[Gen-Info] Kritik an Seehofers Gen-Eckpunkten aus den eigenen Reihen
Klaus Schramm
078222664-0001 at t-online.de
Fr Mär 9 22:50:55 CET 2007
Hallo Leute!
Politikergeschwätz ist zwar bekanntlich weniger haltbar als frisches Gemüse -
gleichgültig ob von rot, gelb, grün oder schwarz.
Interessant - und ungewöhnlich - ist allerdings doch, wenn ein Unions-
Politiker wie Seehofen aus den eigenen Reihen heraus ökologisch kritisiert
wird...
Ciao
Klaus Schramm
05.03.2007
Die Welt (Auszüge)
Geht es nach CSU-General Markus Söder, wird die CSU eine "grüne Marktwirtschaft"
für Deutschland entwickeln. Im Gespräch mit WELT ONLINE geht der Generalsekretär
auf Distanz zu Seehofers Gentechnik-Gesetz.
(...)
Unzufrieden zeigt sich Söder mit den von seinem Parteifreund Horst Seehofer
vorgelegten Eckpunkten für ein Gentechnikgesetz. Nicht nur Umweltschützer,
sondern auch Bauern, Eltern und selbst die Kirchen hätten große Bedenken
geäußert.
(...)
WELT ONLINE: Über die grüne Gentechnik wird an der CSU-Basis heftig gestritten.
Wollen Sie mehr oder weniger grüne Gentechnik?
Söder: Die Chancen grüner Gentechnologie sind viel geringer als die Risiken.
Einmal freigesetzt, greift grüne Gentechnologie in die Natur ein. Deshalb habe
ich große Bedenken gegen die kommerzielle Nutzung. In einem Gen-Mais sind zum
Beispiel Maus-Gene enthalten. Wer möchte diesen Mais unseren Kindern geben?
Daher müssen wir uns den Gesetzentwurf der Bundesregierung noch einmal genau
anschauen. Die Abstandsflächen zwischen den Feldern sind mir zu gering. Wenn die
Saatguthersteller selbst 300 Meter Abstand zu Gen-Feldern empfehlen, kann man
nicht 150 Meter in das Gesetz schreiben.
WELT ONLINE: Das heißt, die von Landwirtschaftsminister Horst Seehofer
vorgelegten Eckpunkte des Entwurfs gehen Ihnen noch nicht weit genug?
Söder: Horst Seehofer hat selbst gesagt, dass man im Gesetzgebungsverfahren noch
den einen oder anderen Punkt intensiv diskutieren muss. Nicht nur
Umweltschützer, sondern auch Bauern, Eltern und selbst die Kirchen haben große
Bedenken geäußert. Mir ist in diesem Fall die Sicherheit wichtiger als die
Forschung.
(...)
Mehr Informationen über die Mailingliste Gen-Info