[FoME] Gerd-Bucerius-Förderpreise Freie Presse Osteuropas vergeben

Christoph Dietz christoph.dietz at CAMECO.ORG
Fr Mär 19 13:17:36 CET 2010


 
Die ZEIT-Stiftung hat zusammen mit ihrer norwegischen Partnerstiftung
Institusjonen Fritt Ord die Gerd Bucerius-Foerderpreise Freie Presse
Osteuropas. Die Jury vergab 2010 sieben Preise von insgesamt 80.000
Euro. Die Auszeichnungen gingen an drei Zeitungen, drei Journalisten und
einen Internet-TV-Sender.
 
Die Preisverleihung findet am 19. Mai 2010 in Hamburg statt, die
Laudatio wird Viktor Jerofejew halten.
Preisträger 2010:
http://www.zeit-stiftung.de/home/index.php?id=595

Russland
Mikhail Beketov von der Chimkinskaja Pravda wird mit 10.000 €
ausgezeichnet. Der oppositionelle Politiker, Journalist und Verleger
Beketov wurde 2008 zum Krüppel geschlagen und kann seither nicht mehr
journalistisch arbeiten. Er setzte sich für den Erhalt des Waldes in
Chimki ein, der zugunsten der Autobahn Moskau St. Petersburg abgeholzt
werden sollte. Der Wald blieb bisher unberührt. Seine Zeitung
Chimkinskaja pravda wird von Aktivisten weiter herausgegeben. Beketov
wurde vorgeschlagen von The Norwegian Helsinki Committee und The Human
Rights House Foundation, Oslo; 


Arsenjevskije Vesti aus Arsenjev erhält 15.000 €. Die drittgrößte
regionale Wochenzeitung der Region Primorje, berichtet unabhängig und
kühn über heikle Themen wie Korruption und Schmuggel. Nominiert wurde
das Blatt vom Norwegian Helsinki Committee und The Human Rights House
Foundation, Oslo.
Belarus
Borisowskije nowosti, Minsk, wird mit 15.000 € ausgezeichnet. Die
qualitätvolle engagierte Kreiszeitung und größte Regionalzeitung des
Landes berichtet vorwiegend über Lokales. Trotz staatlicher Gängelung
und Verfolgung bietet sie ein kritisches, unabhängiges
„Politik“-Ressort. Vorgeschlagen haben das Wochenblatt Andrej
Dynko, Nasha Niva, die Assoziation der Herausgeber der regionalen Presse
"Die Vereinigten Massen-Medien", Sergej Satsuk, Jeschednewnik, Iryna
Vidanava und Rodger Potocki, Director for Europe and Eurasia, National
Endowment for Democracy (NED), Washington.
Georgien
10.000 € erhält Liberali (Tiflis), nominiert vom Norwegian Helsinki
Committee and Human Rights House Foundation, Oslo. Die Zeitschrift hat
sich innerhalb kürzester Zeit etabliert und gehört zu den
meinungsbildenden Druckmedien Georgiens, das aktuelle politische
Diskussionen führt. 
Aserbaidschan
Der Journalist Shahvalad Chobanoglu (Baku), erhält 10.000 €.
Chobanoglu, ein investigativer Journalist, schreibt kritische Kolumnen
und enthüllende Berichte (z.B. über die Beziehung zwischen Regierung und
Oligarchie) für oppositionelle Zeitungen. Ihn kennzeichnen gute
Recherche, Gründlichkeit, hohe Professionalität und Ironie. Azer
Ehmedov, Azadliq, und Natiq Cavadli haben ihn vorgeschlagen; 
10.000 € gehen an ANTV Online TV in Baku. Das einzige unabhängige
aserbaidschanische Telemedium bringt Beiträge, die im staatlichen
Fernsehen nicht gezeigt werden dürfen. Mit Chatforen und Blogs zu
verschiedenen Themen vermittelt der Sender ein realistisches Bild
Aserbaidschans. The Norwegian Helsinki Committee und The Human Rights
House Foundation, Oslo, haben ANTV nominiert. 
Armenien
Der Journalist Edik Baghdasaryan (Eriwan) von der Zeitschrift Hetq
erhält 10.000 €. Edik Bahdasaryan ist Herausgeber der Zeitschrift
„Hetq“ und Gründer der NGO „Vereinigung recherchierender Journalisten“
mit dem Ziel, unabhängigen Journalismus in Armenien zu unterstützen. Er
recherchiert komplexe Fälle in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, übt
scharfe, doch sachliche Kritik. Baghdasaryan wurde von Marianna
Grigoryan vorgeschlagen. 
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