[Grundeinkommen-Info] Die Wernersche Steuerlüge
Norbert Maack
nofrima at t-online.de
Fr Feb 23 01:11:00 CET 2007
Hallo Ronald,
darf ich als Nicht-Experte mich auch dazu äußern?
Logisch betrachtet: Im ersten Fall hat der Bäcker einen Reingewinn (nach
Steuern) aus dem Verkauf der 1000 "Semmeln" (lebe in Bayern ;)) von 90
-27 = 63 Euro; im zweiten Fall von 117 - 35,10 = 81,90 Euro. Mit dieser
Preiserhöhung hat er also von den 27 Euro Steuern, die er ohne
Preiserhöhung im Fall 1 hätte zahlen sollen, bereits 81,90 - 63 = 18,90
Euro "reingewirtschaftet". Um die gesamten 27 Euro einzusparen müsste er
noch etwas höher gehen mit dem Preis. Habe keine Lust das auszurechnen.
Ich sehe das so, dass der Bäcker natürlich in jedem Fall Steuern zu
zahlen hat. Aber angenommen der Bäcker kann seine Preise beliebig
gestalten, wie Joachim das der Einfachheit halber annimmt, dann wird er
zunächst entscheiden, welchen Gewinn er machen will oder muss, und dann
wird er den Preis so gestalten, dass er nach Abzug der Steuern genau auf
diesen Gewinn kommt. D. h. : wenn der Bäcker keine Steuern zu zahlen
hätte, würde er den Preis so festlegen, dass er mit dem Verkauf auf
seinen benötigten Gewinn kommt. Hat er Steuern zu zahlen, rechnet er die
in den Preis vorher so rein, dass nach Steuern der benötigte Gewinn
übrig bleibt. Diese Preisdifferenz, die für das FiA bestimmt ist, haben
die Kunden zu zahlen.
Ebenso ist es doch mit den Zinsen, die der Bäcker für seine
Investitionen an die Bank zu zahlen hat. Auch die werden in die Preise
hineingerechnet. Daher zahlen wir Verbraucher in allen Preisen die
Zinsen für die Investitionskredite mit, was besonders bei den Mieten mit
an die 50% zu Buche schlägt.
Mit sonnigen Grüßen
Norbert Maack
<rblaschke at aol.com> schrieb:
Dies mailte Joachim Behncke zum Überdenken des Wernerschen MWST -
Ansatzes. Gibt es ExpertInnen, die sich dazu äußern können? Ronald
Blaschke
----- Original Message ----- From: j.behncke Sent: Thursday, February
15, 2007 8:13 PMSubject: Die Wernersche Steuerlüge
Lieber Ludwig Paul, Ich glaube, es ist an der Zeit, als
"Nichtbetriebswirt" diesem Unsinn, alle Steuern seien "umgelegt" und ein
Unternehmer zahlt eigentlich keine Steuern, endlich einmal zu
widersprechen, und zwar deshalb zu widersprechen, weil es soviele
gutgläubige Leute nicht hinterfragen: Einfaches Beispiel: Ein Bäcker (
Personengesellschaft, zahlt als Unternehmenssteuer im wesentlichen die
Einkommensteuer und die Gewerbesteuer, die ich hier mal außen vor nehme
) verkauft 1000 Brötchen zu 30 cent ( netto, mit der Umsatzsteuer wird
er nicht belastet ). Er hat also einen Umsatz von 300¬. Seine Kosten (
Materialeinsatz, Personal inklusive Lohnnebenkosten ) betragen 70%, d.h.
210¬. Er hat also einen Gewinn von 90¬. Auf diesen Gewinn zahlt er
Einkommensteuer von, sagen wir 30%, d.h. 27¬. Jetzt versucht er, die
Steuern auf die Preise "umzulegen": Er verkauft im Folgemonat (jahr) die
Brötchen für 2,7 cent mehr pro Stück. Im besten Fall verkauft er trotz
der Preiserhöhung dieselbe Anzahl von Brötchen, nämlich 1000 Stück.
Macht einen Gesamtumsatz von 327 ¬. Seine Kosten sind gleich geblieben,
macht also einen gewinn von 327./.210=117 ¬. Diesen Gewinn muß er wieder
versteuern ( wie vergessen hier mal die Progression ): 30% von 117
macht: 35,10 ¬ die er in echtem Geld an das Finanzamt zu überweisen hat,
selbiges bestreitet damit unter anderem den Bundeshaushalt, und aus
diesem Geld wird z.B. der Straßenbau finanziert. Wieso zahlt der Bäcker
keine Steuern? Weil er das Geld, was er verdient, von seinem Kunden
bekommen hat? Das ist doch eine einfältige Geldflußbetrachtung. Der
Gewinn ist eigentlich seins, und auf diesen Gewinn hat er Steuern zu
zahlen, oder? Er kann nur durch Reduktion seiner Bemessungsgrenze,
sprich Abschreibungen seine Steuerschuld verringern, sich aber nicht vom
Brötchenkäufer finanzieren lassen. Ein paar Daten zu den Steuern, z.B.
in 2002: Einkommensteuer ( für 90% unserer mittelständischen Unternehmer
identisch zur Unternehmenssteuer ): 138 Milliarden, Mehrwertsteuer 136
Milliarden, Körperschaftssteuer ( aufgrund der "genialen" Reform von
rot-grün ): mickrige 3 Milliarden. Meinst Du, das ist alles funny money,
fiktives Geld? Davon bestreitet der Staat seinen Haushalt. Der
Verbraucher ist mit seiner Lohnsteuer und der Mehrwertsteuer und anderen
indirekten Steuern beteiligt ( Sekt, Tabak etc. ) Aber kein Unternehmer
kann Steuern "umlegen" und sich so von der Steuerzahlung befreien. Nicht
einmal Friedrich Karl Flick konnte das ( seine Erben bekommen dieser
Tage einen Batzen Geld aus einer Steuerabschlagszahlung zurück, die er
vor 10 Jahren geleistet hatte. Mangels Erstellung eines Steuerbescheids
durch die Finanzbehörden: wegen Verjährung. Das ist reales Geld ).
GrüßeJoachim Kostenlos: AOL eMail
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