[Gen-Streitfall] Presseschau 20. bis 27.10.03
Sabine
altmann.tent at t-online.de
So Okt 26 14:57:28 CET 2003
Hi, die beiden EU-Verordnungen zu Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit
wurden im
EU-Amtsblatt veröffentlicht und sind ab 7. November rechtskräftig, in
den USA denken
sie über die nächste Genfoodklage nach, und beim von der
Fördergemeinschaft
nachhaltige Landwirtschaft initiierten Gespräch über Gentechnik war man
sich einig,
dassGMOs eigentlich eine prima Sache wären, wenn nur beim Produktdesign
mehr auf den Verbraucher-Vorteil geachtet würde.
(Oder hab ich da was falsch verstanden?)
Dafür hat Save our Seeds im EU-Saatgutausschuss einen halben Sieg
errungen und der
Pilnitzer Apfelbaumversuch wurde durch massive Proteste gestoppt.
In München züchten sie weiter grüne Schweine. Erstmals in der
Presseschau:
die Pro-GM Biotech-Newsletter vom" Kommunikationsmanagement in der
Biologischen
Sicherheitsforschung im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und
Forschung".
Gruß, Sabine
www.genug-wto.de
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Biotech-Newsletter, 26.10.03
Bundesrat gegen Änderung der Zuständigkeiten
Vermittler müssen ran
<http://www.biosicherheit.de/images/layout/content_separation.gif>
(26.9.) Der Bundesrat hat heute zu dem von der Bundesregierung geplanten
Gesetz
zur Verlagerung der Zuständigkeiten im Gentechnikrecht den
Vermittlungsausschuss
angerufen.
Streitpunkt ist nach wie vor die Absicht der Bundesregierung, die
Zuständigkeit des
Umweltbundesamtes (UBA) für die Genehmigung von Freisetzungen und die
Vermarktung von
gentechnisch veränderten Organismen (GVO) auf das Bundesamt für
Naturschutz (BfN) zu
übertragen.
Der Bundesrat hatte dieses Vorhaben bereits in der ersten Lesung des
Gesetzentwurfs
abgelehnt. Die Bundesregierung blieb jedoch bei ihrer Haltung. Nun wird
der gemeinsame
Vermittlungsausschuss von Bundesrat und Bundestag einen Kompromiss
finden müssen.
Das Verhandlungsziel der Länder ist eindeutig: Die geplante
Zuständigkeitsverlagerung
auf die höchste deutsche Naturschutzbehörde soll zurückgenommen werden.
Zur
Begründung erklärte der Bundesrat, die Gentechnik sei eine
Querschnittsaufgabe des
Umweltschutzes, bei der sämtliche Auswirkungen von GVO auf die gesamte
Umwelt und die m
enschliche Gesundheit zu berücksichtigen seien. Dies gehe weit über die
Aufgaben des
Naturschutzamtes hinaus. Die mit dem Gesetz ebenfalls geplante
Verlagerung von
gentechnikrechtlichen Zuständigkeiten des Robert-Koch-Instituts auf das
Bundesamt
für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) ist nicht
Gegenstand des
Vermittlungsverfahrens.
<http://www.biosicherheit.de/images/icons/icon_marker2_9x9.gif> Wenig
Erfolgsaussichten. Trotz des jetzt beantragten Vermittlungsverfahrens
wird die
Bundesregierung ihr Vorhaben voraussichtlich durchsetzen können. Sie hat
den
Gesetzentwurf als "Einspruchsgesetz" formuliert, weil nach ihrer
Auffassung die Belange
der Länder durch das Gesetz nicht in besonderem Maße berührt werden. Das
hat zur Folge,
dass die Koalitionsmehrheit im Bundestag den Vermittlungskompromiss
ablehnen
kann. Anschließend bliebe der Länderkammer nur noch die Möglichkeit,
gegen den ihr
erneut vorzulegenden Gesetzentwurf Einspruch zu erheben. Diesen
Einspruch kann der
Bundestag abschließend - mit absoluter Mehrheit - zurückweisen, so dass
die Bundes-
regierung das Gesetz in der von ihr gewünschten Fassung in Kraft setzen
kann.
http://www.biosicherheit.de/aktuell/231.doku.html
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WEEKLY WATCH NUMBER 44, Posted: 10/25/2003 By: ngin at gmwatch.org
NZ GOVERNMENT COMMITMENT TO ZERO
THRESHOLD FOR GM CONTAMINATION WELCOMED:
The NZ government's commitment to a policy of zero-contamination
thresholds for GE
in food and agriculture is being welcomed by GE-Free NZ. The commitment
was
confirmed on the eve of the lifting of the moratorium on commercial GE
release.
