[fessenheim-fr] in Badischer Zeitung: Artikel über Petition
Christoph Gurlitt
Gurlitt-Sartori at gmx.de
Fr Sep 24 20:15:33 CEST 2021
Zu meiner "Bitte" von gestern steht leider nichts in besagtem Artikel ...
Ich warte.
Ihnen/Euch allen ein erholsames Wochenende, Christoph
PS: Die FfF-Demo heute in Freiburg war riesig und vor allem kreativ mit
seinen Plakaten ...
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erhalten bleibt.
Christoph Gurlitt
Leo-Wohleb-Straße 7
D-79346 Endingen am Kaiserstuhl
*
Am 24.09.2021 um 17:35 schrieb Redaktion Umwelt RDL:
> Zur Kenntnis:
>
> In der heutigen 'Badischen Zeitung' findet
> sich heute, Fr., 24.09.21., ein Artikel
> zur Petition 'Stopp des Exports und des
> Einschmelzens radioaktiv kontaminierter
> Metalle' (s. u.). Dieser Artikel ist
> sachlich und neutral, obwohl - durch die
> zwangsweise Kürze bedingt - wichtige
> Aspekte nicht behandelt werden. Üblicher
> Weise wird solchen Artikeln ein Link zu
> der betreffenden Online-Petition
> beigefügt...
>
> Hier ergänzt:
>
> https://weact.campact.de/petitions/stopp-des-exports-und-des-einschmelzens-radioaktiv-kontaminierter-metalle
>
>
> +++
>
> Stopp des Atomrecyclings gefordert
>
> Teile von stillgelegten Atomkraftwerken können in Deutschland wieder
> verwendet werden / Umweltschützer wollen das verhindern
>
> Von Max Schuler
>
> FREIBURG. Die Pläne Frankreichs, in Fessenheim ein Recyclingzentrum
> für Schrott von stillgelegten Atomkraftwerken zu bauen, bereiten
> Politikern, Bürgerinitiativen und Behörden in Südbaden Sorgen – und
> die Franzosen mussten dafür viel Kritik einstecken. Doch das Recyceln
> ausgedienter AKW-Teile wird in Deutschland längst praktiziert. Der
> BUND-Regionalverband Südlicher Oberrhein und die Anti-Atom-Gruppe
> Freiburg fordern daher in einer Petition den Bundestag auf, dies zu
> stoppen.
>
> Ein Atomkraftwerk besteht nicht nur aus Brennelementen und
> Abklingbecken, sondern aus einer Vielzahl von Teilen, die nach der
> Stilllegung alle zurückgebaut werden müssen. Doch der Bau-Schrott wird
> nicht komplett eingelagert. „Nur wenige Prozent der Gesamtmasse des
> Kontrollbereiches eines Kernkraftwerkes müssen als radioaktiver Abfall
> entsorgt werden“, teilt das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen
> Entsorgung mit.
>
> Weniger verstrahlte Teile dürfen recycelt werden und können in den
> Wirtschaftskreislauf zurück gelangen. Nach Erteilung einer Freigabe
> verlassen sie die atomrechtliche Überwachung und können
> „uneingeschränkt wiederverwendet, verwertet oder wie gewöhnlicher
> Abfall entsorgt werden“, so das Bundesamt.
>
> Für diese Freigaben gibt es allerdings strenge Grenzwerte, die in
> sogenannten Freimessanlagen überprüft werden. Die Stoffe dürfen nur
> eine geringe Rest-Strahlung aufweisen. Ein Mensch, der damit in
> Kontakt komme, dürfe dadurch maximal eine zusätzliche Dosis von
> jährlich 0,01 Millisievert abbekommen. Zum Vergleich: Laut der
> Bundesbehörde sind die Menschen in Deutschland einer
> Strahlungsbelastung von durchschnittlich 2,1 Millisievert im Jahr
> ausgesetzt.
>
> Der BUND-Regionalverband Südlicher Oberrhein und die Anti-Atom-Gruppe
> Freiburg wollen das Recycling radioaktiver Metalle in Deutschland
> jetzt stoppen. Sie fordern in einer Onlinepetition, die bisher etwas
> mehr als 1500 Unterstützer hat, den Bundestag dazu auf, sowohl das
> Einschmelzen als auch den Export radioaktiv kontaminierter Metalle zu
> beenden. Der Schrott solle stattdessen sicher innerhalb der
> Bundesrepublik eingelagert werden. Damit sich der Bundestag damit
> beschäftigt, bräuchte die Petition allerdings 50 000 Unterschriften.
>
> Scharfe Kritik kommt vom Umweltverband BUND
>
> Explizit kritisieren die Initiatoren den Vorgang des Freimessens.
> „Freimessen bedeutet, man reinigt, schleift und schrubbt die Teile so
> lange, bis die Messinstrumente sagen, die Radioaktivität ist unter
> einem Grenzwert“, sagt Stefan Auchter vom BUND. Es sprächen aber gute
> Gründe dafür, radioaktiv kontaminierte Metalle nicht aus öffentlicher
> Kontrolle zu entlassen. Fehler bei den Freimessungen seien nicht
> ausgeschlossen – so könnte Radioaktivität am Ende in
> Alltagsgegenständen landen. „Radioaktiver Stahl gehört in ein Endlager
> und nicht auf den Küchentisch“, sagt Auchter. Die Menge des Stahls aus
> Atomkraftwerken sei im Vergleich zu den auf dem Weltmarkt gehandelten
> Mengen auch zu vernachlässigen.
>
> In einem möglichen Technocentre in Fessenheim könnten solche
> radioaktiven Metalle eingeschmolzen und nach dem sogenannten
> „Freimessen“ wieder in Umlauf gebracht werden. Die Entscheidung, ob
> eine solche Recyclinganlage im Elsass gebaut wird, soll laut
> Regierungspräsidium Freiburg bis spätestens 2023 fallen. Eine
> gesetzliche Grundlage gebe es dafür aber noch nicht. „Dieses Verfahren
> ist bisher in Frankreich illegal, starke Interessenverbände dringen
> aber auf eine Gesetzesänderung, denn das Einlagern dieser Metalle
> verursacht Kosten, die die hoch verschuldete Électricité de France
> (EDF) scheut“, sagt Auchter vom BUND.
>
> Die Franzosen verwiesen in Diskussionen stets auf Deutschland – und es
> sei schwer, den Nachbarn von einer Idee abzubringen, wenn man nicht
> mit gutem Vorbild vorangehe. Durch ein Exportverbot könnte einer
> Schmelzanlage in Fessenheim auch der Material-Nachschub aus
> Deutschland gekappt werden. „Das wäre für das Technocentre ein
> ziemlich dicker Sargnagel“, ist sich Klaus Schramm von der Freiburger
> Anti-Atom-Gruppe sicher.
> _______________________________________________
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