[Trennmuster] Sprechsilben vs. Wortherkunft
Tobias Wendorff
tobias.wendorff at tu-dortmund.de
Do Feb 20 20:57:09 CET 2014
Am 20.02.2014 20:36, schrieb G. Milde:
> Ähnlich wie die aus der Mode gekommenen ff-, fl-, fi-, ... Ligaturen und andere typographische Fenheiten ist die Trennung an Morphemgrenzen ein Dienst am Leser, während die Vereinheitlichung der Trennregeln mit Bevorzugung der Sprechsilbentrennung zugunsten der Schreiber oder ihrer simplen Computerprogramme gemacht wurde.
Nein nein, diese Ligaturen sind *nicht* aus der Mode gekommen, sondern
die "gängigen" (= Office) Schriftarten haben sie schlichtweg bis
Office 2007 nicht drin gehabt. Guck' Dir mal die neuen Fonts an, die
haben sogar ein ẞ (Office 2013 und Windows 8.x).
Die paar Leute, die sich wirklich mit Typographie auskannten und
Schriften mit Ligaturen verwendet haben, arbeiten ja eh mit InDesign
usw. und setzen diese Feinheiten auch häufiger ein.
> Letzteres glaube ich kaum, da nach de-2006
> (d.h. spätestens seit der letzten Rform der Reform) beide Trennungen zulässig sind (der Duden schreibt da-r-über etc.).
"Das mag seit 1996 zunehmend so sein. Aber [Lehrende] sind ja
bekannt für das festhalten am Altbewährten" :)
> Und nur diese Fälle mit "offizieller Ambiguität" sind es, wo die Trennmustermannschaftsregel "Ethymologie geht vor" greift. Vorrang hat natürlich immer eine belegbare, korrekte Trennung gemäß der entsprechenden Orthographievariante.
Die Duden-Redaktion sieht das wohl anders und geht, jedenfalls in den
Softwareprodukten, nur nach Sprechsilben.
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