[IMI-List] [0379] Rüstungsatlas BaWü / Programm IMI-Kongress 2012

IMI imi at imi-online.de
Fr Aug 24 13:32:39 CEST 2012


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Online-Zeitschrift "IMI-List"
Nummer 0379 .......... 15. Jahrgang ........ ISSN 1611-2563
Hrsg.:...... Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V.
Red.: IMI / Jonna Schürkes / Jürgen Wagner
Abo (kostenlos).. https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/imi-list
Archiv: ....... http://www.imi-online.de/mailingliste.php3
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Liebe Freundinnen und Freunde,

in dieser IMI-List findet sich

1) Eine neue IMI-Broschüre: Rüstungsatlas Baden-Württemberg

2) Das Programm zum IMI-Kongress 2012 (17-18. November): 
Entdemokratisierung und Krieg – Kriegerische Demokratie


1) Rüstungsatlas Baden-Württemberg

Wir freuen uns hiermit auf den soeben erschienenen „RÜSTUNGSATLAS 
BADEN-WÜRTTEMBERG“ hinweisen zu können, den die IMI zusammen mit der 
DFG-VK Baden-Württemberg herausgibt.

Aufgegliedert in vier Bereiche – Bundeswehr und Militär; 
Rüstungsstandort Baden-Württemberg; Forschung für Krieg und Sicherheit; 
Friedensbewegung und Protest – wird in ihm der Rüstungsstandort 
Baden-Württemberg auf 72 Seiten ausführlich beleuchtet. Außerdem finden 
sich in dem Atlas viele Grundlageninformationen zum Thema Rüstung und 
Krieg, die mit zahlreichen Farbgrafiken übersichtlich aufbereitet sind. 
Darüber hinaus soll ein ausführliches Städte- und Firmenverzeichnis 
dabei helfen, lokal Protest gegen Militarisierung und Krieg zu mobilisieren.

Wie immer steht auch diese IMI-Broschüre zum kostenlosen download (in 
verringerter Auflösung wegen der Dateigröße) zur Verfügung:
http://www.imi-online.de/download/ruestungsatlas_2012_web.pdf

Daneben ist die Broschüre auch in Print zu beziehen. Da wir für die 
Preiskalkulation nur die Materialkosten zugrunde legen, sind wir in der 
Lage, den Rüstungsatlas recht günstig abgeben zu können: 3.50€/Ex. (3€ 
ab 10 Ex.) zzgl. Porto (72 S. A4 Farbdruck)

Bestellungen an ruestungsatlas at imi-online.de


Wir möchten uns an dieser Stelle auch bei unseren Unterstützerinnen und 
Unterstützern bedanken, die es uns ermöglichen, solche und andere 
Broschüren gratis ins Netz zu stellen und für die Printvarianten 
lediglich die Materialkosten zu berechnen.

Wer uns dabei helfen will, dies auch künftig tun zu können, findet hier 
verschiedene Möglichkeiten hierzu: 
http://www.imi-online.de/mitglied-werden/



2) IMI-Kongress 2012 (17.-18. November)
Entdemokratisierung und Krieg – Kriegerische Demokratie

(Voraussichtlicher Ort: Schlatterhaus, Österbergstr. 2, 72074 Tübingen)

Hiermit möchten wir herzlich zum diesjährigen IM-Kongress 
„Entdemokratisierung und Krieg – Kriegerische Demokratie“ einladen, der 
am 17. und 18. November 2012 in Tübingen stattfinden wird (am Freitag 
den 16. November wird es außerdem für die früh angereisten eine 
gemütliche Auftaktveranstaltung geben).
http://www.imi-online.de/2012/08/24/imi-kongress-2012-17-18-november-entdemokratisierung-und-krieg-kriegerische-demokratie/ 


Gemütlicher Auftakt:
Freitag, 16.11.2011, Hausbar in der Schellingstrasse 6. Volxküche ab 19h30.
Videoshow: Bellizistische Kampagnen

