[fessenheim-fr] Fessenheim: Radtour, Gundolfs Trick wirkt, Bericht Südwestpresse

BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein bund.suedlicher-oberrhein at bund.net
Di Mär 17 08:38:03 CET 2009


Hallo Fessenheim Aktive:

*Familienfreundliche Fahrradtour zur Fessenheimer Protestaktion mit 
Start in St. Georgen*
Alle, die gerne mit dem Fahrrad nach Fessenheim fahren möchten, sind 
herzlich eingeladen, dies mit Kind und Kegel gemeinsam zu tun!
_Treffpunkt:_ 8:30 Uhr an der St. Georgskirche, Basler Landstrasse in 
Freiburg-St. Georgen. Von hier aus fahren wir die ca. 26 km bis zum AKW.
*Route: Schallstadt, Mengen, Schlatt,Bremgarten, Fessenheim*
Für Rückfragen steht E. Koppitsch zur Verfuegung:
ellen.koppitschbund.net oder 0178-7529024
http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/termine.php
(Wir können nicht von gutem Wetter ausgehen!)
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*Die vom Atomlobbyisten Gundolf Fleischer initiierte neue  badische 
"Kontrollkomission" wirkt...*
Bei der Berichterstattung zur gestrigen Pressekonferenz in SWR TV und 
SWR 4 zeigt sich, dass die neuen badischen "Vertreter" in der
elsässischen Kontrollkomission im Sinne von EDF und EnBW funktionieren.
Ausgerechnet der Regierungspräsident, der Vertreter der atomfreundlichen 
Landesregierung wird in den Medien jetzt als "Kritiker" aufgebaut.
Ähnlich läuft`s auch am Hochrhein in Sachen Atommüll. Regionalpolitiker, 
die Windkraft verhindern und in Deutschland einen Pro-Atomkurs fahren,
werden in den Medien zumindest scheinbar zu Kritikern, wenn?s um die 
Schweiz geht.
*Eine Bewegung die sich dies bieten lässt schwächt sich dauerhaft selber.*

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erfreulicher war die Berichterstattung in der Südwestpresse


  SÜDWESPresse


            FESSENHEIM, 17. MÄRZ 2009


    Alptraum am Oberrhein


      Gegner fordern Stilllegung des Atomkraftwerks Fessenheim

Vor der dritten Zehn-Jahresinspektion des elsässischen Atomkraftwerks 
Fessenheim im Herbst bahnt sich Streit um den Weiterbetrieb an. Pannen 
häufen sich, Umweltschützer fordern seit Jahren die Stilllegung.


Kernkraftwerk Fessenheim: Pannenreiche Anlage im Erdbebengebiet. Archivfoto
Kernkraftwerk Fessenheim: Pannenreiche Anlage im Erdbebengebiet. Archivfoto

Landschaftlich sind Markgräfler Land und Kaiserstuhl ein Traum. Wenn 
aber Natur- und Umweltschützer ihren Blick über den Rhein schweifen 
lassen, sehen sie für ihre Begriffe einen Alptraum. Etwa auf Höhe Bad 
Krotzingens, 30 Kilometer südwestlich von Freiburg, steht das älteste 
Atomkraftwerk (AKW) Frankreichs. Die beiden 900 Megawatt-Blöcke des AKW 
Fessenheim wurden 1977 und 1978 in Betrieb genommen. Für Umweltschützer 
und Atomkraftgegner sind beide längst überfällig, abgeschaltet zu 
werden. Tatsächlich reihten sich in den vergangenen zehn Jahren Pannen 
und Unfälle aneinander, bei denen immer wieder Radioaktivität 
ausgetreten ist.

Im Herbst steht die dritte Zehn-Jahresinspektion an. Von deren Ergebnis 
soll abhängen, ob das AKW weiter betrieben wird. Im AKW Fessenheim 
arbeiten etwa 660 Angestellte, die Gewerbesteuer der Gemeinde Fessenheim 
stammt zu 70 Prozent aus dem Kraftwerk. Betreiber ist der französische 
Energieversorger Électricité de France (EDF).

Der Bau des Atomkraftwerks Fessenheim in den 1970er Jahren war von 
Protesten diesseits und jenseits des Rheins begleitet. Es gab 
Demonstrationen, Hungerstreiks und einen Anschlag auf die Baustelle des 
Atommeilers. Die Proteste waren jedoch nicht massiv genug, um zu 
verhindern, dass der erste Reaktor 1977 in Betrieb ging.

Atomkraftgegner aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz schlossen 
sich 2005 zum Trinationalen Atomschutzverband (TRAS) zusammen. 
Inzwischen sind 62 Gemeinden, viele schweizerische, französische und 
deutsche Verbände sowie Bürger Mitglieder des Verbandes. Das 
Hauptargument gegen das AKW Fessenheim ist, dass es mitten im 
Oberrheingraben steht, und der ist, wie jeder weiß, erdbebengefährdet. 
Im Juli 2008 hat TRAS bei den zuständigen Behörden eine Anzeige 
eingereicht mit der Forderung, das AKW Fessenheim stillzulegen, weil es 
unzumutbare Risiken berge.

Doch die Behörden setzen auf die Zehn-Jahresinspektion der 
Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA) im Herbst. Der Direktor des 
Kernkraftwerks, Jean-Philippe Bainier, kündigte gestern vor der lokalen 
Informationskommission des Kraftwerks an, die Reaktorblöcke würden 
besonders streng auf Sicherheitsmängel hin überprüft. Unter anderem soll 
ein Roboter in den so genannten Primärkreislauf eingelassen werden, um 
mögliche Haarrisse oder undichte Stellen zu entdecken. Von kommender 
Woche an werden unabhängige Techniker der IAEA unter anderem aus 
Deutschland, der Schweiz und Großbritannien zum Beispiel den Betrieb, 
die Instandhaltung und die Notfallpläne prüfen.

Axel Mayer, Vorsitzender des Regionalverbands südlicher Oberrhein des 
Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), hält die Überprüfung für 
höchst zweifelhaft. "Wir sehen die Kontrollen in einem engen 
Zusammenhang mit dem Wunsch der Betreiber, das AKW so lange zu 
betreiben, bis neue AKW in Fessenheim gebaut sind", heißt es in einer 
BUND-Mitteilung. Mayer weist darauf hin, die IAEA sei eine 
Lobbyorganisation der Atomindustrie und kämpfe massiv gegen den 
Atomausstieg.

Auch der Landtagsabgeordnete der Grünen Reinhold Pix hat sich dem Ziel 
verschrieben, dass das AKW Fessenheim stillgelegt wird. "Die Inspektion 
kann man sich sparen." Es müsse abgeschaltet und die 
Grundsatzentscheidung getroffen werden, dass in einem Erdbebengebiet 
keine neuen Kernkraftwerke gebaut werden. Dieser Meinung sei inzwischen 
die Mehrheit der Bürger in der Region.

Pix ist Förster und Biowinzer in Ihringen am Kaiserstuhl. "Hier ist die 
Überzeugung gewachsen, dass der Erhalt der Landschaft, der Wein- und 
Tourismuskultur wichtiger ist als der Schrottreaktor." Auch der Wunsch, 
mit Frankreich eine gute nachbarschaftliche Beziehung zu pflegen, trete 
angesichts des Risikos in den Hintergrund. Vielmehr unterstützte die 
Bevölkerung den Ausbau alternativer Energiequellen wie Wind und Sonne.
Redaktion: PETRA WALHEIM

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