[Trennmuster] Langes s auch ohne Fraktur
Guenter Milde
milde at users.sf.net
Mi Feb 26 21:27:18 CET 2014
On 26.02.14, Stephan Hennig wrote:
> Am 26.02.2014 19:35, schrieb Tobias Wendorff:
> > Nett:
> > http://ecx.images-amazon.com/images/I/71NRoqWHI6L._SL1440_.jpg
> Dazu der Duden von 1915 (in gebrochener Schrift):
> Über die S-Laute.
> [...]
> In lateinischer Schrift setzt man \textrm{s} für ſ und s ohne
> Unterschied, \textrm{ss} für ſſ; [...]
> Zusatz: Aus der Fassung der Regel geht deutlich hervor, daß
> die mehrfach versuchte Anwendung eines langen \textrm{ſ} in
> lateinischer Schrift für das ſ in der deutschen Schrift
> unzulässig ist.
> Mir liegt allerdings auch ein Leipziger Duden von 1952 vor, der in
> lateinischer Schrift mit ſ verfasst wurde. Ich bilde mir ein, an einer
> Stelle gelesen zu haben, dass dies getan wurde, damit man den Duden
> weiterhin als Referenz für die Lang-ſ-Schreibung in gebrochener Schrift
> verwenden kann.
Später (1972) hat man dann einen Punkt unter das kleine runde s gesetzt:
essen == eſſen
daṣ == das
> Ich habe die Stelle aber nicht mehr gefunden. Kann
> auch Mode oder finanzielles Kalkül (stete Änderung) sein.
Finanzielle Kalkül ist es mit Sicherheit nicht gewesen. Denn der
volkseigene Betrieb (VEB) Bibliographisches Institut Leipzig hatte nicht
die Erwirtschaftung von Gewinn, sondern die immer bessere Befriedigung
der materiellen und geistigen Bedürfnisse der Bevölkerung der DDR als
Aufgabe. Änderungen zwecks Kaufzwang waren im Sozialismus einfach nicht
sinnvoll, dieses Phänomen ist bei uns erst seit der Währungsunion 1990
bekannt.
Günter
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