[Gen-Info] BÖLW pro Gen-Moratorium / Soeder-Vorschlag augegriffen
Klaus Schramm
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Sa Jul 1 00:04:41 CEST 2006
Hallo Leute!
Wir wiesen auf [Gen-Info] bereits darauf hin, daß der Söder-Vorschlag
nicht ohne Pferdefuß ist. Dennoch ist es zu begrüßen, daß nach
wachsendem Druck nun auch im Bundestag über das Gen-Moratorium
(siehe auch www.gen-moratorium.de) diskutiert werden muß.
Ciao
Klaus Schramm
klaus.schramm at bund.net
BÖLW begrüßt Vorschläge für ein Gentechnik-Moratorium
Berlin, 30.6.2006. Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft begrüßt den heute
von Bündnis 90/Die Grünen eingebrachten Antrag, der den von CSU-Generalsekretär
Söder in die Diskussion gebrachten Vorschlag eines 5-jährigen
Gentechnik-Moratoriums aufgreift.
"Uns ist bewusst, dass das EU-Mitglied Deutschland hier nicht dieselbe
Entscheidungsfreiheit hat, wie die Schweiz", stellte der BÖLW Vorsitzende Dr.
Felix Prinz zu Löwenstein fest. "Aber Deutschland hat die Möglichkeit die
Regelungen des § 26 a der EU-Freisetzungsrichtlinie konsequent umzusetzen und
somit Lebensmittel sehr weitgehend von Gentechnikeinträgen zu schützen."
Löwenstein wies vor allem darauf hin, dass nach wie vor völlig unklar sei, wie
der Schutz einer Lebensmittelerzeugung ohne Gentechnik gewährleistet werden
solle. So plane die Bundesregierung offenbar, dass die Haftung für Schäden nur
noch dann eintreten solle, wenn eine Kontamination gentechnikfreier
Felderzeugnisse oberhalb des Kennzeichnungsgrenzwertes von 0,9% vorliegt. "Das
ist nicht akzeptabel, da Vermarktungsschäden für Bäuerinnen und Bauern bereits
unter 0,9% gegeben sind. Schäden unter 0,9% werden weit häufiger auftreten als
die über 0,9%", so Löwenstein.
Ein Moratorium, wie es heute im Bundestag diskutiert wird, bietet nach Ansicht
des BÖLW die Möglichkeit, all diese Fragen zu klären und auch die mittlerweile
von der EU-Kommission selbst in Frage gestellten Zulassungsverfahren an den
tatsächlichen Risiken auszurichten. "Das wäre allemal besser, als unter völlig
ungeklärten Rahmenbedingungen in eine Technologie einzusteigen, deren Nutzen
kaum wahrnehmbar ist, die jedoch in erheblichem Umfang Arbeitsplätze in der
deutschen Ernährungswirtschaft kosten kann"
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Abdruck honorarfrei, um ein Belegexemplar wird gebeten
Ansprechpartner: Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, Tel. 0171.3035686
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Tanja Barbian
Assistentin der Geschäftsführung
Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V. (BÖLW)
Marienstraße 19-20
10117 Berlin
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