[IMI-List] [0481] Studien: Rüstungsindustrie & Airbus / Krieg in Syrien / isw-Report „Pulverfass Nahost

IMI-JW imi at imi-online.de
Fr Feb 17 14:12:42 CET 2017



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Online-Zeitschrift "IMI-List"
Nummer 0481 .......... 20. Jahrgang ........ ISSN 1611-2563
Hrsg.:...... Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V.
Red.: IMI / Jürgen Wagner / Christoph Marischka
Abo (kostenlos).. https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/imi-list
Archiv: ....... http://www.imi-online.de/mailingliste.php3
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Liebe Freundinnen und Freunde,

bei der Münchner Sicherheitskonferenz dieses Wochenende wird es 
womöglich auch um die derzeit von den USA in Erwägung gezogene 
Eskalation des Syrien-Konfliktes gehen. Auch die Frage nach mehr Gelder 
für die Beschaffung von Kriegsgerät wird sehr zur Freude von 
Rüstungsgiganten wie Airbus Defence and Space ganz oben auf der 
Tagesordnung stehen. Zu beiden Themen haben wir soeben zwei neue 
IMI-Studien auf die Homepage gestellt.

Für kurzentschlossene, die Demo beginnt morgen (Samstag, 18.2) um 13h 
mit einer Auftaktkundgebung am Stachus. Alle weiteren Infos finden sich 
hier: http://sicherheitskonferenz.de/


1.) IMI-Studie zum Syrien-Krieg (und der Verweis auf die Broschüre 
„Pulverfass Nahost“);

Die nachfolgende IMI-Studie erschien soeben als Beitrag im isw-report 
107/108 (Februar 2017). Darin enthalten sind Beiträge von Karin Kulow, 
Fred Schmid, Kerem Schamberger und Claudia Haydt (näheres unter: 
http://www.imi-online.de/2017/02/17/pulverfass-nahost/). Der von der IMI 
mitherausgegebene Report kann zum Preis von 4,50 EUR (plus Porto) unter 
imi at imi-online.de bestellt werden.

IMI-Studie 2017/03 - in: isw-Report (Nr. 107/108)
Syrien zwischen Stellvertreterkrieg und Bürgerkrieg
http://www.imi-online.de/2017/02/17/syrien-zwischen-stellvertreterkrieg-und-buergerkrieg/ 

Claudia Haydt (17. Februar 2017)

INHALTSVERZEICHNIS
Einleitung
Zerstörerische EU-Nachbarschaftspolitik
US-Pläne eines New Middle East
Die Waffen des Krieges
Jeder gegen jeden – Regionaler und globaler Stellvertreterkrieg
USA und Russland
Türkei
Deutsche Einflussnahme
Daesh / Islamischer Staat
Wer sind die bewaffneten Aufständischen?
Eine Chance für Syrien?

Einleitung

Die Bilanz des Krieges in Syrien ist bitter: Hunderttausende Tote in 
Syrien und etwa die Hälfte der Bevölkerung auf der Flucht oder in 
ständiger Angst vor Vertreibung – häufig zum wiederholten Mal.
Dieser Artikel versucht nicht, die Geschichte des zivilen und auch 
bewaffneten Kampfes um Demokratie in Syrien zu erzählen – obwohl es 
sinnvoll wäre, die Motivation derjenigen, die im Jahr 2011 auf die 
Straßen gingen, zu würdigen. Doch die Motive, Interessen und Hoffnungen 
der meisten Menschen in Syrien spielen schon lange kaum noch eine Rolle. 
Die Eigendynamik des Krieges – aber vor allem die massive Einflussnahme 
von außen – war schnell und ist noch heute das prägende Moment in der 
Konfliktdynamik. In den meisten Regionen Syriens waren Menschen 
innerhalb weniger Monate gezwungen, ob sie es wollten oder nicht, sich 
für eine Kriegsseite zu entscheiden. Als dritte Alternative, die für 
viele die einzige war, blieb nur, das Land zu verlassen. Der Krieg in 
Syrien ist ein Bürgerkrieg und er ist zugleich sehr viel mehr. Er ist 
ein Stellvertreterkrieg für regionale und globale Rivalitäten. Im 
Folgenden soll vor allem die Geschichte der äußeren Einflussnahme er- 
zählt werden, die schon Jahre vor Ausbruch des Krieges mit ökonomischer 
Destabilisierung begann, mit gezielter politischer Einflussnahme 
weiterging und in Waffenlieferungen, Einsatz von Beratern und 
Spezialkräften sowie Flächenbombardements mündete. Ob das Land eine 
Chance auf Frieden hat, das liegt kaum noch in den Händen der Menschen 
in Syrien, sondern vor allem daran, ob die externen Akteure sich von 
einer Fortsetzung des Krieges noch irgendeinen Vorteil versprechen.


