[Postfixbuch-users] Umstellung auf Dovecot/Deliver
Stefan Förster
cite+postfix-buch at incertum.net
Mo Nov 16 06:19:56 CET 2009
* Peer Heinlein <p.heinlein at heinlein-support.de>:
> Am Donnerstag, 12. November 2009 schrieb Sascha Peters:
>
>> Kann mir hier keiner erklären warum das "der beste" weg ist. Ich würde
>> die Domains weiterhin in "virtual_mailbox_domains" legen und den
>> virtual_transport = deliver setzen. (der dann in der master.cf
>> definiert ist)
>
> Weil relay_domains am besten die Realität abbildet (Postfix IST ein Relay
> vor einer Blackbox, es IST NICHT eine virtuelle Domain), weil man es dann
> viel leichter mit anderen Systemen kombinierne kann (Domain A =
> Exchangem, Domain B = Dovecot => Beide identisch verwaltet), weil es
> Fehler vermeidet, wel man relay_domains und transport_maps gut
> zusammenlegen und einfach verwalten kann, weil man Cyrus ebenso anbindet
> und es keinen Grund gibt, das unterschiedlich zu machen.
So sehr ich Deinen Input sonst auch schätze, Peer, diese Mail von Dir
ist für meinen Geschmack etwas zu, äh, "dogmatisch".
Der riesengroße Vorteil, wenn man Cyrus per relay_domains anbindet ist
doch, daß man in Postfix keine Empfängermaps pflegen muß, denn man
kann mit dynamischer Verifizierung arbeiten (das beschreibst Du auch
sehr schön ein paar Seiten vorher).
Mit "deliver" wird Dir das schwerfallen.
> Warum sollte man eine real existierende Domain mit realem Userbestand in
> einem Setup, wo Postfix ein Relay davor ist dann eigentlich anders
> abbildet?
Weil es sich bei diesem Setup um nichts anderes als das handelt, was
Postfix eben unter dem Konfigurationsschlagwort
"virtual_mailbox_domains" abbildet. Du tauschst nur
/usr/lib/postfix/virtual durch /usr/lib/dovecot/deliver.
> Warum absichtlich einen Weg wählen, der keine Vorteile bringt aber
> schwieriger nachzuvollziehen, ungewöhnlicher und in entscheidenden
> Details dann eben auch anders ist?
>
> Gegenfrage; Warum sollte man das tun?!
Mit der selben Logik könnte ich Dich fragen, warum ich dann überhaupt
virtual_alias_maps verwenden sollte - wo es doch ein leichtes wäre,
alle relevanten Lookups so umzuformen, daß die Alias-Adressen nicht
als solche, sondern eben als ganz "normale" Adressen erkannt werden.
"Ungewöhnlicher" ist der Weg auf keinen Fall, im Gegenteil, die
Dovecot-Dokumentation empfiehlt ihn sogar als Standardweg, und wenn
man sich mit Support-Fragen an die dovecot-Mailingliste wendet, dürfte
eher der Weg über relay_domains der ungewöhnliche sein.
Schwieriger nachzuvollziehen ist er auch nicht, denn Du tauschst ja
nur virtual(8) gegen deliver(8).
Die entscheidenden Details hast Du hier leider nur angedeutet.
Kurzgesagt: Man sollte das tun, weil man damit so nahe wie möglich an
den Konfigurationspfaden bleibt, die Postfix anbietet.
Ciao
Stefan
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