[Gen-Streitfall] WG: [AttacAgrarNetz] Fw: 10.000 demonstrierten in Stuttgart: Gen-Food -nein danke!
Sabine
altmann.tent at t-online.de
Mi Apr 21 07:06:56 CEST 2004
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Wir bleiben sauber: Gen-Food - nein danke! / Landwirte und Imker,
Verarbeiter und Verbraucher demonstrieren gemeinsam gegen Gentechnik in
der Landwirtschaft und in Lebensmitteln
Stuttgart (ots) Über 10.000 Menschen haben am Sonntag in der Stuttgarter
Innenstadt demonstriert. Ein Schlepper-Corso mit mehr als 300 Traktoren
legte den City-Ring der Landeshauptstadt lahm. Tausende gelber
Luftballons stiegen symbolisch als unlenkbare Gentechnik-Pollen in die
laue Frühlingsluft. Landwirte und Verbraucher setzten ein
eindrucksvolles Zeichen für eine Landwirtschaft ohne Gentechnik. Unter
dem Motto "Wir bleiben sauber - keine Gentechnik in der Landwirtschaft
und in Lebensmitteln" waren sie dem Aufruf des Aktionsbündnisses
"Gentechnikfreie Landwirtschaft" gefolgt. Hinter dem Bündnis stehen 50
Verbände und Organisationen aus der Landwirtschaft, dem Umwelt- und
Verbraucherschutz. Auf der anschließenden Kundgebung auf dem
Schlossplatz forderte Professor Ernst Ulrich von Weizsäcker (MdB),
Gründer des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie, die
Politik auf zu verhindern, dass Pflanzen durch eine Handvoll weltweit
agierender Großkonzerne patentiert werden. "Wer die Macht über Saatgut
in die Hände weniger gibt, kann die Ernährung der Bevölkerung später
nicht mehr gewährleisten."
Mehrfach kritisierten die elf Redner die CDU-dominierten
Landesregierungen, die im Bundesrat bzw. im Vermittlungsausschuss eine
Verwässerung des Gentechnikgesetzes betreiben und das Haftungsrisiko der
Allgemeinheit aufhalsen wollen. "Akzeptieren Sie diesen breiten Protest
endlich als unmissverständlichen Wählerauftrag
und sorgen Sie in den anstehenden Gesetzgebungsverfahren für einen
effektiven Schutz der gentechnikfreien Landwirtschaft und gentechnisch
unveränderter Lebensmittel", appellierte Thomas Dosch, Bund für
Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), an die Politik.
Dosch verwies auf eklatante Regelungslücken bei Milch, Eiern und
Fleisch in der neuen Kennzeichnungsverordnung für gentechnisch
veränderte Lebensmittel, die am 18. April 2004 in Kraft tritt. Sie biete
dem Verbraucher keine ausreichende Sicherheit beim Einkauf und müsse
deshalb dringend nachgebessert werden. Christian Reuter, Vorsitzender
des Kreisbauernverbandes Tübingen, berichtete von einer stark
zunehmenden Bereitschaft unter den Landwirten, sich freiwillig in
gentechnikfreien Regionen zusammenzuschließen. Die Politik müsse hierzu
die rechtlichen Rahmenbedingungen schaffen. Er forderte aber auch die
Verbraucher auf, ihrer in zahlreichen Umfragen geäußerten Ablehnung von
gentechnisch veränderten Lebensmitteln Taten folgen zu
lassen: "Nur durch den Einkauf gentechnisch unveränderter Lebensmittel
können wir verhindern, dass die Gentechnik bei uns
Einzug hält."
