Zusammensetzung empfundene" Wörter
nicht abschließend, einheitlich und unabänderlich gefällt werden kann.
Beim sprechsilbenorientierten Trennen bin ich für einen
"gesangstextoptimierten" Trennstil, nicht "soweit-wie-möglich-modern":
Mit der Auszeichnung
he-r<ab
ana<s-ta-tisch
Ar-chae-o<p-te-ryx
Di-a<g-no-se
Re<s-tau-rant
Re<s-pekt
ob<s-t-rus
haben wir die Wahl:
modern etymologisch
================= ================
he-rab her<ab
anas-ta-tisch ana<sta-tisch
Ar-chae-op-te-ryx Ar-chaeo<pte-ryx
Di-ag-no-se Dia<gno-se
Res-tau-rant Re<stau-rant
Res-pekt Re<spekt
obst-rus ob<strus
aber einen Stil der die der üblichen Aussprache entsprechenden Varianten
"Ar-chae-op-te-ryx" und "ob<strus" vereint klappt nicht.
Mit der Auszeichnung ausgewählter "moderner" Trennungen haben wir zwar
keine Vollständigkeit¹ aber gut singbare Notentexte.
Nachteil ist, dass wir dann bei jedem Wort wo Wahltrennungen zugelassen sind
neu überlegen/streiten müssen.
Viele Grüße
Günter
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