[fessenheim-fr] Erdbeben verursachte Unfall in Japanischem AKW
Klaus Schramm
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Mo Jul 16 23:38:10 CEST 2007
16.07.2007
Erdbeben verursachte Unfall in Japanischem AKW
Radioaktives Wasser trat aus
Bei dem schweren Erdbeben der Stärke 6,8 heute morgen, Montag, 16.
Juli, um 10:30 Uhr Ortszeit kam es im größten japanischen
Atomkraftwerk in Kashiwazaki-Kariwa zu einem Unfall. Radioaktives
Wasser trat aus und floß ins Meer.
Laut Mitteilung des AKW-Betreibers 'Tokyo Denrioku' ist "Wasser, das
radioaktive Stoffe enthielt, aus dem planmäßig zu prüfenden Block 6
des AKW ausgeflossen". Nach Einschätzung der ExpertInnen von
'Tokyo Denrioku' war der Wasseraustritt vom Erdbeben verursacht.
Weiter heißt es, das Wasser sei nicht auf Radioaktivität geprüft worden,
da die Wassermenge nicht über der gesetzlich zulässigen Norm. Nach
Angaben des AKW-Betreibers sei das radioaktive Wasser "teilweise"
ins Meer gelangt.
Gleich nach dem ersten starken Erdstoß hatte 'Tokyo Denrioku' in einer
Mitteilung darauf hingewiesen, daß die vier in Betrieb befindlichen
Blöcke des Atomkraftwerkes automatisch abgeschaltet worden seien
und es zu keiner außerordentlichen Situation gekommen sei. Etwas
später wurde über ein Feuer in einem Transformator an der Außenwand
von Block 3 informiert. Gegen Mittag wurde der Brand angeblich
gelöscht und das Unternehmen versicherte, es habe keinen Austritt von
Radioaktivität gegeben.
Das Erdbeben ereignete sich in der japanischen Präfektur Niigata und
hatte am Montag morgen die Stärke 6,8. Die Katastrophe forderte
mindestens sieben Menschenleben. Mehr als 800 Menschen wurden
verletzt und hunderte Häuser völlig zerstört.. Bei Tage wurde ein
weiterer Erdstoß der Stärke 5,8 registriert.
Am stärksten betroffen ist die Stadt Kashiwazaki in der Nähe des
Atomkraftwerks und rund 200 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt
Tokio. Nach dem Beben fiel in rund 35.000 Häusern der Region fiel der
Strom aus, 50.000 Häuser waren wegen geplatzter Leitungen von der
Wasserversorgung abgeschnitten. Auch Gasleitungen platzten. In
Kashiwazaki suchten 1.400 Menschen Schutz in Notunterkünften. Der
Bahn- und Autoverkehr wurde stellenweise stark beeinträchtigt.
Hausdächer stürzten auf Wege, Straßen rissen auf, Erdrutsche
verschütteten Bahngleise und viele Straßen in der Präfektur Niigata.
Anmerkung
Siehe auch unsere Artikel:
Schweres Erdbeben erinnert an
AKW-Stilllegung vor einem Jahr (26.03.07)
AKW Fessenheim
30 Jahre tödliche Gefahr (7.03.07)
Japan: AKW Shika abgeschaltet
Gericht erkennt auf mangelhafte Erdebebensicherheit (25.03.06)
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