[Trennmuster] Fwd: Fwd: Re: Trennregelfrage

Stephan Hennig mailing_list at arcor.de
Di Apr 3 23:24:10 CEST 2012


Am 02.04.2012 13:05, schrieb Herbert Voss:
> -------- Original-Nachricht --------
> 
> From: 	Peter Gallmann <x1gape at rz.uni-jena.de>
> Reply-To: 	peter.gallmann at uni-jena.de
> User-Agent: 	Mozilla/5.0 (Macintosh; Intel Mac OS X 10.7; rv:11.0)
> Gecko/20120327 Thunderbird/11.0.1
> MIME-Version: 	1.0
> To: 	Christine.Roemer at uni-jena.de
> Subject: 	Re: Trennregelfrage
> References: 	<4F774EFD.4000604 at uni-jena.de>
> In-Reply-To: 	<4F774EFD.4000604 at uni-jena.de>
> Content-Type: 	text/plain; charset=ISO-8859-15; format=flowed
> Content-Transfer-Encoding: 	8bit
> 
> 
> ja, stummes "w" wird wie stummes "h" behandelt. Rein
> graphisch ist es noch regelhafter: Ein einfacher
> Konsonantenbuchstabe zwischen zwei graphischen Silbenkernen
> kommt auf die folgende Zeile (= Grundregel).

Im Rahmen der reformierten Rechtschreibung lässt sich daran dann wohl
nicht rütteln und in der Wortliste muss wohl Tel-to-wer stehen.


> Die Änderung wurde damals kommuniziert (Duden-Taschenbuch
> und dergleichen mehr).

Herbert, kannst du nochmal nach einem konkreten zitierfähigen Beleg
fragen, so dass wir das angemessen dokumentieren können?  Insbesondere
"Duden-Taschenbuch" kommt mir angesichts des Regelwerks des Dudens von
1996 seltsam vor.


> Die neue Regelung nennt den Fall zu Recht nicht,
> da eine Ausnahme aufgehoben worden ist und nicht
> etwa eine neue eingeführt worden ist. Es widerspräche
> dem Charakter des Regeltextes, wenn alle aufgehobenen
> Ausnahmen explizit genannt werden müssten. Das gilt
> übrigens auch für die st-Trennung.

Leider ist für den Leser der amtlichen Regeln so nicht erkennbar,
ob/dass sich der Rat mit dem jeweiligen Fall tatsächlich
auseinandergesetzt hat oder ob er nur das Regelwerk zusammengestrichen
hat.  Was auch daran liegt, dass die Regeländerung 1996 keine behutsame
Anpassung, sondern eine erhebliche Entwertung bisherigen Wissens war.
Hier Klarheit herzustellen, sollte aber ein Problem des Rates sein,
nicht des Lesers.


>>  2. In den amtlichen Regeln von 1996 gibt es keine explizite ErlÀuterung
>>  zu Namen auf -ow. Der Duden von 1996 enthÀlt in den "Richtlinien
>>  zur Rechtschreibung, Zeichensetzung und Formenlehre in
>>  alphabetischer Reihenfolge" jedoch folgende Regel:
>>
>>  R 131 Die Diphthonge (Doppellaute) ai, au, Àu, ei, eu, oi
>>  [gesprochen: ɔ‿y] dÌrfen nur zusammen abgetrennt werden.
>>
>>  [...]
>>
>>  * Die stummen Dehnungsbuchstaben e und i werden nicht abgetrennt.
>>
>>  [Beispiele]
>>
>>  Das gilt auch fÃŒr das w in der Namenendung -ow.
>>
>>  Tel-tow-er RÌbchen (gesprochen [ˈtɛltoːər])
>>
>>  Wie ist diese "Dudenregel" begrÃŒndet?
>>
>>
>>  3. Der Duden von 2006 enthÀlt diese ErlÀuterung zu Namen auf -ow nicht
>>  mehr. Das Wortverzeichnis enthÀlt jedoch das Beispiel Tel-to-wer.
>>
>>  Das amtliche Regelwerk hat sich diesbezÃŒglich seit 1996 nicht(?)
>>  geÀndert. Ebensowenig vermutlich der Sprachgebrauch der Trennung
>>  des Wortes Teltower. Wie wird die Änderung der Trennung des Dudens
>>  begrÃŒndet?
>>
>>  Handelt es sich hier um eine Auslegungsfrage, einen unklaren Fall oder
>>  eine Ìbersehene Änderung durch die Rechtschreibreform 1996.
>>  ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
>>  Lieber Herbert,
>>
>>  der aktuelle Stand wird mit 3. nicht ganz richtig beschrieben.
>>  In der 25. Auflage von 2009 "DUDEN Die deutsche Rechtschreibung"
>>  steht auf S. 96 / K 165 u.a. "Das stumme w in der Namensendung "-ow"
>>  wird wie andere Konsonanten behandelt."
>>  Und als Beispiel auch Tel-to-wer RÃŒbchen

Auch mit dem Duden von 2009 stellt sich die Frage, weshalb die
Dudenredaktion die Trennung seit 1996 geändert hat.  Ich gehe davon aus,
dass die Dudenredaktion 1996 jede Regel von oben nach unten gekehrt hat
und sich bewusst für die Trennung Tel-tow-er entschieden hat.  Sowohl
für die Fortführung der Trennnung Tel-tow-er 1996 als auch für die
spätere Angleichung an das amtliche Regelwerk wird es eine Erklärung
geben.  Diese zu erfahren, wäre sicher interessant.

Viele Grüße,
Stephan Hennig



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