"The Minister's statement is welcomed as it is the first clear
commitment from the
government to protect GM-free production systems," says Jon Carapiet
from GE Free
NZ in food and environment.
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Oct 24/03, Reuters
US trade official cites concern on EU biotech label
By Richard Cowan
WASHINGTON - U.S. Trade Representative spokesman Richard Mills was cited
as telling
Reuters in a telephone interview Friday that the Bush administration has
"concerns" about
new biotech labeling regulations finalized last week in the European
Union, but it is too early
to know whether a legal challenge will be mounted, adding, "We are
examining the regulation
in light of (the EU's) WTO obligations."
Referring to the labeling requirement, Mills said that the
administration is concerned that the
regulation "does not meet the standard requiring that information should
be non-prejudicial in
presentation."
Mills also said that even if it wanted to, USTR could not file a WTO
complaint until the
regulations go into effect. Tony Van der haegen, an EU biotech
specialist in Washington, was
cited as insisting that the final rules were scientifically based and he
noted that the EU
traceability requirements were similar to new American bioterrorism
regulations requiring a
paper trail for food being exported to the United States.
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"direkt... Info für Aktive", Newsletter der grünen Bundestagsfraktion,
24.10.03
Positionspapier zur “Grünen Gentechnik”
Mit einer Fachveranstaltung haben wir unsere Vorstellungen zum Thema
Grüne Gentechnik
präsentiert. Auf dieser Grundlage wird das Gentechnikgesetz zu
novellieren sein. Im Mittelpunkt
steht aus unserer Sicht das “Vorsorgeprinzip” und die
“Koexistenzfestschreibung”.
Langzeitstudien belegen, dass die Freisetzung von gentechnisch
veränderten Organismen
weitaus größere Folgen hat, als bislang angenommen. U.a. wurde ein
unerwartet hoher
Rückgang von Insekten und Wildpflanzen in den entsprechenden Gebieten
festgestellt. Mit
der Festschreibung der sogenannten Koexistenz verbindet sich das Ziel,
eine für die
Verbraucher und Landwirte garantierte Wahlfreiheit zwischen
Lebensmitteln mit und ohne
Gentechnik zu gewährleisten. Ein Positionspapier beschreibt unsere
politischen Eckpunkte.
Mehr: http://www.gruene-fraktion.de/rsvgn/rs_dok/0,,46291,00.htm
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DPA, Freitag 24. Oktober 2003, 18:26 Uhr
Gen-Großversuch in Sachsen und Sachsen-Anhalt gestoppt
Leipzig (dpa) - Der geplante Freilandversuch mit genmanipulierten
Apfelbäumen in Dresden-
Pillnitz und Quedlinburg ist nach einem Bericht der MDR-Online-Redaktion
gestoppt. Das
Bundesverbraucherministerium habe das Pflanzen von 10 000 Bäumen in
Pillnitz und von
5000 in Quedlinburg untersagt.
Die Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen wollte über
einen Zeitraum von
20 Jahren untersuchen, wie resistent die manipulierten Pflanzen gegen
Krankheiten wie
Feuerbrand oder Mehltau sind. Das Ministerium erklärte, die Entwicklung
alternativer
Bekämpfungsmethoden sei vielversprechender. Naturschützer und Landwirte
hatten
gegen das Gen-Projekt protestiert. Sie befürchten, manipulierte Pollen
könnten sich
ausbreiten und ungewollte Kreuzungen in natürlich gewachsenen
Streuobstbeständen
verursachen.
http://de.news.yahoo.com/031024/3/3ppqd.html
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PTE, Freitag 24. Oktober 2003, 15:40 Uhr
Grüne Schweine im Dienst der Forschung
München (pte) - Wissenschaftlern der Ludwig-Maximilians-Universität
(LMU) München
http://www.uni-muenchen.de/
<http://de.yahoo.com/cb/external/?http://www.uni-muenchen.de/> sind auf
dem Weg, fremde Erbsubstanzen in das Erbgut
höherer Säugetiere einzubringen, einen wesentlichen Schritt vorwärts
gekommen.