Die Vertreter vom Aktionsbündnis "Gentechnikfreie Landwirtschaft"
freuten sich über die großartige Resonanz. Der Funke sei übergesprungen
und der Widerstand werde in den nächsten Wochen auf vielfältige Weise
weitergehen. "Die Gentechnik ist eine Risikotechnologie, die - einmal
auf unseren Äckern ausgesät - nicht mehr kontrollierbar ist. Wird
Gentechnik auf den Feldern angebaut, kann eine Auskreuzung auf natürlich
gewachsene Pflanzen nicht mehr verhindert werden. Ein Nebeneinander in
Koexistenz ist nicht möglich. Dies belegen die Erfahrungen der Landwirte
in Kanada und Argentinien", fasste Jürgen Binder vom Aktionsbündnis
zusammen. Wenn die Gentechnik erst einmal großflächig zum Einsatz
kommt, gibt es bald keine Lebensmittel mehr, für die Gentechnik-Freiheit
garantiert werden kann. Genmanipuliertes Saatgut gefährdet die Existenz
von allen Imkern, Bauern und Gärtnern, die ohne Gentechnik arbeiten.
Diese Technologie birgt ungeklärte Risiken für Natur und menschliche
Gesundheit und eignet sich schon gar nicht zur Lösung der Probleme in
der Dritten Welt. Deshalb sollte das Motto auch weiterhin lauten:
Wir bleiben sauber: Gen-Food - nein danke!
Weitere Informationen: www.gentechnik-freie-landwirtschaft.de
Das Aktionsbündnis "Gentechnik-freie Landwirtschaft in
Baden-Württemberg" besteht aus folgenden Organisationen und
Initiativen:
Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Baden-Württemberg
Aktionsbündnis Gentechnik-freie Region Oberrhein
Attac Stuttgart/Tübingen/Freiburg (AG Landwirtschaft)
Bioland Baden-Württemberg
BUND Baden-Württemberg
Dachverband Entwicklungspolitik Baden Württemberg
Demeter Baden-Württemberg
Deutscher Erwerbs- und Berufsimkerbund
Eurotoques
Evangelisches Bauernwerk in Württemberg
Forum Pro Schwarzwaldbauern
Greenpeace Gruppe Stuttgart/Esslingen
gepa Fair Handelshaus
Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg (LNV)
LandFrauenverband Südbaden
LandFrauenverband Württemberg-Baden
NABU Baden-Württemberg
Nürtinger Bündnis für gentechnikfreie Landwirtschaft und
Lebensmittel
Verbraucherzentrale Baden-Württemberg e.V.
Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt
Sie werden unterstützt von:
Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Bundesverband
Ärzte-Initiative Bodensee
Attac Regionalgruppe Böblingen/Sindelfingen
Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall
Bioland Bundesverband
BNN Einzelhandel
BNN Herstellung und Handel
BÖLW
Brot für die Welt
BUKO Agrar Koordination
Bund Deutscher PfadfinderInnen Ba-Wü
Coordination gegen BAYER-Gefahren
Demeter Bundesverband
Deutsche Naturschutzring (DNR)
Ecovin Baden und Württemberg
Euronatur
Eve - Das moderne Naturkostmagazin
Fachgruppe württembergischer Gemüseanbaubetriebe
Gäa Bundesverband
Gen-ethisches Netzwerk
Gesellschaft für Boden, Technik und Qualität
GLS Gemeinschaftsbank
Handelskontor Willmann
IG Bauen-Agrar-Umwelt - Regionalbüro Baden-Württemberg
Katholische Landjugendbewegung in der Erzdiözese Freiburg
Kreisbauernverbände Reutlingen und Tübingen
Naturland
NEULAND - Fleisch aus artgerechter Tierhaltung
Ökologischer Ärztebund
Schrot & Korn
Solid
Slow Food Deutschland
Stiftung Ökologie & Landbau (SÖL)
Unterschriften-Aktion Pro Gen-Moratorium
Zukunftsstiftung Landwirtschaft
ver.di Bezirk Stuttgart
- Querverweis: Bilder werden über obs versendet und sind unter
http://www.presseportal.de/story.htx?nr=547832&action=preview
abrufbar -
Pressekontakt Aktionsbündnis Gentechnik-freie Landwirtschaft in
Baden-Württemberg:
Andreas Greiner: 07 11-67 44 74-67
Jochen Fritz: 01 71-8 22 97 19
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Mehr Informationen über die Mailingliste Gen-Streitfall