[Trennmuster] Fwd: Re: oide
Keno Wehr
keno.wehr at abgol.de
Mo Feb 26 10:57:52 CET 2018
Liebe Trennmustler,
On 25.02.18, Keno Wehr wrote:
> Am 25.02.2018 um 07:14 schrieb Werner LEMBERG:
> > > welche Überlegung steht hinter der Veränderung
> > > Astero-iden -> Asteroi-den
> > > (und Parallelfälle)?
> > >
> > > Ich finde das aus zwei Gründen nicht so günstig.
> > > 1. Ohne Not werden für Singular und Plural unterschiedliche
> > > Trennstellen verwendet (Astero-id, aber Asteroi-den).
> > > 2. Bei oi am Zeilenende neigt man dazu, „eu“ statt „o|i“ zu lesen.
> > Der komplette Satz an möglichen Trennstellen wäre
> >
> > As-te-ro-i-den
Und zwar in allen Rechtschreibvarianten.
> > Da wir derzeit einbuchstabige Elemente vermeiden, hänge ich sie an das
> > Element davor an. Genau das gleiche passiert auch bei anderen
> > Wörtern:
> >
> > ara-mä-isch
> > ara-mäi-sche
> >
> > neu-er
> > neue-re
> >
> > Kann durchaus sein, daß das in der Wortliste nicht konsistent ist –
> > das sollte m.E. dann korrigiert werden.
> >
> > Hast Du eine bessere Idee? Die Einführung von einbuchstabigen
> > Trennstellen steht ja bereits auf unserer Todo-Liste...
> >
> Also, generell scheint mir diese Regel schon sinnvoll zu sein.
Mir erschließt sich der Sinn dieser Regel noch nicht. Was ist die Motivation?
> Es gibt allerdings Fälle, in denen sie zu m. E. irreführenden Trennungen
> führt.
> Dies betrifft vor allem Fremdwörter, in denen zwei aufeinander folgende
> Vokale entgegen sonstiger Gewohnheit getrennt zu sprechen sind.
> 1. Trennung nach ai: algebraische, archaische, Danaiden, Haiti, Laizismus,
> Mosaike, naive; auch Adelaide, wenn nicht die australische Stadt, sondern
> der weibliche Vorname gemeint ist
> 2. Trennung nach ii: Schiiten, Riesenzellarteriitis
> 3. Trennung nach oi: Asteroiden, Carotinoide etc.
> 4. Trennung nach ae: israelisch, israelitisch etc.
Dieser Einschätzung kann ich mich vollinhaltlich anschließen.
> Dann sind mir noch ein paar Sachen aufgefallen, die nicht direkt mit dieser
> Regel zu tun haben:
> 5. Ungünstig ist eine Trennung nach ou, wenn dieses ausnahmsweise nicht wie
> in zahlreichen französischen Fremdwörtern als u zu sprechen ist: geoutet,
> Housing, outen, soulig
> 6. Der Mediävist müsste nach Etymologie eigentlich Me-di=ävist sein.
> 7. Den Doyen, das Plädoyer und den Voyeur würde ich eher vor als nach dem y
> trennen (so auch im Duden).
Mein "radikaler" Vorschlag ist, einbuchstabige *Silben* (i.e. Einzelvokale)
generell zuzulassen und im Fall, dass eine Trennung zu Irritation bezüglich
der Aussprache führt, diese als ungünstig zu markieren.
Günter
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