[Trennmuster] wieder Ortsnamen: Niederenſe
Guenter Milde
milde at users.sf.net
Mo Jul 7 14:10:38 CEST 2014
On 7.07.14, Tobias Wendorff wrote:
> Hallo,
> ich habe ja vor einiger Zeit über Ostönnen und Westönnen recherchiert.
> Aufgrund der Entstehung der Ortsnamen und heutigen Aussprache sind
> Os-Tönnen und Wes-Tönnen bei der Trennung am Wahrscheinlichsten.
> Vor etwas über 100 Jahren sah das wohl ganz anders aus, was ich jetzt
> mit immer mehr Dokumenten belegen kann: Oſtönnen und Wesſtönnen und
> in Frakturschrift sogar mit ſt-Ligatur. Im Text getrennt wurden die
> Orte dann natürlich Oſt=önnen und Wesſt=önnen.
> Die Aussprache muss sich also in den letzten Jahren gewandelt haben
> oder man hat es immer anders gesprochen als geschrieben...
Ich denke weiterhin, es waren/sind eigentlich Ost-Tönnen und West-Tönnen,
die normale Aussprache ist (wie bei "hat-te") nicht wirklich anders als
bei Os-/Westönnen. Wo nun der nicht ausgelassene Buchstabe T nach der
Trennung verbleibt hat sich dann geändert - passend zum Trend der Trennung
von s-t (tut nicht mehr weh).
> Aber was ich eigentlich fragen wollte: Ich habe Folgendes gefunden:
> "Niederenſe" und "Enſe". Das ist zwei Dörfer in der Nähe von Werl.
> Eigentlich hätte ich Niederense so getrennt: "Nie-der=en-se".
> Wollte man wohl "Niederen-se" verhindern oder den Hauptnahmen erhalten,
> weil die Zerlegung von vier Buchstaben 'unschön' war?
Wo ist jetzt das Problem? Nach den Lang-S-Regeln wird Nie-der=en-se
natürlich mit langem S geschrieben, da der S-Laut im Silbenanlaut ist.
Im Allgemeinen gilt: Am Wort- und Silbenanfang und im inneren einer Silbe
immer S oder ſ, am Silbenende meist s (außer in Verbindungen wie s-p,
s-s, s-t).
Nicht durch die Ähnlichkeit von S und s verwirren lassen!
Binnen-S: S oder ſ
Schluss-S: s
Günter
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