[IMI-List] [0352] IMI-Kongress 5./6. November: Wendezeiten: Weltpolitische Umbrüche – Chance oder Gefahr?
IMI
imi at imi-online.de
Fr Aug 5 11:56:58 CEST 2011
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Online-Zeitschrift "IMI-List"
Nummer 0352 .......... 15. Jahrgang ........ ISSN 1611-2563
Hrsg.:...... Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V.
Red.: IMI / Jonna Schürkes / Jürgen Wagner
Abo (kostenlos).. https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/imi-list
Archiv: ....... http://www.imi-online.de/mailingliste.php3
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Liebe Freundinnen und Freunde,
in dieser IMI-List findet sich die Einladung zum diesjährigen
IMI-Kongress. Er findet am 5. und 6. November in Tübingen statt und hat
das Thema „Wendezeiten: Weltpolitische Umbrüche – Chance oder Gefahr?“.
Die Teilnahme ist wie immer kostenlos. Übernachtungsmöglichkeiten
versuchen wir auf Wunsch in begrenztem Umfang zu organisieren
(Schlafsack erforderlich). Auf der IMI-Homepage finden sich unter
folgendem link http://www.imi-online.de/2011.php?id=2332 aktuelle
Informationen. Dort werden wir auch den Flyer und das Plakat einstellen,
sobald diese fertig sind.
Wir freuen uns auf Euer Kommen!
IMI-Kongress: 5./6. November 2011:
Wendezeiten: Weltpolitische Umbrüche – Chance oder Gefahr?
Ort: Schlatterhaus, Österbergstr. 2, 72072 Tübingen
„Mögest Du in interessanten Zeiten leben“, dieses alte chinesische
Sprichwort wird fälschlicherweise zumeist als Segen interpretiert, ist
jedoch eigentlich als Fluch gemeint. Ambivalent hingegen stellen sich
die zahlreichen gravierenden Umbrüche der letzten Jahre dar: Sie
eröffnen Chancen für eine friedlichere, sozialere Welt, bergen aber auch
die Gefahr, einer weiteren Militarisierung und sich verschärfender
Konflikte. Dieses Spannungsverhältnis wollen wir anhand verschiedener
Themenbereiche auf dem diesjährigen IMI-Kongress diskutieren.
Was bedeutet der machtpolitische Abstieg des Westens? Eröffnet er
Perspektiven für eine friedlichere Welt oder ist er Ausgangspunkt für
neue geopolitische Konfliktkonstellationen? Ist die zunehmende
Militarisierung der Weltmeere ein Ausdruck dieser neuen geopolitischen
Konflikte oder ein (verzweifelter) Versuch zur repressiven Kontrolle
der Bevölkerung, die mit anderen Mitteln nicht mehr gewährleistet werden
kann? Auch die nordafrikanisch-arabischen Revolutionen bergen sowohl
große Chancen als auch Gefahren. Verliert der Westen durch die
Demokratiebewegungen in der Region seine Kontrolle über die dortigen
Volkswirtschaften und Gesellschaften oder dienen sie ihm als
Gelegenheit, seine Kontrollstrategien zu intensivieren und neue Formen
der Unterdrückung zu entwickeln? Muss man nicht angesichts der
verheerenden Bilanz der Kriege in Afghanistan und dem Irak von einem
Scheitern des westlichen Interventionismus sprechen oder sollte diese
Antwort nicht differenzierter ausfallen? Vor allem aber: welche Folgen
haben diese Interventionen für die künftige westliche Kriegspolitik?
Ein wesentlicher westlicher Versuch, sich neue
Interventionsmöglichkeiten zu erschließen und bestehende
Interventionsformen zu „effektivieren“, stellt die Militarisierung der
Vereinten Nationen dar. Auch hier sind die „Erfolge“ aber zwiespältig.
Einerseits gelingt es zwar immer häufiger, die Vereinten Nationen zu
instrumentalisieren, wie u.a. ihre Rolle bei den Interventionen in
Libyen und der Elfenbeinküste zeigt. Andererseits diskreditieren sich
die UN mit dieser Politik in immer stärkerem Maße, sodass
Absatzbewegungen und Widerstände zunehmen. Wird es also gelingen, die UN
vor den (westlichen) Kriegskarren zu spannen oder ist dieser Versuch
über kurz oder lang zum Scheitern verurteilt?
Diese und viele weitere Fragen wollen wir auf dem diesjährigen
IMI-Kongress diskutieren und abschließend auch die Auswirkungen dieser
Umbrüche auf die künftige Rolle Deutschlands, insbesondere vor dem
Hintergrund des gegenwärtigen Umbaus der Bundeswehr, in den Blick nehmen.
Programm:
-- Samstag:
Abstieg des Westens, NATO gegen BRIC(s)? Neue Konfrontationslinien oder
neue Allianzen?
(Erhard Crome und Uli Cremer)
Umkämpfte Meere
(Andreas Seifert)
Umbrüche in Nordafrika und auf der Arabischen Halbinsel: Emanzipation
oder neues imperialistisches Einfallstor?
(Claudia Haydt und Christoph Marischka)
Afghanistan und Irak: Scheitern des Interventionismus?
(Joachim Guilliard und Jürgen Wagner)
-- Sonntag:
Die Militarisierung der Vereinten Nationen
(Thomas Mickan)
Die Rolle der UN in Libyen und der Elfenbeinküste: Militarisierung und
Delegitimierung?
(Martin Hantke und Christoph Marischka)
Umbau der Bundeswehr und Perspektiven für die antimilitaristische Bewegung
(Tobias Pflüger)
Gemütlicher Auftakt: Freitag, 4.11.2011 (näheres geben wir noch über
diese Liste und auf der Homepage bekannt)
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