Alexander Pfeifer vom Department für Pharmazie und Eckhard Wolf vom
Genzentrum
der LMU nutzten als Vehikel für die fremde Erbsubstanz ein Virus, das in
Säugerzellen
eindringen kann. Als fremde Erbsubstanz wählten sie ein Gen, das für ein
grün leuchtendes
Protein (GFP) codiert. Erprobt wurde die Methode an Schweinen.
http://de.news.yahoo.com/031024/295/3ppah.html
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Tiroler Tageszeitung, 24.10.03
Experte zur Gentechnik: Ethische Grenzen verschieben
sich täglich
Wien (APA) Mit der Hoffnung, dass sich "die Gesellschaft" bezüglich der
modernen
Molekularbiologie und der Gentechnik irgendwann auf anerkannte
Richtlinien einigen
könnte ..., räumte der Zellbiologe und Proteinforscher Lukas Huber
(Universität Innsbruck)
bei einer Veranstaltung mit dem Titel "Die Grenzen der Neugier" am
Donnerstagabend in
Wien auf.
..."Die Grenzen verschieben sich täglich", ist Huber überzeugt. Als
Beispiel nannte er etwa
die Stammzellen-Forschung: "Gibt es einmal echte Heilungserfolge, wird
dieses Verfahren
kein Thema mehr sein." Daher sei es wichtig, die Grenzen, was erlaubt
werde und was nicht,
auch täglich zu hinterfragen. Generell hält Huber die Diskussion
zwischen Wissenschaft und
Öffentlichkeit für sehr wichtig. Einwände, dass die Problematik für
Laien "zu kompliziert" sei,
wies der Experte zurück. Eine demokratische Gesellschaft werde auch
geeignete Regulative
finden.
Huber warnte vor überzogenen Hoffnung. Tatsächlich würden auch die
Wissenschafter bis
heute nicht wirklich verstehen, was etwa beim Klonen vor sich gehe.
Sicher sei nur, dass es
etwa bei den Versuchen zum reproduktiven Klonen "dramatische
Nebeneffekte" gebe. Das
berühmte Klonschaf Dolly sei unnatürlich schnell gealtert und auch daran
vorzeitig eingegangen.
Die Grundlagenforschung sei dazu da, Dinge aufzuklären, die heute noch
nicht verstanden würden.
...Wolf-Dietrich von Fircks, Rektor der Veterinärmedizinischen
Universität Wien (VUW), warnte in
diesem Zusammenhang vor allzu großem Druck seitens der Politik, dass
Forschungsergebnisse
allzu rasch zu verwertbaren Ergebnissen führen müssten. "Die Politik
verdirbt durch ihre Kurz-
sichtigkeit die Sitten", warnte der VUW-Rektor. Grundlagenforschung und
kommerzielle Medizin
dürften nicht verquickt werden.
Die Politikwissenschafterin Petra Grabner (Universität Salzburg) sieht
vor allem die Politik bei der
Molekularbiologie in einem Dilemma. Einerseits handelt es sich um
zukünftige Schlüssel-
technologien, die gefördert werden sollten, andererseits sind
Befürchtungen in der Gesellschaft
zu beachten. Laut Grabner sind wir bezüglich der Bioethik in einer Phase
der Institutionalisierung,
es wurden und werden europaweit Kommissionen eingerichtet, die sich des
Themas annehmen.
Eine weitere Demokratisierung sei aber dringend nötig, derzeit aber noch
nicht absehbar.
http://news.tirol.com/wissenschaft/artikel_20031024_240473.html
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Save our Seeds, 22.10.03
EUROPEAN COMMISSION GIVES IN ON GM SEED DIRECTIVE
Change of legal basis of controversial law to allow for contamination of
seeds with GMOs
Berlin / Brussels 22. Oct 2003 The European "Save our Seeds" Initiative
today celebrates an
important, first success regarding the planned Directive on GM seed
contamination. As
the EU Commission today informed the permanent representatives of the
Council, it has changed its
legal assessment and accepts that the proposed Directive can only be
adopted by a qualified
majority of member states within the Standing Committee responsible for
deliberate releases of
GMOs into the environment (Directive 2001/18).
