[Gen-Streitfall] Kanadas Bio-Farmer leiden unter Gen-Anbau (SZ)

Sabine altmann.tent at t-online.de
Do Jun 24 06:02:30 CEST 2004


Süddeutsche Zeitung, Samstag, 19. Juni 2004, Bayern, S. 55
Kanadas Bio-Farmer leiden unter Gen-Anbau

Montreal - Kanada ist - nach den USA und Argentinien - der drittgrößte
Hersteller von genetisch veränderten Agrarprodukten. Seit Mitte der
neunziger Jahre wird Gen-Raps angebaut. Bei der Einführung waren die
kanadischen Konsumenten ziemlich sorglos. Heute gibt es in Kanada
praktisch keinen traditionellen Raps mehr. Daneben werden auch
Gen-Sojabohnen, Gen-Mais und Gen-Kartoffeln geerntet. Weizen dagegen ist
bislang von genetischer Veränderung verschont geblieben. Entsprechende
Anbautests des US-Konzerns Monsanto sind vor kurzem abgebrochen worden
mit der Begründung, es gebe vorerst keinen Markt dafür. Tatsächlich hat
sich der Verband der kanadischen Weizenbauern vehement gegen Gen-Weizen
gewehrt. Kanada exportiert rund 80 Prozent seiner Produktion. Die
Hauptabnehmer - allen voran die EU, die USA, Japan und Mexiko - wollen
keinen Gen-Weizen. Die Weizenbauern könnten im Extremfall 625 Millionen
Euro jährlich verlieren. Auch viele Kanadier würden keinen Gen-Weizen
kaufen. Die Einführung von Gen-Raps war für Kanadas Biobauern
verheerend, sagt Laura Telford von Canadian Organic Farmers: "Wir haben
praktisch keine Bioraps-Industrie mehr. " Die Biobauern sorgen sich auch
über die Folgen des Anbaus von Gen-Soja und Gen-Mais. Es gebe zu viel
Kontamination durch Pollen, sagt Telford, obwohl Kanada ein großes Land
sei.

Bernadette Calonego
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