[fessenheim-fr] AKW Leibstadt feiert Jubiläum /"feiert" doch mit!

klausjschramm at t-online.de klausjschramm at t-online.de
Di Sep 8 11:00:15 CEST 2009


Hallo Leute!

Hier eine interessante Information von Axel Mayer zum
(gar nicht so weit entfernten!) AKW Leibstadt.

Ciao
   Klaus Schramm


«Stromfest»
http://www.20min.ch/news/zuerich/story/18468262

  AKW Leibstadt feiert Jubiläum

    Das Atomkraftwerk Leibstadt im Kanton Aargau ist seit 25 Jahren 
am
    Netz. Das soll am kommenden Wochenende mit einem grossen 
«Stromfest»
    gefeiert werden. Der Reaktor an der Rheingrenze zu Deutschland
    produzierte bisher so viel Strom, wie die ganze Schweiz in 
dreieinhalb
    Jahren verbraucht.

*Wie Leibstadt vom AKW profitiert*

Die Standortregion im unteren Aaretal im Kanton Aargau steht hinter 
dem
AKW Leibstadt. Die Kernkraftwerk Leibstadt AG (KKL) leistet als 
wichtige
Arbeitgeberin auch finanzielle Beiträge an die Gemeinden, bezahlt 
Steuern
und verbilligt den Strom. Vor allem die Gemeinde Leibstadt mit 1325
Einwohnenden lässt sich ihre Standortgunst vergolden. Für die 
Förderung
kultureller und gemeinnütziger Projekte in der Gemeinde bezahlte die 
KKL
der «Stiftung pro Leibstadt» in den letzten drei Jahren je 338 000
Franken. Die Stiftung war 1975 gegründet worden.

Auch fünf weitere Aargauer und drei deutsche Nachbargemeinde 
profitieren. Sie können aus dem «Fonds für Nachbargemeinden» Geld für
kulturelle, soziale und sportliche Vorhaben abrufen. In den Jahren 
2009
bis 2013 steht diesen Gemeinden je 12 000 Franken zu Verfügung.

Schliesslich fliessen noch Steuern von der KKL AG in die 
Gemeindekasse.
Leibstadts Anteil an den Kantons- und Gemeindesteuern betrug 2008 
rund 1,2
Millionen Franken. Kein Wunder, liegt der Steuerfuss der kleinen 
Gemeinde
mit 100 Prozent unter dem kantonalen Durchschnitt.

Noch besser steht das nur wenige Kilometer entfernte Döttingen da. 
Der
Steuerfuss beträgt 60 Prozent - ein konkurrenzlos tiefer Wert. Der 
Grund:
Die Nordostschweizerischen Kraftwerke AG (NOK) bezahlt Gewinnsteuern.
Döttingen ist Standort der beiden Beznauer Reaktoren.

Unter anderem wird am «Stromfest» der Kernkraftwerk Leibstadt AG 
(KKL)
eine 25 Kilometer lange Leuchtgirlande aufgestellt. Das 
Leuchtschauspiel
besteht aus 41 650 stromsparenden LED-Lampen.

Den Dauerbetrieb hatte das AKW Leibstadt am 15. Dezember 1984 
aufgenommen. Seither produzierte die Anlage rund 200 Milliarden 
Kilowattstunden Strom. Sie deckt 15 Prozent des Schweizer 
Stromverbrauchs oder den Bedarf von rund einer Million Einwohnern.

Die Nettoleistung des Siedewasserreaktors des US-Konzerns General 
Electric (GE) stieg über die Jahre von 960 auf 1165 Megawatt, wie die 
KKL
zum 25-Jahr-Jubiläum festhält. Der Wirkungsgrad sei verbessert und 
zwei
gezielte Leistungserhöhungen seien vorgenommen worden.

Seit Bestehen des Werkes investierten die Betreiber rund 500 
Millionen
Franken in Verbesserungen der Anlagen. Die Baukosten hatten sich auf 
4,8
Milliarden Franken belaufen. Im AKW Leibstand sind rund 470 
Mitarbeiter
sind beschäftigt. Jeder Fünfte kommt aus dem grenznahen Ausland.

*Technische Lebensdauer bis 2045*

Mit einem präventiven Schutz der Reaktoreinheiten will die KKL die 
technische Lebensdauer der Anlage bis mindestens ins Jahr 2045 
sicherstellen. Das Ziel ist, den Reaktor und seine Einbauten vor 
Spannungsrisskorrosion zu schützen.

Bei der «Schutzimpfung» wird die Chemie der 200 Tonnen Wasser im 
Reaktorkreislauf geändert. Pro Stunden werden rund zwei Kilogramm 
Wasserstoff sowie einmal im Jahr rund 730 Gramm des Edelmetalls 
Platin ins
Reaktorwasser beigegeben.

*Viele AKW-Projekte*

Die Chronik des letzten in der Schweiz in Betrieb genommenen AKW 
reicht
weit zurück. Das Projekt «Leibstadt» startete 1964. Treibende Kraft 
war
damals eine Interessengemeinschaft aus der Elektrowatt und der
Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerk AG.

Ein Jahr später wurde der Antrag für die Standortbewilligung bei den
Bundesbhörden eingereicht. Für Leibstadt sprachen die Nähe zum Rhein, 
die
geringe Distanz zur Schaltanlage in Laufenburg AG und die 
geologischen
Voraussetzungen.

Damals wurden auch Pläne für Atomkraftwerke in Däniken SO, 
Kaiseraugst AG,
Rüti SG, Verbois GE, Graben BE und Inwil LU gewälzt. Bis auf das AKW
Gösgen in Däniken mit Betriebsaufnahme 1979 wurde keines dieser 
Projekte
gebaut. Sie scheiterten vor allem am Widerstand der Bevölkerung und 
der
Anti-AKW-Bewegung.

*Ohne Kühlturm geplant*

Das AKW Leibstadt sollte ursprünglich mit Rheinwasser gekühlt werden -

genau so, wie die drei damals laufenden Atomkraftwerke. In Betrieb 
standen
die beiden Beznauer Reaktoren in Döttingen AG und das AKW Mühleberg 
BE.

Der Bund verbot 1971 jedoch für das Projekt Leibstadt eine 
Flusswassekühlung, nachdem er zwei Jahre zuvor die 
Standortbewilligung
erteilt hatte. Der Grund für das Verbot: Es wurde eine Erwärmung des
Flusses befürchtet, weil noch weitere AKW- Projekte am Rhein geplant
waren.

Mit dem Bau der Anlage in Leibstadt wurde 1974 begonnen. Ein 
Konsortium
der schweizerischen Brown Boverie & Cie (BBC) in Baden und der US-
Konzern
General Electric bauten den Reaktor und das Maschinenhaus 
schlüsselfertig.

Die Eigentümer sind heute zur Hauptsache der Energiekonzern Alpiq mit 
32,4
Prozent, die Nordostschweizerische Kraftwerke AG (NOK) mit 22,8 
Prozent
sowie die Elektrizitäts-Gesellschaft Laufenburg AG (EGL) mit 16,3 
Prozent.
Die Centralschweizerische Kraftwerke AG (CKW) hält 13,6 Prozent.
Mitbeteiligt sind auch die AEW Energie AG und die bernische BKW FMB.
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