[Postfixbuch-users] greylisting für den arcor server deaktivieren?

Jan P. Kessler postfix at jpkessler.info
Do Feb 12 15:18:28 CET 2009


Mist, jetzt pack' ich's doch nicht mit dem Ausklinken ;)

Peer Heinlein schrieb:
> Gerne. Mache ich regelmäßig, komme ich gerne rum, habe ich bislang immer 
> überzeugt und umgestimmt.
>   

Das glaube ich Dir - ich übrigens auch, da wir ja auch v.a. auch
Sicherheitsinfrastruktursysteme wie IDS oder FWs betreiben. Da gibt es
oft Diskussionen, die ich auch nicht scheue. In diesem speziellen Fall
geht es mehr um 'erfahrungsbedingte Resignation'.

>> 'Deren' Argument ist doch klar und einfach: Bei manchen Partnern sind
>> wir nicht in der Rolle solche Dinge einzufordern. Was nützt mir mein
>>     
>
> Das hat mit "einfordern" nichts zu tun. Ich "fordere" auch nicht ein, 
> daß jemand meine Adresse oder die Faxnummer richtifg schreibt. Das ist 
> Grundlage. Ein Mailserver, der nicht zustellt ist wie ein Auto ohne 
> Lenker. Das ist kein Mailserver. Und das macht auch keine normale 
> Software einfach so. 
>   

Hier geht es ja nicht darum, dass jmd sich bei einer Mailadresse
vertippt hat, sondern um eine Maßnahme zum Schutz vor Spam. Klassische
Kandidaten sind z.B. auch die Spezies mit DynDNS Mailservern, bei denen
es durch Greylisting zu erheblichen Verzögerungen kommen kann.

> Beantrage beim Vorstand übrigens eine 100%ige Personalaufstockung. Kann 
> ja auch sein, daß ein Kunde anruft und ein Besetztzeichen kassiert, 
> weil ein Mitarbeiter gerade nicht kann. Was ist, wenn dieser 
> Ausschreibungskunde nicht mehr anruft?
>
> Wer mit diesen Argumenten Greylisting auf Servern verhindert, der muß 
> mit gleichen Mitteln dafür sorgen, daß es telefonisch nie ein 
> Besetztzeichen gibt. Selbstverständlich bei voll-redundanter 
> Telefonanlage.
>   

Du wirst lachen (nicht wirklich, ich weiß) - natürlich sind die
Telefonanlagen hier redundant ausgelegt und die Helpdesks, Customer Care
Zentren & Co so skaliert, dass i.d.R. immer auch eine freie Leitung zur
Verfügung steht. Aus gutem Grund werden hier mit immensem personellem
und finanziellem Aufwand regelmäßige K-Fall Tests durchgeführt, räumlich
getrennte Rechenzentren gebaut und eine Menge Geld für Redundanzen
ausgegeben.

Davon abgesehen, geht es bei Greylisting eben nicht um höhere Gewalt
oder ähnliches sondern um eine bewusst herbeigeführte Ablehnung. Das
Risiko, dass hier Geschäft verloren geht, wird also *zusätzlich* zu
allem, was in Richtung Katastrophe passieren kann, nochmal bewusst
erhöht. Und das können 'die' eben auch beurteilen.

> Es gibt ca. 10.000 mal mehr Kunden, die kein zweites mal anrufen, als 
> Mailserver, die es kein zweites mal versuchen.
>
>   
>> superklasse-rfc-konformer Mailserver und die ganzen neunmalklugen
>> Hinweise an bestimmte Partner, wie die Ihr System zu konfigurieren
>> haben, wenn keiner mehr da ist, der mich bezahlen kann, weil hier
>> keine Ausschreibungen mehr ankommen? 'Diesen Leuten' ist dann auch
>>     
>
> Das hat mit Greylisting nichts zu tun.
>
>
> Desweiteren gebe ich zu bedenken: Läßt man zuviel Spam durch weil man 
> auf Greylisting verzichtet, so sorgt das manuelle Löschen der Mails 
> durch genervte Nutzer zu einem deutlich höheren Mailverlust, als wenn 
> die Server Spamfilterung betreiben.
>
> Diese ganzen Diskussionen gehen immer davon aus, daß der Mensch im 
> spamgefluteten Postfach keinerlei Fehler macht. Das stimmt doch nicht! 
> Der Mensch macht hier vielleicht 1:1.000 Fehler, der Spamfilter 
> 1:1.000.000! Wer keine richtige Spamfilterung betreibt sorgt für 
> Mailverlust durch die Mitasrbeiter. So wird da in meinen Augen ein 
> Schuh draus. Und WEIL solche Mails wichtig sind MUSS man eine richtige 
> Spamfilterung betreiben.
>   

Hier kann ich Dir nur zustimmen. Bei uns gab es sogar bei der Einführung
von Spamfiltern vor einigen Jahren Untersuchungen dazu, wieviel Zeit der
durchschnittliche MA mit dem Sortieren seiner Mailbox pro Tag verbringen
muss. Hochgerechnet auf ein paar tausend Leute war dann ganz schnell
Geld für entsprechende Maßnahmen da.





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