Until now the Commission intended to push through the GM Seeds Directive
under a technical
procedure in the Standing Committee on Seeds, where it would have been
adopted unless a qualified
majority of member states voted against it. A variety of member states
as well as the European
Parliament had raised reservations about this procedure.
"This is good news for democratic principles," said Benedikt Haerlin,
co-ordinator of the Save our
Seeds Initiative, "however the proposed contamination thresholds
proposed by the Commission
remain unchanged. It is now up to the member states governments to
ensure that non-gm seeds are
truly free of GMOs and to establish strict purity standards."
The EU commission proposes under the GM seed Directive to allow for
unlabelled contamination of
seeds with genetically modified varieties between 0,3 and 0,7 percent.
This would result in massive
and uncontrolled releases of GMOs into the environment, even if no
farmer intentionally planted such
GMOs. GMO free agriculture and food would become virtually impossible.
Under Directive 2001/18 on the deliberate release of GMOs any release of
GMOs must be labelled,
registered and monitored. Only for food and feed thresholds of 0,9 %
have been established, below
which the products need not be labelled as genetically modified.
The "Save our Seeds" initiative demands that any GM contamination above
the reliable and practical
detection limit of 0,1 % must be labelled and the purity of conventional
and organic seeds must be
strictly protected. It comprises more than 300 farmers, consumers and
environmental organisations
(with a combined membership of over 25 million citizens) throughout
Europe as well as more than
100.000 individual signers of the "SOS-petition".
http://www.zs-l.de/saveourseeds/downloads/zsl_20_10_en.pdf
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Berlin (ots), 22.10.03, ots Originaltext: Fördergemeinschaft Nachhaltige
Landwirtschaft e.V.
Gentechnik in der Ernährung: Wahlfreiheit für den Verbraucher
Im 4. Berliner Gespräch zur Nachhaltigkeit diskutierten am 16.
Oktober 2003 Experten
aus Forschung, Unternehmen, Landwirtschaft, Handel, Kirchen und
Umweltverbänden das
Thema "Gentechnik und Ernährung - bedrohlich, hilfreich oder doch
belanglos?" ....
Eingeladen hatte die Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft…
Nach Meinung aller Diskutanten trägt die Kennzeichnung gentechnisch
veränderter
Produkte bzw. Inhaltsstoffe wesentlich zur Transparenz des Marktes bei.
... Im Bezug
auf Chancen und Risiken seien für jedes einzelne Vorhaben oder
Forschungsziel
Abwägungsprozesse erforderlich. Weitgehend unumstritten war auch die
Feststellung,
dass sich die Forschung zu lange auf Themen wie Herbizidresistenz
konzentriert
habe. Diese brächte für die Verbraucher keine Vorteile. Stattdessen
müsse die
Verbesserung der Produktqualität wie beim Golden Rice oder die Verbes-
serungen von Resistenzeigenschaften der Kulturpflanzen im Vordergrund
stehen.
Die räumliche Koexistenz beim Anbau von gentechnisch veränderten und
"konventionellen"
Kulturpflanzen müsse klar definiert werden, um allen Seiten Sicherheit
zu bieten. ...
Eingangs der Diskussion stellte der Moderator Dr. Roger Busch,
Institut für Technik,
Theologie und Naturwissenschaften aus München, fest, dass sich die
Diskussion ...von der
rein naturwissenschaftlichen Betrachtung hin zu wirtschaftlichen
Aspekten bewegt habe.
Dabei rückten Fragen der Welternährung häufig in den Mittelpunkt der
Betrachtung.
Während Dr. Rudolf Buntzel-Cano, Beauftragter des Evangelischen
Entwicklungsdienstes
für Welternährungsfragen, den bisherigen Beitrag als äußerst gering
einstufte und zudem die
Gefahr einer Abhängigkeit der Kleinbauern in den Entwicklungsländern von
den
Patenteinhabern kritisierte, verwies Dr. Joachim Schiemann, Biologische
Bundesanstalt
Braunschweig, auf konkrete Vorteile. Der Bt-Mais hätte beispielsweise
vielen Bauern in
China die Ernte gesichert. Für Dr. Harald Seulberger, Vorstand SunGene
GmbH & Co.
