[FoME] Afrika Film Festival Köln "Jenseits von Europa XII" (20.-30. September 2012)

Christoph Dietz Christoph.Dietz at CAMECO.ORG
Mo Aug 13 11:09:34 CEST 2012


20 Jahre Afrika Film Festival *Jenseits von Europa“ in Köln
Jubiläumsprogramm vom 20. bis 30. September 2012

85 Spiel- und Dokumentarfilme, politische Videos, Kurz-, Experimental-
und Animationsfilme aus 20 Ländern Afrikas, darunter zahlreiche
Deutschland-Premieren, sowie 20 Gäste, die aus Kairo, Casablanca, Dakar,
Kapstadt, Paris, Genf, Wien und Berlin anreisen * das bietet das
Programm des Jubiläumsfestivals Jenseits von Europa XII von
FilmInitiativ Köln e.V. vom 20. bis 30. September 2012. Dazu gehört die
Präsentation der Preisträger des FESPACO in Ouagadougou (Burkina Faso),
dem weltweit bedeutendsten Festival des afrikanischen Kinos.

Mit Mohamed Mouftakir wurde dort 2011 ein marokkanischer Regisseur mit
dem Hauptpreis bedacht, dem *Étalon d’or de Yennenga“, der seinen Film
Pégase über traumatische Folgen von Missbrauch beim Kölner Festival
vorstellen wird. Auch der Eröffnungsfilm in Köln Death for sale über
drei jugendliche Gauner kommt aus Marokko und mit dem Regisseur Faouzi
Bensaidi ist ein Vertreter der marokkanischen *Nouvelle Vague“ nach Köln
eingeladen.
Der algerische Beitrag Garagouz, der beim FESPACO als bester Kurzfilm
ausgezeichnet wurde, erzählt die Geschichte eines Puppenspielers, der
sich mit korrupten Polizisten und religiösen Fanatikern
auseinandersetzen muss. 

Der aus Benin stammende Idrissou Mora Kpai wird in Köln seinen Film
Indochine * sur les traces d’une mère präsentieren, der beim FESPACO
2011 den Dokumentarfilmpreis gewann. Der Film erinnert an die 60.000
afrikanischen Kolonialsoldaten, die für Frankreich im Vietnamkrieg
kämpfen mussten. 

In zwei Veranstaltungen geht es um die aktuellen Situationen in Tunesien
und Ägypten. Die tunesische Regisseurin Nadia El Fani wird ihren neuen
Film Même pas mal beim Festival zur Diskussion stellen. Darin
dokumentiert sie die Angriffe und Todesdrohungen fanatischer Islamisten,
denen sie aufgrund ihres letzten Films Laïcité inch’Allah ausgesetzt
ist, in dem sie für eine säkulare tunesische Gesellschaft plädiert.
Jasmina Metwaly und Philip Rizk vom Medienkollektiv Mosireen aus Kairo
sind eingeladen, Videos über die aktuellen politischen
Auseinandersetzungen in Ägypten rund um die Präsidentschaftswahl
vorzustellen. 
Überwiegend aus Ägypten kommen auch die meisten Produktionen des
Kurzfilmprogramms African Shorts: Nordafrika. 
Das Festival bietet darüber hinaus drei weitere Kurzfilmschienen mit
Produktionen junger FilmmacherInnen aus Ostafrika, zu Frauen in Nord-
Westafrika und mit preisgekrönten Kurzspielfilmen von Kamerun über Kenia
bis nach Südafrika. 

Das aktuelle Kino Südafrikas 
Die zur Zeit des Apartheid Regimes von Weißen kontrollierte
südafrikanische Filmindustrie ist in den letzten zwei Jahrzehnten der
ANC-Regierung auch für schwarze RegisseurInnen zugänglich geworden und
offen für Sujets, die bis dato tabuisiert waren. 
So entlarvt der Spielfilm Skoonheid auf dramatische Weise die
Doppelmoral der Buren, die bis heute zu leugnen versuchen, dass es auch
in ihren gut bürgerlichen weißen Familien Homosexuelle gibt. Der
Spielfilm Lucky zeigt, welche Vorbehalte es auch in den aus Indien
stammenden Communities in Südafrika gegenüber Menschen mit schwarzer
Hautfarbe gibt. Und Otelo burning dürfte der erste Surfer-Film sein, in
dem nicht weiße, sondern schwarze Kids und politischer Widerstand im
Mittelpunkt stehen. 
Dass auch RegisseurInnen aus anderen Regionen Afrikas herausragende
Spielfilme realisieren, belegen u.a. die Beispiele Atletu über die
tragische Lebensgeschichte des äthiopischen Marathonläufers und
Olympiasiegers Abebe Bikila und Por aqui todo bem über minderjährige
Flüchtlinge aus Angola, die wegen des dort geführten Bürgerkriegs in
Lissabon landeten. Den ersten wird Ko-Regisseur Derryn Welch in Köln
vorstellen, den zweiten die aus Angola stammende Regisseurin 
Maria Esperança (Pocas) Pascoal. 

Moussa Sene Absa aus Senegal, einer der bedeutendsten Regisseure
Westafrikas, kommt im September von Dakar nach Köln, Bonn und Freiburg,
um seinen Dokumentarfilm Yoole vorzustellen * eine Spurensuche nach der
Herkunft senegalesischer Flüchtlinge, die auf dem Atlantik umkamen und
deren Leichen in einem Boot in der Karibik angeschwemmt wurden. 

Die Algerierin Yasmina Adi zeigt in Köln ihren Dokumentarfilm Ici on
noie les Algériens * 17 octobre 1961, der an ein Massaker erinnert, das
die französische Polizei 1961 mitten in Paris an algerischen
SympathisantInnen der Befreiungsbewegung FLN verübte.

Weitere Highlights des Kölner Festivalsprogramms sind eine Filmreihe zu
Rassismus in Deutschland und Frankreich, ein Doppelprogramm zur Rolle
Chinas in Afrika, eine Kooperationsveranstaltung mit dem afrikanischen
Theaterfestival africologne und zwei lange Musiknächte zu Hip Hop und
Punk in Afrika mit Live-Musik und Jubiläumsparty. 

Das Programmheft zum Festival unter: 
www.filminitiativ.de + www.facebook.com/FilmInitiativ 

Mit den besten Grüßen
FilmInitiativ Köln e.V.

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FilmInitiativ Koeln e.V.
Im Mediapark 7
50670 Koeln
Fon: +49 (0)221 4 69 62 43
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