[Trennmuster] Fwd: Fwd: Re: Trennregelfrage

Herbert Voss Herbert.Voss at FU-Berlin.DE
Mo Apr 2 13:05:00 CEST 2012


-------- Original-Nachricht --------

From: 	Peter Gallmann <x1gape at rz.uni-jena.de>
Reply-To: 	peter.gallmann at uni-jena.de
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To: 	Christine.Roemer at uni-jena.de
Subject: 	Re: Trennregelfrage
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Liebe Christine,

ja, stummes "w" wird wie stummes "h" behandelt. Rein
graphisch ist es noch regelhafter: Ein einfacher
Konsonantenbuchstabe zwischen zwei graphischen Silbenkernen
kommt auf die folgende Zeile (= Grundregel).

Die Änderung wurde damals kommuniziert (Duden-Taschenbuch
und dergleichen mehr).

Die neue Regelung nennt den Fall zu Recht nicht,
da eine Ausnahme aufgehoben worden ist und nicht
etwa eine neue eingeführt worden ist. Es widerspräche
dem Charakter des Regeltextes, wenn alle aufgehobenen
Ausnahmen explizit genannt werden müssten. Das gilt
übrigens auch für die st-Trennung.

Herzliche Grüße
Peter

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Am 31.03.12 20:37, schrieb Christine Roemer:
>  Lieber Peter,
>
>  anbei eine Orthographiefrage und danach noch meine Antwort,
>  vielleicht kannst Du noch etwas dazu sagen:
>
>  1. Der Duden von 1991 enthÀlt folgende Regel:
>
>  R 180 Vokalverbindungen dÃŒrfen nur getrennt werden, wenn sie
>  keine Klangeinheit bilden.
>
>  [...]
>
>  * Die stummen Dehnungsbuchstaben e und i werden nicht abgetrennt.
>
>  [Beispiele]
>
>  Das gilt auch fÃŒr das w in Namenendungen auf -ow.
>
>  Tel-tow-er RÌbchen (gesprochen [ˈtɛltoːər])
>
>  Weshalb ist die ErlÀuterung zu Namen auf -ow in den amtlichen Regeln
>  von 1996 nicht mehr enthalten? Wodurch wurde diese ersetzt?
>
>  Beabsichtigt §110
>
>  Steht in einfachen oder suffigierten Wörtern zwischen Vokalbuchstaben
>  ein einzelner Konsonantenbuchstabe, so kommt er bei der Trennung auf
>  die neue Zeile. Stehen mehrere Konsonantenbuchstaben dazwischen, so
>  kommt nur der letzte auf die neue Zeile.
>
>  auch eine Behandlung des stummen w (in Ortsnamen auf -ow) analog zu einem
>  stummen h (und nicht lÀnger analog zu stummen e oder i)?
>
>  Wenn ja, warum wurde diese Änderung nicht bekannt gemacht und im
>  amtlichen Wörterverzeichnis mit Beispielen belegt?
>
>  Wenn nein, ist es ein nun verbindlicher Nebeneffekt, ein weiterhin
>  unklarer Fall oder eine Auslegungsfrage?
>
>
>
>  2. In den amtlichen Regeln von 1996 gibt es keine explizite ErlÀuterung
>  zu Namen auf -ow. Der Duden von 1996 enthÀlt in den "Richtlinien
>  zur Rechtschreibung, Zeichensetzung und Formenlehre in
>  alphabetischer Reihenfolge" jedoch folgende Regel:
>
>  R 131 Die Diphthonge (Doppellaute) ai, au, Àu, ei, eu, oi
>  [gesprochen: ɔ‿y] dÌrfen nur zusammen abgetrennt werden.
>
>  [...]
>
>  * Die stummen Dehnungsbuchstaben e und i werden nicht abgetrennt.
>
>  [Beispiele]
>
>  Das gilt auch fÃŒr das w in der Namenendung -ow.
>
>  Tel-tow-er RÌbchen (gesprochen [ˈtɛltoːər])
>
>  Wie ist diese "Dudenregel" begrÃŒndet?
>
>
>  3. Der Duden von 2006 enthÀlt diese ErlÀuterung zu Namen auf -ow nicht
>  mehr. Das Wortverzeichnis enthÀlt jedoch das Beispiel Tel-to-wer.
>
>  Das amtliche Regelwerk hat sich diesbezÃŒglich seit 1996 nicht(?)
>  geÀndert. Ebensowenig vermutlich der Sprachgebrauch der Trennung
>  des Wortes Teltower. Wie wird die Änderung der Trennung des Dudens
>  begrÃŒndet?
>
>  Handelt es sich hier um eine Auslegungsfrage, einen unklaren Fall oder
>  eine Ìbersehene Änderung durch die Rechtschreibreform 1996.
>  ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
>  Lieber Herbert,
>
>  der aktuelle Stand wird mit 3. nicht ganz richtig beschrieben.
>  In der 25. Auflage von 2009 "DUDEN Die deutsche Rechtschreibung"
>  steht auf S. 96 / K 165 u.a. "Das stumme w in der Namensendung "-ow"
>  wird wie andere Konsonanten behandelt."
>  Und als Beispiel auch Tel-to-wer RÃŒbchen
>
>  Also, es gibt eine klare Festlegung. Die GrÃŒnde fÃŒr die Festlegung
>  liegen sicher in dem generellen BemÃŒhen, die Ausnahmeregelungen
>  zu reduzieren. WÀhrend es sich bei e (Coes-feld) und i (Trois-dorf) um
>  stumme Dehnungszeichen handelt, ist das w nur stumm aber kein
>  Dehnungszeichen und damit keine Art von Diphthong.
>
>  Ich schicke die Frage noch an Peter Gallmann, Deinem Wunsch
>  gemÀß, aber fÌr mich ist es eigentlich eine klare Sache.
>
>  Mit GrÌßen,
>  Christine
>
>




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