KgaA, Gatersleben, und Vorstandsmitglied der Deutschen
Industrievereinigung Bio-
technologie (DIB) und Susanne Langguth, Direktorin Südzucker AG,
Mannheim,
überwiegen auch für Entwicklungsländer die Vorteile der neuen
Technologie. Dr. Seulberger
verwies darauf, dass Patente geschützt werden müssten, damit
Gentechnik-Unternehmen
Geld zur Finanzierung ihrer Forschung verdienen könnten.
Um dem Verbraucher in Deutschland die Wahlfreiheit zu geben, hat
Edeka ein Marken-
fleischprogramm aufgelegt. Darin verpflichten sich die
Vertrags-Schweinemäster, auf
gentechnisch veränderte Futterpflanzen zu verzichten, so Roland Ferber.
Allerdings konnte der Leiter des Qualitätsmanagements der Edeka Nord
nicht ausschließen,
dass dabei z.B. Vitamine eingesetzt werden, die in Verfahren unter
Verwendung der
Gentechnik produziert werden.
...könne von der deutschen Diskussion nicht auf die weltweite Situation
geschlossen werden.
Immerhin würden bereits auf ca. 60 Millionen Hektar gentechnisch
veränderte Pflanzen
angebaut, und diese fänden auch einen Markt, so Dr. Seulberger.
Professor Dr. Klaus-
Dieter Jany, Bundesamt für Ernährung (BfE), Karlsruhe, folgerte daraus,
dass
Gentechnik nicht mehr "ante portas" stünde, sondern längst hindurch
gegangen sei.
...sprach sich für einen ideologiefreien Umgang mit dem Thema aus. ...
Uneinig waren sich die Teilnehmer in der Risikobewertung. Während die
BUND-
Mitarbeiterin Moldenhauer die Grüne Gentechnik als überflüssige
Risikotechnologie
bezeichnete und Dr. Buntzel-Cano auf die Gefahren der Marginalisierung
und einer noch
stärkeren Abhängigkeit des Südens hinwies, plädierten Prof. Jany und Dr.
Schiemann
für eine differenzierte Beurteilung. Es müsse von Fall zu Fall
entschieden werden;
allgemein seien die Risiken aber nicht größer als bei der
konventionellen Züchtung. ...
http://presseportal.de/story.htx?firmaid=29845
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Tagesspiegel, 22.10.03
„Wir wollen, dass Verbraucher die Wahl haben“
Agrarministerin Renate Künast über ihr Gentechnikgesetz und die
Mutlosigkeit der
Europäischen Kommission
Das Interview führte Dagmar Dehmer.
...
Wir sind uns mit der Europäischen Kommission einig, dass wir Regeln zur
Koexistenz
brauchen. Um eine gentechnikfreie und eine gentechnisch veränderte
Landwirtschaft
nebeneinander existieren zu lassen, reichen die Kennzeichnungspflicht
und die
Rückverfolgbarkeit der Lebensmittel nicht aus. Wir wollen, dass
Verbraucher die
Wahl haben...
Wo sehen Sie die größten Probleme?
Es muss ein Standortregister geben, das schreibt schon die
EU-Freisetzungsrichtlinie
vor. Außerdem reden wir über Haftungsfragen, den Schutz ökologisch
sensibler
Gebiete und die wissenschaftliche Begleitung des Anbaus gentechnisch
veränderter
Organismen (GVO). Wenn zwei Felder nebeneinander liegen und die Pollen
vom einen
auf das andere fliegen, ist das bisher kein Problem. Doch wenn es ein
GVO- und ein
gentechnikfreier Acker sind, hat der konventionell oder ökologisch
wirtschaftende Bauer
einen finanziellen Nachteil, wenn die Pollen fliegen. Der Ökobauer, weil
für ihn Gentechnik
verboten ist. Wer als konventioneller Landwirt Lieferverträge hat, die
Gentechnikfreiheit
verlangen, hat ebenfalls einen Schaden. Diesen Schaden kann nicht der
Geschädigte
tragen. ...
Gleichzeitig versucht die Kommission über die Saatgutrichtlinie Fakten
zu schaffen,
die eine Koexistenz schwer machen werden. Wie wird sich Deutschland im
EU-
Saatgutausschuss bei der geplanten Probeabstimmung verhalten?
