[Trennmuster] Anfragen zu den Korrekturen der letzten Tage

Guenter Milde milde at users.sf.net
Mo Feb 26 01:33:59 CET 2018


Lieber Werner,

da tut sich ja wieder was auf der "wortliste".

Die 5000 neuen Einträge habe ich noch nicht gesichtet, aber zu den anderen
Änderungen gibt es doch ein paar Fragen und Vorschläge: 



> Einsitzer;Ein<sit-zer # vgl. Ein=sit-zer

Wozu der Kommentar?
Oder soll das "auch Ein=sit-zer" heißen?
Müßten wir dann genaugenommen

Einsitzer;Ein[</=]sit-zer # im Knast / im Flugwesen

schreiben?



> Erzwaschanlage;Erz==wasch=an<la-ge

Aber: Die Anlage für die Erzwäsche ist eine Erzwasch-Anlage, daher bin ich
für Beibehaltung der

Erzwaschanlage;Erz=wasch=an<la-ge


> Tonstichseenlandschaft;Ton=stich==se-en===land>schaft

Ja, Seen kann getrennt werden¹, aber günstig ist es in diesem Fall nicht.
Vorschlag

Tonstichseenlandschaft;Ton=stich==se-.en===land>schaft


¹ Der Duden (Leipzig 1972) sagt in K 82:

  … manche Wörter trennt man besser gar nicht.
  
  Beispiele: Ar-mẹen, Li-vrẹen, De-mo-kra-tịen; Idẹen, Sẹen, die Kṇie



> Islamabad;Is-lam>abad
> Jalalabad;Ja-lal>abad

Im Online-Duden und DWDS ist nur die Silbentrennung erlaubt.

Bei Deutung von -abad als Suffix gilt Silbentrennung und wir
markieren die Suffixgrenze nicht.

Vorschlag: Trennung nach K71 der alten Rechtschreibung (siehe unten)
identisch zu neuer Rechtschreibung:

 Is-la-ma-bad
 
Oder wir verwerfen die offizielle Regel und schreiben analog zu 
kirgisisch Жалал-Абад; russisch Джалал-Абад; 
als Kompositum mit =
Is-lam=abad # arabisch/persisch Stadt des Islam
Ja-lal=abad


> Schwarzach;Schwarz-ach

Wenn, dann Schwarz=ach, analog zu Ei-sen=ach
(cf. https://www.dwds.de/wb/Ach).

Aber: Der Duden (Leipzig, 1972) sagt in K71:

  Zusammengesetzte Wörter, deren Bestandteile nicht ohne weiteres
  erkennbar sind, trennt man nach Sprechsilben. Das gilt besonders für
  deutsche Namen (→K90) und auch schon für viele Fremdwörter. Vgl aber K89.
  
  Beispiele: Lö-bau, Ge-le-nau, Dra-ma-turg, Epi-sode, Ma-la-ria,
  Rhap-so-die, stra-te-gisch, tran-si-tiv

d.h. hier liegt ein Trend vor, der schon vor 96 begonnen hat und oft
auch keine Alternativen zuläßt.



> Cholesterin;Cho-le<ste-rin # < griech. χολή (Galle) + στερεός (hart)

Nach Online-Duden de-1996 nur Silbentrennung erlaubt: Cho-le-ste-rin


> Televorsatz;Te-le=vor<satz

Wofür steht hier das Teilwort "Tele"?
Ich bin für Te-le<vor<satz,


> Establishment;-2-;Estab-lish-ment;Es-tab-lish-ment

Alle Trennmöglichkeiten nach online-Duden: Es|ta|b|lish|ment
Warum dann die nicht-etymologische aber "eta-blie-ren"?


> Glattal;Glattal # geogr.; Region im Kanton Zürich (nicht: Glatttal)

Aber:

1. Es gibt mehrere Glatttäler, u.a.  die Glatt als Nebenfluß des
   Neckars:

     Auf einem großen Teil ihrer Länge verläuft die Glatt in
     Landschaftsschutzgebieten. Kurz nach ihrem Ursprung beginnt das
     Landschaftsschutzgebiet Nr. 2.37.043 Oberes Glattal. Es liegt im
     Landkreis Freudenstadt und hat eine Größe von 606 Hektar.

     Nach dem Übertritt in den Landkreis Rottweil beginnt das LSG Nr.
     3.25.030 Glatt-Tal. Es umfasst die Hang- und Tallagen des
     Glatttals auf den Gemarkungen Leinstetten und Bettenhausen
     einschließlich des untersten Heimbachtales, der Südhänge des
     Wühlsbachtales und der Hanglagen des unteren
     Zitzmannsbrunnenbachtales. Ausgespart ist die Ortslage von
     Leinstetten. Gebildet wurde das 700,9 Hektar große Gebiet durch
     Verordnung des damaligen Landratsamts Horb vom 21. September
     1970.

     Zwischen Bettenhausen bis unterhalb von Hopfau liegt der direkte
     Flußverlauf der Glatt nicht in einem Schutzgebiet. Hier sind
     jedoch die Talhänge und das angrenzende Dobeltal unter der Nummer
     3.25.029 als LSG Glatt- und Dobeltal ausgewiesen. Am 1. April
     1969 hat das ehemalige Landratsamt Horb dieses aus zwei Teilen
     bestehende Gebiet mit rund 680 Hektar ausgewiesen. 
     
     -- wikipedia
  
2. Auch durch die Region Glattal verläuft eine Glatt:

     Das Glattal ist eine Region im Schweizer Kanton Zürich. Es liegt
     zwischen dem Limmattal im Westen und dem Tösstal im Osten und
     bildet einen beträchtlichen Teil des Zürcher Unterlandes. Es wird
     gebildet von dem Fluss Glatt, die aus dem Greifensee fliesst und
     bei Glattfelden in den Rhein mündet.

Ggf. müssen wir sowohl Glatt-tal als auch Glat-tal (als Eigenname)
ausweisen.

Viele Grüße

Günter




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