[Trennmuster] Gojko M.

Stephan Hennig mailing_list at arcor.de
Sa Jun 14 14:59:13 CEST 2014


Am 14.06.2014 14:25, schrieb Werner LEMBERG:

>> Es gibt einige Gründe, Herrn Mitić nicht zu ignorieren.
> 
> Dann aber bitte unter `Mitic'.

So hatte ich ihn ursprünglich auch in die Liste aufgenommen. :-)


>> 3. Gibt gerade die österreichische Geschichte nicht noch weiterer Namen
>> auf -ić her?
> 
> Massenhaft.  Und trotzdem will ich all diese Namen nicht in einer
> Liste von deutschen Wörtern wissen.  Und wenn's unbedingt sein muß,
> dann bitte ohne Diakritika, somithin »eingedeutscht« im weitesten
> Sinne.  In Wien gibt's beispielsweise ganz viele Leute, die »Dvorak«
> heißen, und keiner kommt auf die Idee, diesen Namen plötzlich wieder
> mit Hatschek [sic! und nicht »Háček«] zu schreiben.
> 
>>> Beispielsweise könnte man »ſ« auf das Zeichen »£« legen:
>>> 
>>>   sed 's/ſ/£/g' \
>>>   | iconv -f utf-8 -t ISO-8859-15
>> 
>> Da sich die Schreibung des langen S aus der Trennung ableiten lässt,
>> ist ſ nicht signifikanter als die derzeitige Trennauszeichnung.
>> Daher meine ich, dass /Patgen/ für reine Trennmuster ſ nicht kennen
>> muss.
> 
> Also wenn ich einen deutschen Text mit »ſ« schreibe und dann XeTeX
> oder luatex drüberlaufen lassen will, sollte das schon korrekt
> getrennt werden, oder?

Für die Trennung reicht \lccode`\ſ=`\s.  Aber wie von Günter erwähnt,
würde dann

  \MakeLowercase{Strawinſky}

zu Strawinsky.  Daher wäre ein explizites ſ wohl doch die bessere
Lösung.  Einigermaßen augenfällig im Editor wäre übrigens auch die
Ersetzung ſ => | für Patgen.



>  Wie ich in einer vorigen E-Mail gezeigt habe,
> ist das Erstellen passender Trennmuster dafür keine Hexerei.

Das ist schon klar. :-)


> Ich habe das Gefühl, daß ihr nur an den komplizierten Fall denkt, wo
> Frakturschriften den Glyphen »ſ« auf dem Code von »s« legen, was ich
> für eine sehr schlechte Lösung halte.[*]

Nein, überhaupt nicht.  Ich hielt nur Mojcas Vorschlag für ausreichend.
 Er hat aber leider Nebeneffekte.


> [*] Die korrekte Lösung ist ein OpenType-Feature, das diese Abbildung
>     *bei Bedarf* aktiviert, standardmäßig aber ausschaltet.

In dem Zusammenhang, unter
<URL:http://www.ligafaktur.de/LFOSchriften.html> werden

  ... vollfunktionale OpenType-Frakturſchriften, die mit
  Anti­qua­tex­ten oder beim nor­ma­len Schrei­ben ſelbſt­tä­tig
  regel­ge­rech­te Frak­tur­texte bil­den ohne jede
  Unter­ſtüt­zung durch ein Satz­hilfs­pro­gramm!

beworben.  Meines Wissens bietet OpenType keine Regeln, die auf
Liangschen Mustern basieren.  Ich wundere mich daher, wie das
funktionieren soll.  Näher angesehen habe ich mir die beworbenen
Programme und Schriften noch nicht.

Viele Grüße,
Stephan Hennig




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