[hanfletter]
Sondernewsletter des Hanf Journals zu den
Koalitionsverhandlungen
hfa-info@listi.jpberlin.de
hfa-info@listi.jpberlin.de
Fri Oct 11 00:34:35 2002
Hallo liebe Hanfletter-LeserInnen,
es folgt der Sondernewsletter des Hanf Journals - www.hanfjournal.de, der
Verfasser war bei der Pressekonferenz und hat weitere Informationen als wir
sie liefern konnten.
Diese Aktion ist einmalig, wenn du in Zukunft den Hanf Journal-Newsletter
beziehen möchtest, gehe auf ihre Homepage. Wir leiten diesen Newsletter nur
wegen dem Thema weiter.
Dein Hanfkampagnenteam
+++
From: "Werner Graf - Hanf Journal" <werner.graf@hanfjournal.de>
Subject: Sondernewsletter des Hanf Journals zu den Koalitionsverhandlungen
Date: Fri, 11 Oct 2002 01:09:55 +0200
Liebe Hanf-Freundinnen und Hanf-Freunde,
ich schicke euch hiermit die Meldung des Hanf Journals zu den Ergebnissen
bei der Koalitionsverhandlung im Bereich der Drogenpolitik.
Ihr könnt dazu gerne in unserem Forum weiter diskutieren. Einfach den Link
klicken und uns eure Meinung sagen.
http://hanfjournal.de/forumsys/viewtopic.php?t=58
mit hanfigen Grüßen
Werner Graf
--
Was soll das bedeuten?
Die Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen im Bereich der Drogenpolitik
Die Spitzen von SPD und Grüne sind zu einem Ergebnis in der Drogenpolitik
gekommen. Im neuen Koalitionsprogramm beginnt der Bereich zu Drogen mit dem
Satz: Wir werden die präventive Drogenpolitik der letzten Jahre konsequent
fortführen. Außerdem wollen sie ihre zukünftige Drogenpolitik an den
Urteilen des Bundesverfassungsgerichts orientieren.
Wichtig hierbei ist, dass die Koalitionäre von Urteilen - also Mehrzahl -
sprechen. Dies bedeutet, dass auch das Urteil aus 1994 Grundlage
zukünftiger Gesetzgebungen werden soll.
Die genauen Folgen dieser Sätze sind derzeit noch nicht abzuschätzen. Die
Möglichen Folgen können von der Beibehaltung des Status Quo bis hin zu 30
Gramm für den Eigenkonsum reichen.
Bei der abendlichen Pressekonferenz im Willy Brand Haus der SPD, konnten
sowohl Claudia Roth (Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen) also auch
Olaf Scholz (Zukünftiger SPD-Generalsekretär) keine genaueren Angaben
machen. Auf Nachfrage des Hanf Journals, ob denn nun 10 oder 30 Gramm legal
werden, teilten beide nur mit, dass über diese Frage nicht geredet wurde.
Eines wurde bei der Pressekonferenz dennoch deutlich: Der großer Blockierer
in dieser Frage ist eindeutig die SPD. So stellt Olaf Scholz noch einmal
eindeutig fest, dass die Legalisierung eine Sache ist, die für die SPD
nicht vorstellbar ist. Wie das Hanf Journal erfuhr, ist die SPD sogar mit
der Forderung nach mehr Repressionen in die Verhandlungen gegangen. Nach
Informationen, die dem Hanf Journal vorliegen, forderte die SPD verstärkte
Strafverfolgungsmaßnahmen gegen Drogenhandel . Dies konnte aber von Seiten
der Grünen verhindert werden. Mit der Forderung begrenzten Anbau zum
Eigenkonsum straffrei zu stellen, konnten sich jedoch die Grünen auch nicht
durchsetzen.
Um vor den Verhandlungen nochmals auf das Thema aufmerksam zu machen, kamen
von Rumpelstilzchen und dem Hanf Journal drei Menschen in
Sträflingskostümen, die lauthals die Legalisierung einforderten. Auf die
direkten Ergebnisse hatte diese Aktion eher geringen Einfluss. Doch viele
Journalisten wurden dadurch nochmals auf dieses Thema aufmerksam und hakten
bei dem Thema des Öfteren nach.
Ein Fazit zu der Vereinbarung im Koalitionspapier zu ziehen ist eher
schwierig. Es ist schon komisch, wenn zwei Parteien beschließen, sich an
die Urteile des höchsten Gerichtes halten zu wollen. Und das erst nach acht
Jahren. Es stecken aber auch viele Möglichkeiten darin. Gerade wenn die
Gutachten der Gerichte mit herangezogen werden oder auf die Frage der
Verhältnismäßigkeit der Strafverfolgung von Cannabiskonsumenten (diese
Frage stellte das Gericht 94) eingegangen wird. Im Großen und Ganzen sind
wir nicht viel weiter vorher: Das Bundesverfassungsgericht ist
kifferfreundlich, die Grünen versuchen es auch zu sein, nur die SPD will
immer noch nicht. Nur, dass nun auf einmal ein Urteil aus dem Jahre 1994
auch bei der Regierung unseres Landes angekommen ist.
Die nächsten vier Jahre werden sicherlich spannend und erfordern viel
Lobbyismus von unserer Seite. Was wirklich passieren wird, ist zumindest
nach den Verhandlung heute wieder offen.
************************************
Dieser Newsletter ist ein kostenloses Angebot des Hanf Journals. Derzeitige
Anzahl der Abonnenten: 1.300 - Das Hanf Journal ist die größte
deutschsprachige Zeitung für Hanf und wird monatlich kostenlos an über 400
Stellen in Deutschland, Schweiz und Österreich sowie in Jamaica, Japan und
Italien, Frankreich und Holland verteilt.
Unsere Anschrift: Hanf Journal - Graf, Rehahn, Wurth & Kotzian GbR -
Agentur für Bordermarketing
- www.hanfjournal.de Lettestraße 3, 10437 Berlin, Tel: 030 - 44 79 32 84,
Fax: 030 - 44 79 32 84 - email: info@hanfjournal.de Gerne können Sie diesen
Newsletter an Freundinnen und Freunde weiterleiten und so der Sache zum
Erfolg verhelfen! Zum Bestellen oder Abbestellen des Newsletter genügt eine
Mail mit kurzem Vermerk an: newsletter@hanfjournal.de
Niemand ruft hier niemand zu nichts auf und schon gleich gar nicht zum
Konsum illegaler Substanzen! Das ist doch selbstverständlich, oder?