[fessenheim-fr] Michel Fernex starb am 2. Oktober

Klaus Schramm klausjschramm at t-online.de
Mi Okt 6 10:02:43 CEST 2021


Michel Fernex starb am 2. Oktober

Michel Fernex, einer der elsässischen Pioniere des Kampfs gegen die 
Atomenergie und engagierter Naturschützer ist am 2. Oktober gestorben.

Seine Frau, Solange Fernex (gestorben 2006) war ebenfalls eine 
engagierte Naturschützerin und Pazifistin. Sie beteiligte sich 1983 an 
einem 40-tägigen Hungerstreik für nukleare Abrüstung in Paris. 1984 war 
sie Mitbegründerin der französischen grünen Partei. Sowohl in Fessenheim 
als auch später in Wyhl und Kaiseraugst kämpfte sie von Anfang an gegen 
die angeblich friedliche Nutzung der Atomenergie. Schon 1977 beteiligte 
sie sich an einem Hungerstreik gegen das AKW-Projekt Fessenheim.

Michel war Arzt, gebürtiger Schweizer und Mitglied bei IPPNW. Er war 
Mitglied des Lenkungsausschusses für die Erforschung von 
Tropenkrankheiten bei der Weltgesundheitsorganisation WHO und 
Vorsitzender der Organisation 'Kinder von Tschernobyl -Belarus'. Michel 
führte auch eine Kampagne für die Unabhängigkeit der WHO von der 
Internationalen Atomenergie-Agentur IAEA.

Schon als Kind war Michel von der wilden Natur fasziniert. Er gründete 
das Comité des sciences de la nature in Mulhouse und zusammen mit 
Solange Fernex, die seit den 1970er Jahren eine der herausragenden 
französischen Persönlichkeit auf dem Gebiet der Ökologie war, setzte er 
sich in verschiedenen Organisationen für die Sensibilisierung der 
Öffentlichkeit für den Schutz der Natur ein: die Auswilderung des 
Habichtskauzes und des Luchses im Elsass, die Gründung des Conservatoire 
des sites alsaciens mit Alsace Nature, die Gründung des CINE (Centre 
d'initiation à la nature et l'environnement) an der Porte d'Alsace in 
Altenach und schließlich die Petite Camargue Alsacienne.

Beide engagierten sich gegen die Atomenergie und setzen sich für die 
Abrüstung ein. Sie engagieren sich bei IPPNW und versuchten, sowjetische 
und amerikanische Atomtests zu verhindern. Nach dem Super-GAU von 
Tschernobyl kamen Michel und Solange mit belarussischen Wissenschaftlern 
in Kontakt, die auf dem vom radioaktiven Niederschlag der 
Reaktorexplosion stark betroffenen belarussischen Gebiet arbeiteten. 
1993 gründeten sie gemeinsam den Verein 'Kinder von Tschernobyl 
-Belarus', um der Bevölkerung zu helfen, die auf radioaktiv 
kontaminiertem Land lebt.



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