2.) IMI-Studie: Deutsche Rüstungsindustrie & Airbus Defence and Space.

IMI-Studie 2017/04
Die Militärmacht Deutschland und ihre Rüstungsindustrie: Airbus Defence 
and Space
http://www.imi-online.de/download/IMI-Studie2017-4-Airbus-web.pdf
Roman Christof (17. Februar 2017)

INHALTSVERZEICHNIS
1. Einleitung
2. Deutschland und die EU auf Weltmachtkurs
3. Eine Weltmacht schafft sich ihre Rüstungsindustrie: Airbus Defence 
and Space
4. Airbus Defence and Space und die militärische Luftfahrt
4.1. Deutsch-europäische Aufrüstung: A400M
4.1.1 Politische und militärische Relevanz
4.1.2 Praktische Umsetzung
4.2 Die EU-Drohne
4.2.1 Politische und militärische Relevanz
4.2.2 Praktische Umsetzung
5. Die Bundeswehr und die militärische Raumfahrt
6. Die Satellitenprogramme von ADS
6.1 TanDEM-X
6.1.1 Politische und militärische Relevanz
6.1.2 Praktische Umsetzung
6.2 SATCOMBw – Satellitenkommunikation für die Bundeswehr
6.2.1 Politische und militärische Dimension
6.2.2. Praktische Umsetzung
6.3 Militärische Satellitenkommunikation im europäischen Rahmen
7. Fazit

http://www.imi-online.de/download/IMI-Studie2017-4-Airbus-web.pdf

Einleitung

Der Airbus-Konzern, der einerseits wegen seiner Herstellung von 
Zivilflugzeugen bekannt ist, andererseits Schlagzeilen wegen zahlreicher 
Pannen bei Großprojekten macht, firmiert als gewinnträchtiges 
Unternehmen auf einem „Milliardenmarkt“ und wird von der EU-Politik als 
veritabler Kontrahent zu Boeing im Konkurrenzkampf zwischen Europa und 
den USA hofiert. Regelmäßig bekunden insbesondere deutsche und 
französische Politiker, auch wenn sie vor (vorsichtigen) Ermahnungen 
nicht zurückschrecken, die Wichtigkeit des Unternehmens für Staat und 
Wirtschaft. Dabei ist neben der zivilen Sparte, die hauptsächlich das 
öffentliche Image des Konzerns prägt, die Produktion von militärischen 
Rüstungsgütern wie Kampflugzeugen, Drohnen etc. das zweite wichtige 
Standbein des Unternehmens. Diese militärische Sparte des 
Airbus-Konzerns, Airbus Defence and Space (ADS), wird im Weiteren im 
Mittelpunkt stehen. An diesem Konzern soll gezeigt werden, wie der 
deutsche Staat in Kooperation mit seinen europäischen Verbündeten einen 
Eurochampion im Bereich der Luft- und Raumfahrt etablierte, um über 
diesen Rüstungsgüter für seine sicherheitspolitische Agenda und 
kriegerischen Einsätze zu erhalten, die militärpolitisch wie 
wirtschaftlich in der internationalen Staatenkonkurrenz scheinbar 
unerlässlich sind. Hierfür sollen kurz die Struktur von Airbus Defence 
and Space erläutert und einige der wichtigsten Produkte des Unternehmens 
skizziert werden. Dazu gehören das militärische Transportflug A400M und 
auch das derzeit geplante Projekt der EU-Drohne, für deren Entwicklung 
ADS 2016 den Zuschlag bekam. Neben diesen Produkten der Luftfahrt stellt 
ADS der Bundeswehr auch Satellitensysteme zur Verfügung: das 
3D-Höhenmodell TanDEM-X und die Satellitenkommunikation SATCOM. Diese 
sollen bezüglich der deutschen Raumfahrt im militärischen Bereich und 
der deutschen Weltraumpolitik erläutert werden.

http://www.imi-online.de/download/IMI-Studie2017-4-Airbus-web.pdf





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