Samstag, 17.11.2012

12:00 Begrüßung

12:15-14:00 Demokratieabbau und Militarisierung
-- Tausche Effizienz gegen Demokratie: Neuer Autoritarismus in 
Deutschland und Europa (Martin Hantke)
-- Sachzwang Krieg: Pooling & Sharing und Smart Defence (Jürgen Wagner)
-- Krieg außer Kontrolle: Die Aushöhlung des Parlamentsvorbehalts 
(Tobias Pflüger)

14:30-16:00 Kriegspolitik hinter den Kulissen
-- Militarismus im Hinterzimmer: Rüstungslobby in der EU und Deutschland 
(Malte Lühmann)
-- Militärjustiz: Ende der Gewaltenteilung? (N.N.)
-- Kriegslogiken im Gewand des Multilateralismus (Christoph Marischka)

16:30-18:00 Unerklärte Kriege und automatisierte Gewalt
-- Antidrogenkriege: Das Beispiel Mexiko (Peter Clausing)
-- Unerklärte Kriege im Sahel: Die Bekämpfung von Terror und Migration 
(Werner Ruf)
-- Verselbstständigte Kriege: Drohnen und gezielte Tötungen (N.N.)

19:30-21:00 Klandestine Kriegsführung
-- Libyen – Syrien – Iran: Spezialeinheiten als neue Speerspitzen des 
Interventionismus (Jürgen Wagner)
-- Geheime Dienste – Geheime Kriege (Claudia Haydt)


Sonntag, 18.11.2012

9:30-11:00 Krieg? Gefällt mir!
-- Wer spricht für die Zivilgesellschaft? Die Politik der Kampagne 
(Christoph Marischka)
-- Von Menschenrechten bis zum Völkermord: Mit Gewalt Gutes tun? (Thomas 
Mickan)

11:15-12:45 Netzkultur und die Frage von Krieg und Frieden
-- Krieg und Netz: Emanzipatorisches Potenzial oder Potemkinsches Dorf? 
(Florian Rötzer)

13:00-14:30 Podium: Krieg und Demokratie
Tobias Pflüger, Florian Rötzer, Wolfgang Kaleck


Tausche Demokratie gegen (vermeintliche) Effizienz. Unter diesem Motto 
werden seit Jahren demokratische Kontrollmöglichkeiten der Politik immer 
weiter eingeschränkt. Dies betrifft besonders die Rüstungs- und 
Kriegspolitik, über welche die jeweiligen Staats- und Regierungschefs in 
internationalen Netzwerken und Gremien mehr und mehr im Alleingang 
entscheiden, während Parlamente und Gerichte (ganz zu schweigen von 
anderen gesellschaftlichen Organisationen) zunehmend marginalisiert 
werden. Gerade in Deutschland dient die zunehmende Aushöhlung des 
Parlamentsvorbehalts dazu, dass eine öffentliche Debatte über Sinn bzw. 
Unsinn der hiesigen Rüstungs- und Kriegspolitik erst gar nicht entstehen 
soll.

Diese Entwicklung findet in einer neuen Form „klandestiner 
Kriegsführung“ ihre Entsprechung: In einer zunehmenden Zahl unerklärter 
Kriege gegen diffuse angebliche Bedrohungen, Netzwerke und Gegner 
greifen die westlichen Staaten verstärkt auf Mittel wie Spezialeinheiten 
oder Drohnenangriffe zurück. In solchen Kriegen verlagert sich die 
Einsatzrealität immer weiter ins Geheime und wird dadurch jeglicher Form 
öffentlicher Kontrolle und Aufmerksamkeit entzogen.

