[Grundeinkommen-Info] Washington: Diskussion um Grundeinkommen
Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn
wolfgang at strengmann-kuhn.de
So Mai 18 12:13:18 CEST 2008
Die Diskussion um das Grundeinkommen hat Washington erreicht
;-)
siehe:
http://www.gruene.de/cms/default/dok/232/232534.red_white_green.htm
Red, White & Green
Acht deutsche Grüne haben im April in Washington D.C. den ersten
Ortsverband von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN außerhalb Europas
gegründet. Grüne in Deutschland können nun vom Fachwissen und neuen
Ideen der anderen Seite des Atlantiks profitieren. Gruene.de sprach mit dem
Vorsitzenden Thomas Müller.
gruene.de: Herzlichen Glückwunsch zur Gründung des grünen
Ortsverbandes in Washington. Was sind denn Eure Ziele als erster
bündnisgrüner Ortsverbands außerhalb Europas?
Thomas Müller: Wir bieten eine Plattform für Grüne in Washington und
Umgebung, damit sie sich aktiv an der Formulierung grüner Politik beteiligen
können. Die meisten von uns leben bereits seit mehreren Jahren im
Ausland, jetzt in den USA aber vorher oft auch im Rest der Welt. Darüber
hinaus wollen die Grünen DC internationale Perspektiven in die grüne
Debatte in Deutschland einbringen. Schließlich können die Erfahrungen und
Perspektiven der im Ausland lebenden Deutschen wichtige Impulse für die
Formulierung grüner Politik in einer globalisierten Gesellschaft geben. Dies
gilt insbesondere für die Überwindung eines latenten Anti-Amerikanismus
und die Debatte über verantwortliches Handeln als Bürgerinnen und Bürger
in einer sich entwickelnden Weltgesellschaft. Wir wollen bei diesen Themen
einen konstruktiven Ansatz, der die Chancen richtig bewertet und zu ihrer
Verwirklichung beiträgt.
gruene.de: Was für Chancen seht ihr?
Thomas Müller: Die Grünen haben sich als Vorreiter der Umweltpolitik
überall Respekt erworben, gerade auch hier in den USA. Wir wollen die
Chancen für neue Allianzen nutzen, auch mit ungewöhnlichen Partnern.
Klimaschutz ist z.B. für global agierende Banken ein Riesenthema, nicht nur
weil sie auf Profite im Carbon Trading (Emissionshandel) oder der
Finanzierung des energiepolitischen Umbaus hoffen, sondern vor allem, weil
globale Portfolien als erste von globalen Risiken betroffen sind. Angesichts
der globalen Probleme können wir uns Berührungsängste nicht leisten. Auf
keiner Seite.
gruene.de: Ihr sagt, dass man von den USA auch lernen kann und das
Globalisierung nicht nur Risiken birgt. Gleichzeitig erhöht Globalisierung den
Wettbewerb und soziale Ungleichheit. Keine Angst vor amerikanischen
Verhältnissen?
Thomas Müller: Gerade für einen Ortsverband in den USA, der die
amerikanischen Verhältnisse täglich erlebt, kann das nicht das Ziel grüner
Politik sein. Im Gegenteil, wir brauchen neue, innovative Ideen, die soziale
Sicherung in einer globalisierten Welt ermöglichen. Die grüne Diskussionen
über das Grundeinkommen wird hier auch international wichtige Impulse
geben können. Ich bin persönlich übrigens davon überzeugt, dass sich ein
Grundeinkommen positiv auf Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit auswirken
würde. Es würde lebenslanges Lernen und kreative Auszeiten einfacher
machen und hoffentlich auch mehr Menschen ermutigen, unternehmerische
Eigenständigkeit zu wagen. (09.05.2008)
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