.... Das Abstimmungsverhalten Deutschlands ist noch in der
Ressortabstimmung.
Aber natürlich gibt es auch Fragen an die Kommission. Zum einen haben
wir rechtliche
Zweifel daran, dass sie mit dem Plan, die Schwellenwerte für eine
gentechnische
Verunreinigung von Saatgut zwischen 0,3 und 0,7 Prozent im
Saatgutausschuss
festzulegen, das korrekte Verfahren gewählt hat. Inhaltlich ist zudem
die Frage, ob
0,9 Prozent bei Lebensmitteln mit diesen Schwellenwerten im Saatgut
einzuhalten sind.
Das müssen auch die EU-Wissenschaftler beantworten. ...
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/22.10.2003/801393.asp
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22.10.03, Klaus Schramm
Syngenta aus Thüringen vertrieben
Einem Bio-Landwirt ist es zusammen mit Greenpeace gelungen, Syngenta zur
Aufgabe
seines Gen-Weizen-Projekts bei Gotha zu veranlassen.
Ein monatelanger Rechtsstreit trug jetzt endlich Früchte.Einer der sechs
großen Gentech-
Konzerne, Syngenta, unterlag vor Gericht. Und laut einem internen
Schreiben an das für
die Zulassung von genmanipulierten Pflanzen zuständige
Robert-Koch-Institut bekundete
Syngenta, "im Jahr 2004 und darüber hinaus auf absehbare Zeit" keinen
erneuten Gen-
Weizen-Versuch in dieser Gegend zu unternehmen. ...
Zur Vorgeschichte: Weder von den Behörden, noch - erst recht nicht - von
Syngenta war
der betroffene Bio-Landwirt über den bereits genehmigten Freilandversuch
mit Gen-Weizen
informiert worden. Und dies, obwohl die dafür ausgewählten
Versuchsflächen unmittelbar
Neben seinen Feldern lagen. ...
Nicht nur vor Ort haben die Behörden versagt, sondern ebenso ist das
Verbraucher-
Und Landwirtschaftsministerium unter Renate Künast dafür verantwortlich,
daß
von Seiten des weisungsgebundenen Robert-Koch-Instituts jeglicher Schutz
von
Anliegern unterlassen wurde. ...
Daß auf eine gentechnik-freundliche und durch Gutachtertätigkeit mit den
Gentech-
Konzernen vielfach verwobene Behörde wie das Robert-Koch-Institut kein
Verlaß ist,
zeigte sich bereits im Frühjahr 2003. Greenpeace deckte im Antrag von
Syngenta, der
beim Robert-Koch-Institut eingereicht worden war, grobe Mängel auf.
Wesentliche
Informationen über die Art der gentechnischen Veränderungen am Erbgut
der
Weizensorte blieben geheim. Es wurden weder Informationen darüber
vorgelegt,
welche neuen Erbinformationen eingefügt worden waren, noch woher diese
stammten.
Im Extremfall wäre also nicht einmal auszuschließen, ob Teile des
menschlichen
Genoms widerrechtlich verwendet wurden. Ohne die fehlenden Informationen
kann
niemand verantwortungsvoll prüfen, welche Risiken von der beantragten
Gen-Weizen-
sorte für Mensch und Umwelt ausgehen. Dennoch genehmigte das
Robert-Koch-
Institut den Freisetzungsversuch blind. Und Ministerin Künast, die von
Greenpeace
informiert war, schritt nicht ein.
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Newsletter bioSicherheit Nr. 30 / 22. Oktober 2003
Liebe Abonnentinnen, liebe Abonnenten,
eine Studie in Großbritannien schlägt Wellen. Untersucht wurde,
welche Auswirkungen
der Anbau gentechnisch veränderter herbizidresistenter Pflanzen auf die
Artenvielfalt der
Agrarökosystem hat. Auftraggeber war die britische Regierung und die hat
nun Ergebnisse,
die sie nicht erwartet hatte. …
Weniger Unkräuter, weniger Schmetterlinge
http://www.biosicherheit.de/aktuell/235.doku.html
Hoch her geht es auch in Dresden. Denn dort sollen gentechnisch
veränderte Apfelbäume
freigesetzt werden. Wie fast immer, reagiert die Öffentlichkeit mit
Befürchtungen. Worum geht es,
was ist geplant und wie steht es mit den Risiken:
http://www.biosicherheit.de/aktuell/233.doku.html
Dazu ein Gespräch mit Dr. Viola Hanke, Leiterin des Instituts für
Obstzüchtung in Dresden-Pillnitz.
