[Gen-Streitfall] Gegen Biopiraterie: Kampagnenstart inFrankfurt, 26.3. / Prozess gegen Bauern Schulin ab 29.3.

Sabine altmann.tent at t-online.de
Mo Mär 22 21:43:01 CET 2004


----- Original Message ----- 
From: Gregor  <mailto:gregor.kaiser at gmx.net> Kaiser 
Sent: Monday, March 22, 2004 12:57 PM
Subject: Pressehinweis: Kampagnenstart in Frankfurt, 26. März

 
Sehr geehrte Redaktionen,
 
die BUKO Kampagne gegen Biopiraterie startet am kommenden Freitag, 26.3.
mit einer öffentlichen Aktion in Frankfurt/Main in ihren neuen
Schwerpunkt Widerstand keimt auf! Wir möchten Sie herzlich einladen,
daran teilzunehmen und ihren Medien darüber zu berichten. Nähere
Informationen entnehmen Sie bitte der angehängten bzw unten aufgeführten
Presseinformation.
 
Mit freundlichen Grüßen
Gregor Kaiser
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BUKO Kampagne gegen Biopiraterie
www.biopiraterie.de
 
Gregor Kaiser
Endenicher Str. 266
53121 Bonn
Tel./Fax: 0228/96 28 220
gregor.kaiser at gmx.net
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Widerstand keimt auf!

Neue Initiative der BUKO Kampagne gegen Biopiraterie startet am Freitag
**** Verfahren gegen den Bauern Schulin beginnt am 29. März

Freitag, 26. März Frankfurt Opernplatz: Eine Gruppe BäuerInnen zieht
über den Platz, bunt, mit Hacken und Trommeln und zu allem entschlossen.
Gefolgt werden sie vom lebenden Tod: Sichelschwingend und ganz in
Schwarz die großen Saatgutkonzerne, die die BäuerInnen kontrollieren
wollen. Sie wollen wissen, was die BäuerInnen auf ihren Feldern anbauen
und wollen vor allem eins: Geld und nochmals Geld. Lizenzgebühren sind
nicht genug, jetzt soll sogar für die Aussaat der eigenen Ernte bezahlt
werden. Science Fiction?

Die freie Aussaat von Erntegut ist in Deutschland praktisch verboten,
denn die Pflanzenzüchter verlangen von BäuerInnen Nachbaugebühren für
bereits bezahltes Saatgut. Den BäuerInnen werden ihre traditionellen
Rechte wie Tausch oder Wiederaussaat von Erntegut durch Politik und
Wirtschaft genommen. Ulrike Eder, Mitarbeiterin der Kampagne: „Patente,
Gentechnik und Ökonomisierung des Sortenschutz sind eine weltweite
Gefahr für die Ernährung.“ Jedoch ist dies in der Bevölkerung kaum
bekannt. 

„Wir wollen 2500 Menschen dazu bewegen, Nachbausaatgut auszusäen – auf
dem Balkon, im Garten oder kollektiv im Stadtpark. Denn genauso viele
BäuerInnen wurden hierzulande bereits verklagt. Die Aussaat muss frei
bleiben – weltweit!“, so Eder weiter.

Anlass des Starts der Initiative ist der Prozessauftakt gegen den
hessischen Bauern Schulin am Oberlandesgericht in  Franfurt a.M.
kommenden Montag. Schulin hatte im letzten April mit seiner Klage gegen
die pauschale Auskunftspflicht  Erfolg vor dem Europäischen Gerichtshof
in Luxemburg. Der EuGH wies das OLG Frankfurt an, das Verfahren neu
aufzunehmen. Steffen Jörg von der BUKO Kampagne gegen Biopiraterie: „Es
geht hier um nicht weniger als das Selbstbestimmungsrecht der
LandwirtInnen. Deutschland ist internationaler Vorreiter in der
Verschärfung des Sortenschutzes. Können wir die Saatgutkonzerne
hierzulande nicht stoppen, kontrollieren sie bald weltweit die Nahrung –
vom Acker bis zum Tellerrand.“
 
Wir würden uns freuen, Sie vor Ort begrüßen zu können. Für Rückfragen
stehen wir gerne zur Verfügung.
 
Aktionsort: 26.3, Platz an der Alten Oper, 14-16 Uhr
Verhandlung: 29.3., 12.30 Uhr, OLG Frankfurt, Gerichtsstr. 2, Gebäude D,
Saal 101
-------------- nächster Teil --------------
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