[Trennmuster] aspell-Vergleich

Guenter Milde milde at users.sf.net
Mi Mai 28 16:23:44 CEST 2014


On 28.05.14, Tobias Wendorff wrote:
> Am Mi, 28.05.2014, 13:28 schrieb Guenter Milde:
> >> Gut, dann werde ich bald ein paar neue Einträge generieren, z.B.
> >> McDonald'smitarbeiter, Volkswagenangestellte, usw.
> >
> > Dem ersten Vorschlag widersprche ich. Ein Deppenapostroph ist eigentlich
> > immer falsch, aber vor einem Fugen-s natürlich erst recht (und selbst
> > durch die Reform 1996 nicht gestattet). Außerdem müßte dann eine
> > Syntaxänderung, um Apostrophenzeichen in der Wortliste zuzulassen (und
> > wenn ja, welche) , durchdiskutiert werden.

> Die Firma heißt »McDonald’s«. Genau wie »Wendy’s«. Ersteres entstammt
> ursprünglich »McDonald’s Bar-B-Q« der Brüder McDonald. Also kein Plural.

Ich sprach ja auch vom Fugen-s, muß aber zugeben, daß es sich in diesem Fall
um ein Genitiv-s handelt, welches inclusive des im Englischen korrekten
Apostrophenzeichens Teil des Eigennamens ist.

> Meine Kritik ging eher dahingehend, Eigennamen einfach zu übergehen.
> »McDonald’s-Mitarbeiter« und »McDonald’s-Restaurant« ist üblich, aber
> »McDonald’smitarbeiter« und »McDonald’srestaurant« (analog zu
> »Riesterrente«) habe ich noch nie gesehen.

Ja, denn der Apostroph verhindert den für häufig genutzte Wortbildungen im
Deutschen typischen Trend zur Zusammenschreibung genauso wie ein
Wortabstand: daher gibt es zwar eine Friedrichstraße, aber eine
Caspar-David-Friedrich-Straße (gegen diese "neumodischen" Bindestrichnamen
hat übrigens der Sprachwissenschaftler Victor Klemperer in seinem
lesenswerten Buch "Die Sprache des dritten Reiches" gewettert).

Unabhängig von unzulässigen Zeichen im Wortinnenraum ist auch die
"Verträglichkeit" der zusammengekoppelten Teile ein Indiz für den Trend zur
Zusammenschreibung. Das gilt nicht nur für Eigennamen, sondern auch für
Fremdwörter vs. eingedeutschte Wörter. 

Wortbildungen mit Eigennamen komplett wegzulassen halte ich für eine
"Kind-mit-dem-Bad-Ausschüttung". Spätestens beim Stadteil
Dresden-Friedrich-Stadt (!) hätten wir große Probleme und "Karls-Bader
Oblaten" wären auch verwirrend.

Ich plädiere daher für die Aufnahme von Zusammenschreibungen
nach dem Kriterium der Auftretenswahrscheinlichkeit.

Viele Grüße

Günter







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