„...die breiten sich nicht unkontrolliert aus.“
http://www.biosicherheit.de/aktuell/234.doku.html
Schon im Frühjahr hatte bioSicherheit über den Vormarsch des
Maiswurzelbohrers in Mitteleuropa
berichtet, über die Schäden, die er verursacht, und die Schwierigkeiten,
ihn zu bekämpfen. Nun ist
der Käfer bereits im Elsass angekommen. Käferalarm nun auch in
Deutschland. http://www.biosicherheit.de/aktuell/232.doku.html
Mehrfach berichtete bioSicherheit über die Neuverteilung der
Gentechnik-Kompetenzen zwischen
den Bundesbehörden. Nun ist ein Gesetz der Bundesregierung, mit der etwa
die Aufgaben vom
Umweltbundesamt zum Bundesamt für Naturschutz verlagert werden, mit zwei
Drittel Mehrheit im
Bundesrat abgelehnt worden. Vermittler müssen ran
http://www.biosicherheit.de/aktuell/231.doku.html
Reportagen „Forschung live“: http://www.biosicherheit.de/forschunglive/
Übrigens: die beiden EU-Verordnungen zu gentechnisch veränderten Lebens-
und Futtermitteln und
Rückverfolgbarkeit sind am 18. Oktober 2003 im Amtsblatt der EU
veröffentlicht worden. Beide werden
am 7. November rechtskräftig. Alles Nähere und die Verordnungen im
Original finden Sie bei www.transgen.de
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BBC News, 22.10.03
Co-op goes GM-free
The Co-op has announced that it is banning genetically modified food and
ingredients
throughout its entire business.
The company, which owns farms, supermarkets and a bank, has said it has
taken the decision
as a result of a survey of its customers. Animals on its 85,000 acres of
farms will not be given
GM feed, the firm says.
It is banning GM from its entire business after four-fifths of Co-op
customers surveyed said they
would not knowingly buy food containing GM ingredients. The Co-op will
also refuse to grow GM
crops even if the government insists it is safe.
The groups move is likely to put pressure on other supermarket groups to
eliminate GM
ingredients from their food produce.
Tesco - the UK's biggest supermarket chain - says it already has non-GM
feed for poultry, eggs
and fish, and its organic meat range is from animals fed entirely on
non-GM feed.
In 1998, Iceland became the first retailer to remove GM ingredients from
its own-label products.
...
Martin Beaumont, chief executive of the Co-operative Group, said: "On
the strength of current
scientific knowledge and the overwhelming opposition of our members,
the Co-op is saying no to
commercial growing of GM crops in the UK. "And we would urge other
consumer-led businesses to
follow this precautionary approach. Too little is still understood about
this technology and how it
would impact on our environment in future generations. Let the science
and research continue,
but unless or until the case is convincingly made, the government has a
responsibility to keep
the lid on commercial growing."
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Reuters, 21.10.03, 11:42 AM ET
Swiss to vote on five-year GM ban
ZURICH, Oct 21 (Reuters) - Swiss opponents of genetically modified (GM)
foods have forced a
referendum, which, if successful, will ban GM products from Switzerland
for the next five years,
the Federal Chancellery said on Tuesday.
A coalition of environmentalists and farmers collected more than 120,000
votes to back a referendum
to keep Switzerland GM-free. It would block the use of genetically
modified animals, plants and seeds
in the Alpine country.
Under Switzerland's strong tradition of popular votes, a referendum can
be called on any issue as long
as campaigners manage to collect 100,000 signatures.
In a 1998 referendum, Swiss voters rejected by a two-to-one margin a
measure that would have
outlawed production of transgenetic animals and forbidden the release of
genetically altered plants
and animals into the environment.
