[FoME] Praktika KAS-Medienprogramm Südosteuropa ab April 2015

Heike Janssen heike.janssen at gmail.com
Do Nov 20 17:31:10 CET 2014


Liebe Fome Liste,

ich bin auch der Meinung, dass die KAS eine Vergütung zahlen sollte, die
den Unterhalt sichert, gerade weil es in Bulgarien nicht teuer ist.
Es ist ein Zeichen nach außen,  denn derartige Institutionen setzen auch
Standards, weil sie oft Vorbild sind.
Steuergelder zu sparen ist hier kein gutes Argument. Und wenn das
tatsächlich so wichtig ist,  sollte man nicht ganz unten ansetzen, man kann
das auch tun, indem man Economy-Flüge bucht und in Mittelklassehotels
absteigt, was bestimmt schon der Fall ist.
Vielen Dank für die wichtige Diskussion!
Heike Janßen

2014-11-20 17:11 GMT+01:00 Simon Berghofer <simon.berghofer at fu-berlin.de>:

>
>
>  Liebe fome-Liste,
>
> ich möchte zum Beitrag von Herrn Söntgerath ebenfalls kurz erwiedern, dass
> ich hier keine "nicht ganz sachgemäßen Verwendung von Steuermitteln" sehe -
> ganz im Gegenteil.
> Warum? Pratikantinnen und Praktikanten sollte es möglich sein, ihren
> Lebensunterhalt zumindest partiell durch ihre Arbeit zu sichern. Wird ihnen
> das über eine ausreichende Vergütung nicht ermöglicht sind sie auf
> alternative Finanzierungsquellen angewiesen. I.d.R. sind das Erspartes oder
> die lieben Eltern. D.h. inhaltlich attraktive aber schlecht finanzierten
> Praktika sind für Personen mit einkommensschwacher Herkunft unattraktiv
> bzw. mit einem höheren finanziellen Investitionsrisiko behaftet. Letztlich
> wird dadurch eine ökonomisch induzierte (Selbst)selektion begünstigt, die
> das weitere Berufsleben beeinflussen kann (attraktive Praktika öffnen Türen
> zu attraktiven Praktika, die Türen zu attraktiven Jobs öffnen). Und genau
> hier würde die besondere Verantwortung steuerlich finanzierter Unternehmen
> greifen: gerade sie sollten ein Interesse haben, diese sozialen
> Ungleichheiten durch eine angemessen Zahlung zu kompensieren und damit
> sicherstellen, dass Praktikanten tatsächlich nach ihrer Fähigkeiten und
> Interessen und nicht aufgrund ihres ökonomischen Hintergrundes ausgewählt
> werden. Selbstverständlich sind in diesem konkreten Fall der KAS, wie auch
> anderen Organisationen häufig die Hände bei der Vergütung ihrer
> Praktikanten gebunden. Jedoch sollte genau an dieser Stelle angesetzt
> werden und wiederholt auf die Verantwortung öffentlicher Institutionen in
> diesem Bereich verwiesen werden.
>
> Beste Grüße
> Simon Berghofer
>
>
>
>
>
> Am 20.11.2014 um 12:04 schrieb Caroline Schmidt-Gross:
>
>
>
> Liebe Kolleginnen und Kollegen,
>
>  zu dem Beitrag von Herrn Söntgerath würde ich gerne etwas
> erwidern und freue mich, wenn es diskutiert wird.
> Die Mittel für die Stiftungen sind nicht soooo "limitiert".
> Siehe http://www.taz.de/!147109/
> Ich finde, dass in diesem Falle (Praktikantenbezahlung)
> die Steuermittel sinnvoll ausgegeben werden.
> Sie tragen dazu bei, qualifizierte
> junge Leute weiter zu bilden, gerecht zu entlohnen
> und für den Arbeitsmarkt
> fit zu machen. Sie müssen dann nicht hoch qualifiziert
> irgendwelche Billignebenjobs machen...
> Was meint die Gruppe?
>
>  Herzliche Grüße
> Caroline Schmidt-Gross
>
> Am 20. November 2014 10:47 schrieb Andreas Söntgerath <