Diese Situation stellt auch den Widerstand gegen eine Militarisierung 
der Außenpolitik, der internationalen und zwischengesellschaftlichen 
Beziehungen vor neue Probleme und Herausforderungen: Wo verifizierbare 
Informationen fehlen, eröffnet sich Raum für Verschwörungstheorien. 
Rassistische, nationalistische und religiöse Feindbilder gewinnen an 
Relevanz bei der Auswahl und Bewertung eines nahezu unbegrenzten 
Informationsangebotes. So spielt das Internet einerseits eine 
wesentliche Rolle bei der Gewinnung und Verbreitung kritischer 
Informationen, ist aber zugleich geeignet, wahre Ziele und Interessen zu 
verschleiern, Lügen und Propaganda verschiedenster Akteure zu streuen 
und so zur generellen Unsicherheit bei der Bewertung von Ereignissen 
beizutragen. Demgegenüber genießen zivilgesellschaftliche Organisationen 
ein hohes Maß an Vertrauen, gerade auch, was ihre professionalisierte 
Kampagnenarbeit anbelangt. Diese suggeriert häufig eine große 
Staatsferne und ist an Protestformen der Außerparlamentarischen 
Opposition angelehnt. Sie birgt damit das Versprechen, neue Mehrheiten 
zu repräsentieren und ein Gegengewicht zur Entparlamentarisierung gerade 
der Außenpolitik zu bilden. Allein: Viele dieser Kampagnen fügen sich 
problemlos in die Strategie der herrschenden Politik ein und nehmen 
sogar häufig eine deutlich bellizistischere Haltung (bsp.: 
Flugverbotszone) als selbst die Regierungen ein.

Vor diesem Hintergrund möchten wir zunächst den Demokratieabbau und die 
Entparlamentarisierung in der Außenpolitik beschreiben und analysieren, 
welche Formen der Kriegführung damit einhergehen. Davon ausgehend wollen 
wir uns mit den neuen Formen der Öffentlichkeit und der Willensbildung 
auseinandersetzen und die Frage erörtern, in welchem Verhältnis Krieg 
und Demokratie grundsätzlich und in ihren verschiedenen Ausprägungen 
stehen. Denn auch wenn sich Kriege nicht demokratisieren lassen und sich 
Militär und Demokratie grundsätzlich ausschließen, muss angesichts der 
mannigfaltig beobachtbaren Verdunklungstendenzen darüber nachgedacht 
werden, wie die Realität von Krieg und Militarismus ans Licht der 
Öffentlichkeit gezerrt werden kann und welche Mittel – vom Parlament bis 
zum Blog – hierfür in welchem Maß geeignet sind.


Organisatorisches:

Für Verpflegung zwischen den Pausen wird gesorgt. Auf Wunsch versuchen 
wir private Übernachtungsmöglichkeiten zu organisieren (Schlafsack 
erforderlich). Übernachtungsmöglichkeiten in Tübingen finden sich u.a. unter

http://tuebingen-info.de/uebernachten.html

Eine Kongressgebühr wird nicht erhoben, über Spenden zur Finanzierung 
des Kongresses freuen wir uns natürlich. Eine Anmeldung ist nicht 
erforderlich. Die Teilnahme an einzelnen Vorträgen und Veranstaltungen 
ist selbstverständlich möglich.

Anfahrt mit dem Zug:
Über Stuttgart oder Horb. In Tübingen zu Fuß vom Bahnhof über die 
Neckarbrücke geradeaus die Mühlstrasse hinauf bis zur KSK/Deutschen 
Bank, dort scharf rechts (ca. 10 Minuten).

Anfahrt mit dem Auto:
Über die B 27 (Stuttgart bzw. Hechingen) oder die B 28 (Reutlingen bzw. 
A 81). In Tübingen dann am Besten in einem der Parkhäuser in der 
Innenstadt (sind ausgeschildert) oder etwas außerhalb der Innenstadt parken.

Wer weitere Informationen zum Kongress haben möchte, kann sich gerne im 
IMI-Büro melden: 07071-49154

-- 
Informationsstelle Militarisierung (IMI) e. V.
Hechingerstrasse 203
72072 Tübingen
Telefon: +49 7071 49154
Telefax: +49 7071 49159
E-Mail: imi at imi-online.de
Internet: www.imi-online.de



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