The Chancellery could not immediately say when the referendum would be
held.
http://www.forbes.com/home_europe/newswire/2003/10/21/rtr1116666.html
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Reuters, Mon 20 October, 2003 12:44 BST
British Government Seen Postponing GM Decision
By Jeremy Lovell
LONDON (Reuters) - Britain is likely to have to wait several years
before it sees
genetically modified crops being grown commercially, if at all, because
of the high
political risk, analysts said Monday.
Test results are starting to stack up against the introduction of
so-called
Frankenstein Food crops, and public opinion is moving even more strongly
against
them.
"I think the government is going to prevaricate. There will be no
decision for at least
a year, and by then you are getting close to the next likely election,"
said Michael
Meacher, Blair's environment minister from 1997 to 2003.
Political pollster Peter Kellner told Reuters: "The government will play
safe on this
until after the next election."
..."Blair has lost public confidence. To go ahead with GMs in the face
of all the science
would be an absolutely needless own goal," Meacher told Reuters. "It
would be explosive
if they go ahead with GM crops."
Most of the pressure in favor of GM crops is from across the Atlantic
and is being
fronted by President Bush.But that in itself could militate against
Blair going out on a limb
to endorse GM crops. "Blair has already done a huge favor for Bush on
Iraq and paid
heavily for it. His political instincts will stop him doing Bush another
big favor, especially
as it is by no means clear that he is guaranteed re-election next year,"
Meacher said.
The government, which professes to be neutral on the issue but which is
widely felt to be
fundamentally in favor, launched a series of trials of genetically
modified crops well before
the last election. ..."The tests were set up to buy time and allow
opposition to cool. But if
anything, opposition has hardened," Meacher said.
..Even British farmers who have been told there are great cost
advantages to GM crops
are keeping quiet. "They won't do or say a thing because they fear a
consumer backlash,"
said Robert Bojduniak, editor of industry newsletter Farm Brief. "The UK
industry will
simply sit and wait.
http://www.reuters.co.uk/newsArticle.jhtml?type=scienceNews&storyID=3646
507§ion=news
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The Observer, Sunday October 19, 2003, from Mark Townsend
Number 10's wildlife experts warn against GM damage
Tony Blair's chief wildlife advisers have dealt another massive blow to
the case for genetically
modified (GM) crops, warning that the technology will 'seriously
degrade' swaths of countryside.
In a damning report, English Nature also warns that the use of GM
oilseed rape and sugar beet
would speed up the loss of farmland birds. ...the crop is Britain's most
important for providing
feed for birds, producing up to 30 times more sustenance than the
average cereal field.
Fears are mounting that species such as the skylark could be extinct in
20 years if GM farming
goes ahead. ...Details of English Nature's report...come days after the
most extensive trials ever
suggested the technology could destroy populations of butterflies, bees
and birds.
Results of the trials have hardened already widespread opposition to the
technology with The
Observer learning that the Royal Society for the Protection of Birds
(RSPB), which has more
than a million members, has begun exploring the prospect of legal action
if GM crops are approved.
Elsewhere, campaign group Greengloves has promised to amass a
10,000-strong army of
supporters prepared to risk imprisonment by ripping up GM crops if they
are planted across the
countryside.
Dr Brian Johnson, biotechnology expert for English Nature, said: 'These
crops would seriously
degrade biodiversity over a short period.
'Clearly, this would take farming in the opposite direction from the
Government's stated
objectives of farming less intensely and enhancing farmland bird
populations.'
English Nature's views will be presented this month to the Government's
Advisory Committee on
Releases to the Environment, whose recommendations will prove pivotal on
whether GM crops
should be grown commercially, a decision that will not be made by
Ministers until April.
However, there are signs that Blair may be preparing to backtrack on the
technology, following
evidence that it will harm Britain's biodiversity.
'This is a big deal for the credibility of the Government's
environmental agenda as well as a
big deal for farmland birds,' said Dr Mark Avery, the RSPB's director of
conservation. The charity
will mount a massive lobbying campaign aimed at MPs if GM crops are
allowed to be sown
commercially in the UK.
Influential opposition can also be found from Britain's biggest
landowner - the National
Trust - which is balloting its three million members on whether a
temporary ban on GM should be
introduced until environmental concerns are investigated further. The
level of antipathy will be
known at its annual meeting, with sources suggesting views will echo
that of the Government's
official GM debate, where nine out of 10 voted against the technology.
http://news.bbc.co.uk/1/hi/business/3209424.stm
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