> a.soentgerath at t-online.de>:
>
>>  Liebe Frau Schmidt-Gross,
>> lieber Herr Wolf,
>> liebe Kolleginnen und Kollegen,
>>
>>  vielen Dank für die interessante Diskussion. Es ist schon etwas her, da
>> ich selbst bei der KAS Praktikant im Medienprogramm war. Damals habe ich
>> keine Vergütung erhalten.Ihre Argumente kann ich gut nachvollziehen und bin
>> selbst der Meinung, dass Praktikanten eine angemessene Vergütung erhalten
>> sollten.
>>
>>  Der Grund dafür ist für mich nach wie vor nachvollziehbar und
>> verständlich. Die Arbeit der KAS, wie auch anderer Stiftungen, wird
>> überwiegend aus Steuermitteln finanziert. Hätte ich ein Vergütung bekommen,
>> so wäre diese mit größter Wahrscheinlichkeit ebenfalls aus Steuermitteln
>> bezahlt worden.
>>
>>  Ich bin der Meinung, dass es nicht Aufgabe deutscher Stiftungen sein
>> kann auf Kosten des Steuerzahlers Praktikanten aus Deutschland im Ausland
>> ein Praktikumsplatz zu finanzieren. Dafür sind die Mittel für die gute
>> Arbeit der Stiftungen zu limitiert, als dass sie dafür verwendet werden
>> sollten. Daher ist das Angebot, über das die Diskussion entbrannt ist, für
>> meine Begriffe angemessen und ein Kompromiss zwischen dem vermeintlichen
>> Gefühl der Ausbeutung und der vielleicht nicht ganz sachgemäßen Verwendung
>> von Steuermitteln. Jedenfalls ist es eine Anerkennung für die Leistung der
>> Praktikantin oder des Praktikanten.
>>
>>  Deswegen finde ich 100 Euro angemessen und weit weg von dem Vorwurf der
>> Ausbeutung.
>>
>>  Liebe Grüße,
>>
>>  Andreas Söntgerath
>>
>>    __
>>   [image: http://]about.me/andreas.soentgerath <http://j.mp/1qZQ3Ot>
>>
>>
>>  Am 20.11.2014 um 10:14 schrieb Caroline Schmidt-Gross <
>> textundtraining at gmail.com>:
>>
>>
>> Liebe KollegInnen,
>>
>>  in der Hoffnung, mir keine Feinde zu machen. Aber die KAS
>> gehört zu den Organisationen, die durchaus mehr zahlen
>> könnten für ein Praktikum, für das man schon ziemlich gut
>> qualifiziert sein muss. Durch eine angemessene Bezahlung könnte
>> die KAS dazu beitragen, dass sich die Lage der Praktikanten
>> verbessert und es auch anderen Organisationen
>> zunehmend peinlich wird, Billigangebote auszuschreiben.....
>>
>>  Viele Grüße
>> Caroline Schmidt-Gross
>> Journalistin
>> www.textundtraining.de
>>
>>
>>
>> Am 19. November 2014 22:53 schrieb Wolf Ludwig <
>> wolf.ludwig at comunica-ch.net>:
>>
>>>
>>> Hallo,
>>>
>>> das hatte ich zwar auch so verstanden, möchte jedoch in diesem Fall zu
>>> bedenken geben, dass in Bulgarien / Sofia EURO 100 (im Vergleich zu D) ein
>>> Vielfaches bedeuten -- in einem der ärmsten Länder Osteuropas, wo viele
>>> Menschen von einem Monatseinkommen von ca. EURO 250 leben, wie mir unlängst in
>>> Bulgarien versichert wurde. Nur als Hinweis.
>>>
>>> Beste Grüsse
>>> Wolf Ludwig
>>>
>>>
>>> >>Am 18.11.2014 15:38, schrieb Christian Spahr:
>>> >>Eine Aufwandsentschädigung von 100 Euro monatlich
>>>
>>> >Wiltrud Roesch-Metzler wrote Tue, 18 Nov 2014 20:57:
>>> >Liebe KollegInnen,
>>> >
>>> >ich war der Meinung, dass solche Billigangebote nicht mehr über diesen
>>> Verteiler beworben werden.
>>> >
>>> >Viele Grüße
>>> >Wiltrud Rösch-Metzler
>>>
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