[Trennmuster] Anfragen zu den Korrekturen der letzten Tage
Werner LEMBERG
wl at gnu.org
Mo Feb 26 08:27:58 CET 2018
> Die 5000 neuen Einträge habe ich noch nicht gesichtet, aber zu den
> anderen Änderungen gibt es doch ein paar Fragen und Vorschläge:
Danke im Voraus für die weitere Durchsicht :-)
>> Einsitzer;Ein<sit-zer # vgl. Ein=sit-zer
>
> Wozu der Kommentar?
> Oder soll das "auch Ein=sit-zer" heißen?
Ja. Ich hab' im Kommentar einfach angemerkt, was irgendwie
erwähnenswert ist – Ein<sitzer fällt bei den »fugen«-Mustern auf (weil
nicht berücksichtigt).
> Müßten wir dann genaugenommen
>
> Einsitzer;Ein[</=]sit-zer # im Knast / im Flugwesen
>
> schreiben?
Theoretisch ja, aber die Skripte sind nicht darauf vorbereitet, denn
derzeit werden Trennstellen in eckigen Klammern wegen Mehrdeutigkeit
ausgelassen, was ja hier nicht passieren soll.
>> Erzwaschanlage;Erz==wasch=an<la-ge
>
> Aber: Die Anlage für die Erzwäsche ist eine Erzwasch-Anlage, daher bin ich
> für Beibehaltung der
>
> Erzwaschanlage;Erz=wasch=an<la-ge
Hmm. Ich dachte immer, daß sich die Gruppierung danach richtet, ob
ein Bestandteil selbständig sein kann. »Erzwasch« existiert alleine
ja nicht. Es genügt also eine Ableitung von einem eigenständigen
Wort, richtig?
Hab's korrigiert.
> Tonstichseenlandschaft;Ton=stich==se-.en===land>schaft
Ergänzt.
> … manche Wörter trennt man besser gar nicht.
>
> Beispiele: Ar-mẹen, Li-vrẹen, De-mo-kra-tịen; Idẹen, Sẹen, die
> Kṇie
Dem stimme ich zu. Sollen wir alle solche Trennstellen als
»ungünstig« markieren? Oder heben wir uns das für später auf?
> Is-lam=abad # arabisch/persisch Stadt des Islam
> Ja-lal=abad
OK. Hab' ich so korrigiert.
>> Schwarzach;Schwarz-ach
>
> Wenn, dann Schwarz=ach, analog zu Ei-sen=ach
Ja, war ein Überseher und ist jetzt korrigiert.
> Aber: Der Duden (Leipzig, 1972) sagt in K71:
>
> Zusammengesetzte Wörter, deren Bestandteile nicht ohne weiteres
> erkennbar sind, trennt man nach Sprechsilben. [...]
>
> Beispiele: Lö-bau, Ge-le-nau, Dra-ma-turg, Epi-sode, Ma-la-ria,
> Rhap-so-die, stra-te-gisch, tran-si-tiv
>
> d.h. hier liegt ein Trend vor, der schon vor 96 begonnen hat und oft
> auch keine Alternativen zuläßt.
Ja. Du kannst gerne einige der etymologischen Trennungen rückgängig
machen (mit Kommentar bitte), wenn's Dir zu abwegig erscheint. Wobei
natürlich »nicht ohne weiteres erkennbar« eine sehr dehnbare Phrase
ist... Mit der immer kleiner werdenden Anzahl an Personen, die eine
humanistische Bildung genossen haben (oder daran interessiert sind),
werden wir bald nur noch nach Silben trennen, so wie's ausschaut.
Wenn dann noch falsche Aussprache dazukommt: Halleluja :-)
>> Cholesterin;Cho-le<ste-rin # < griech. χολή (Galle) + στερεός (hart)
>
> Nach Online-Duden de-1996 nur Silbentrennung erlaubt: Cho-le-ste-rin
Genau das steht ja in »wortliste«! Meinst Du vielleicht was anderes?
>> Televorsatz;Te-le=vor<satz
>
> Wofür steht hier das Teilwort "Tele"?
Teleobjektiv, ziemlich eindeutig meiner Meinung nach.
> Ich bin für Te-le<vor<satz,
Ich nicht, denn was soll eine Vorsilbe hier bedeuten?
>> Establishment;-2-;Estab-lish-ment;Es-tab-lish-ment
>
> Alle Trennmöglichkeiten nach online-Duden: Es|ta|b|lish|ment
> Warum dann die nicht-etymologische aber "eta-blie-ren"?
Ich hab' bei der Online-Version des Merriam-Webster-Wörterbuchs
nachgeschaut:
https://www.merriam-webster.com
I.d.R. trennen wir echte Fremdwörter wie in der Originalsprache, oder?
Will mich aber nicht darauf kaprizieren.
>> Glattal;Glattal # geogr.; Region im Kanton Zürich (nicht: Glatttal)
>
> Aber:
>
> 1. Es gibt mehrere Glatttäler, u.a. die Glatt als Nebenfluß des
> Neckars: [...]
Interessant, das wußte ich nicht.
> Ggf. müssen wir sowohl Glatt-tal als auch Glat-tal (als Eigenname)
> ausweisen.
Ja, ergänzt. Da das schweizer »Glattal« auch für die NR gelten muß,
denke ich mal, daß es am sichersten ist, keine Trennstellen zu
verwenden – wir hätten sonst den kuriosen Fall, »Gla[tt/tt=t]al« für
die NR verwenden zu müssen... Oder ist vielleicht ein Schweizer hier
auf der Liste, der uns sagen kann, ob »Glat-tal« die korrekte Trennung
ist? Man findet da nur polemisches im Internet (vom »bund für
vereinfachte rechtschreibung«).
Werner
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